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FC Augsburg: Vom Verteidiger zum Torschützen: Kevin Danso ist FCA-Musterschüler

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Vom Verteidiger zum Torschützen: Kevin Danso ist FCA-Musterschüler

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    Innenverteidiger Kevin Danso kann auch Tore schießen. Gegen Dortmund erzielte er den wichtigen 1:1-Ausgleich.
    Innenverteidiger Kevin Danso kann auch Tore schießen. Gegen Dortmund erzielte er den wichtigen 1:1-Ausgleich. Foto: Jan Hübner

    So langsam entwickelt sich Kevin Danso zum Torjäger mit dem besonderen Riecher. Und das als Innenverteidiger. Anfang November sicherte er dem FC Augsburg mit seinem allerersten Bundesligator beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen einen wichtigen Punkt. Am Montag schritt der 19-jährige Österreicher, der seit vier Jahren in Augsburg spielt, wieder zur Tat. 0:1 lag der FCA bei Borussia Dortmund zurück. Über vier Stunden hatte man in der Bundesliga kein Tor mehr geschossen, als er in der 73. Minute eine Ecke im zweiten Versuch zum wichtigen 1:1 einschob.

    Warum Kevin Dansos Erfolg mehr als nur Zufall ist

    Dass gerade er dort stand, war Zufall. Die Laufwege der kopfballstarken Kevin Danso, Michael Gregoritsch und Martin Hinteregger, sind zwar einstudiert, doch wer wo hinläuft, ist ihnen überlassen. Danso erzählt: „Wir haben verschiedene Laufwege, die Michael, Hinti und ich immer mischen. Das machen wir nach Gefühl, in Dortmund war es das richtige.“

    Den Kopfball von Danso hatte BVB-Torhüter Roman Bürki noch gehalten, doch Danso ließ nicht locker. Dass gerade der junge Innenverteidiger das Tor erzielte, war an diesem Abend symbolträchtig. Die Defensive war der überragende Mannschaftsteil, hielt die BVB-Offensivabteilung in Schach und sorgte dann auch vorne für den Treffer. Danso wollte das alles nicht so hoch hängen. „Ich habe mich in der zweiten Halbzeit schon sehr gut gefühlt. Das Tor war ein Bonus. Dass wir nach einem Treffer von mir punkten, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir gepunktet haben.“

    Nach über vier Stunden hatte der FCA wieder ein Tor geschossen, hatte die kleine Negativ-Mini-Serie von zwei Niederlagen gestoppt, bevor sie groß ein Thema wurde. Und das alles wegen Danso. Dementsprechend lang war sein Weg am Montagabend in der Mixed-Zone von TV-Anstalt zu TV-Anstalt. Der ganze Medienrummel ist ihm aber eigentlich zu viel. „Ich versuche es so gut wie möglich zu machen, aber ich fühle mich auf dem Platz wohler.

    Kevin Danso ist nicht nur beim FCA ein Musterschüler

    Dabei könnte er sich im Scheinwerferlicht durchaus feiern lassen. Innerhalb von 13 Monaten hat er sich beim FCA nicht nur in der Bundesliga etabliert, sondern auch zum österreichischen Nationalspieler entwickelt. Doch Danso ist tief verwurzelt. Als jüngster von drei Söhnen ghanaischer Eltern kam er im österreichischen Voitsberg in der Steiermark zur Welt. Seine Eltern waren dorthin vor der Not in der Heimat geflohen. Jetzt lebt die Familie in England. Das prägt.

    So zurückhaltend er neben dem Platz ist, so selbstbewusst tritt er im Spiel auf. Dort ist er in der Defensive schon bemerkenswert abgezockt. Selbst gegen die Dortmunder Angriffsreihe mit den Juwelen Marco Reus, Andre Schürrle, Mario Götze und Michy Batshuayi kam er 90 Minuten ohne Fouls aus. Und als ob dieser Job nicht schon schwierig genug war, traute er sich immer wieder zu tiefen Ausflügen in die gegnerische Hälfte. „Der Trainer hat mir die Freigabe gegeben, wenn ich eine Situation erkenne, soll ich ruhig nach vorne mitgehen“, sagt er.

    Dabei sieht er sich immer noch als Auszubildender: „Ich schaue mir viel bei Hinti ab, der macht das ja auch immer wieder. Generell muss ich mich im Spielaufbau noch viel verbessern. Ich versuche einfach, jedes Spiel zu nutzen, um zu lernen und mutig nach vorne zu spielen.“

    Danso gilt als Musterschüler beim FCA. Schon mit dem Profivertrag in der Tasche, bestand er im Frühsommer sein Abitur an der internationalen Schule in Gersthofen bei Augsburg. In der Bundesliga legt er seine Reifeprüfung jede Woche ab. Die nächste folgt am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann hat mit 38 Treffern die viertbeste Offensive der Liga. Kevin Danso hat davor Respekt, aber längst keine Angst mehr: „Wir wollen Spiele und Tore machen, darum müssen wir mutig spielen und das werden wir auch machen.“

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