Die ablehnende Haltung des Vatikans zum Kommunionempfang für evangelische Ehepartner sorgt weiter für Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Nun kritisierten Priester, die in der reformorientierten Priesterinitiative Augsburg zusammengeschlossen sind, am Donnerstag unmissverständlich: „Es schmerzt uns, dass diese Chance durch unsägliche Querelen und durch ein völlig unvermitteltes ,Nein‘ aus Rom zunichtegemacht wurde.“ Gerade kirchenverbundene Paare litten unter der Situation, die nicht wenige als diskriminierend empfänden.
Interkommunion als übliche Praxis
Die 58 Mitglieder der Priesterinitiative wiesen darauf hin, dass die sogenannte Interkommunion übliche Praxis sei – auch im Bistum Augsburg. Konfessionsverschiedene Ehepaare gingen längst den Weg, den Papst Franziskus einmal einer evangelischen Frau gewiesen habe: „Sprechen Sie mit dem Herrn und gehen Sie weiter!“ „In unseren Pfarrgemeinden wird dieser Weg des Gewissens von den meisten Priestern, aber auch von den Gemeindegliedern mitgetragen“, erklärte die Priesterinitiative. „Wer zum Tisch des Herrn tritt, den werden wir nicht zurückweisen.“
Evangelische Ehepartner können m Einzelfall und nach Prüfung an der Eucharistie teilnehmen
Die deutschen Bischöfe hatten im Februar mit großer Mehrheit eine Handreichung beschlossen, der zufolge evangelische Ehepartner im Einzelfall und nach Prüfung an der Eucharistie teilnehmen können. Der Text, der nach wie vor nicht veröffentlicht ist, stieß auf den Widerstand von sieben Bischöfen, unter ihnen der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. Sie wandten sich an den Vatikan, der erhebliche Bedenken gegen die Handreichung anmeldete.