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Allgäu: Bergwacht warnt: Gefahr in den Bergen nicht unterschätzen

Allgäu

Bergwacht warnt: Gefahr in den Bergen nicht unterschätzen

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    Hinter einer Blumenwiese erhebt sich die mit Neuschnee bedeckte Säuling bei Füssen.
    Hinter einer Blumenwiese erhebt sich die mit Neuschnee bedeckte Säuling bei Füssen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Nach dem tödlichen Absturz einer 30 Jahre alten Frau am Säuling warnen Bergwacht und Alpenverein davor, die Verhältnisse in den Alpen zu unterschätzen. "Auch wenn es im Tal schon Frühling ist - über 1400 Metern ist noch richtiger Winter", sagt Hannes Bruckdorfer, stellvertretender Bereitschaftsleiter der Bergwacht Füssen.

    Vielerorts gebe es noch eine geschlossene Schneedecke; Wege seien daher nicht erkennbar oder gefährlich glatt. "Teilweise herrscht sogar noch Lawinengefahr", so Bruckdorfer. Gerade wenig erfahrenen Bergsteigern rät er daher von Touren in höheren Lagen derzeit noch entschieden ab.

    Auch beim Deutschen Alpenverein (DAV) mahnt man bei Touren in felsige Bergregionen zur erhöhten Vorsicht. "Weniger erfahrene Wanderer sollten im Zweifelsfall eher umdrehen, als Schneefelder ohne geeignete Ausrüstung zu überqueren oder gar zu umgehen und vom Weg abzuweichen", sagt Stefan Winter.

    Bergsteigerin aus Ulm stürzt am Säuling ab

    Am Säuling bei Füssen war am Sonntag eine Bergwanderin aus Ulm ums Leben gekommen. Laut Polizei war die 30 Jahre alte Frau am so genannten Gradweg auf etwa 1700 Metern in steiles Rinnengelände geraten und hatte dort auf schneebedecktem Boden den Halt verloren. Sie rutschte daraufhin rund 200 Meter in die Tiefe. Dabei zog sich die Frau so schwere Verletzungen zu, dass sie noch an der Unglückstelle starb.

    Nach Angaben der Polizei war die Frau mit ihrem Ehemann abseits der regulären Route unterwegs gewesen. Warum das eigentlich bergerfahrene Ehepaar vom Weg abgewichen war, war zunächst unklar. Der 35-Jährige steht nach dem Unglück unter Schock und konnte noch nicht befragt werden.

    Immer wieder tödliche Unglücke am Säuling

    Am 2047 Meter hohen Säuling war es in den vergangenen Jahren wiederholt zu tödlichen Unglücken gekommen. Im vergangenen August war ein 16-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen von einem Wanderweg abgekommen und in unwegsamem Gelände abgestürzt. Zuvor war bereits im März ein 26-jähriger Augsburger auf der Tiroler Seite des Berges tödlich verunglückt. Der Mann war beim Abstieg mit seinen Brüdern mit einem Rodel ein Schneefeld hinabgerutscht und einen Abhang hinuntergestürzt. Auch im Oktober 2011 verunglückte ein 52-jähriger Mann tödlich.

    Auch wenn der Säuling zuletzt immer wieder Schlagzeilen gemacht habe, will Bruckdorfer nicht von einem gefährlichen Berg sprechen. "Dass dort mehr passiert als andernorts, kann man nicht sagen." drs

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