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Bildung: Söder ermahnt bayerische Hochschulen: Gendern soll keine Pflicht sein

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Söder ermahnt bayerische Hochschulen: Gendern soll keine Pflicht sein

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    Fehlende Gendersternchen sollen nicht sanktioniert werden.
    Fehlende Gendersternchen sollen nicht sanktioniert werden. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Kann es sein, dass Studentinnen und Studenten schlechtere Noten für Seminararbeiten bekommen, nur weil sie keine geschlechtergerechte Sprache verwenden und auf Gendersternchen verzichten?

    Werden Studierende schlechter benotet, wenn sie nicht gendern?

    Seit Wochen geistern derlei Meldungen durchs Land und CSU-Chef Markus Söder hat das Thema als „kulturelle Sollbruchstelle“ identifiziert, über das im Wahlkampf gesprochen werden muss. Er hatte, wie berichtet, Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) damit beauftragt, der Sache nachzugehen und die sprachlichen Leitfäden, die es an zwei Drittel der bayerischen Hochschulen und Universitäten gibt, auf möglicherweise überzogene Vorgaben zu überprüfen. Am Dienstag im Kabinett sollte Klarheit herrschen. Doch so ganz klar ist offenbar nicht, ob es überhaupt konkrete Fälle von Sanktionen gegeben hat.

    In der Pressekonferenz Sitzung sagte Sibler: „Wir hatten keine offizielle Beschwerde.“ Es gebe aber Hinweise, „dass es sein kann, dass es gefühlt und unterschwellig so daherkommt, dass die Verwendung der Gendersprache in Prüfungen vorausgesetzt wird“. Auch Söder blieb vage. „Es scheint Fälle zu geben, so hören wir das immer wieder“, sagte er. Bereits vergangene Woche hatte die Bayerische Universitätenkonferenz betont, dass die sprachlichen Leitfäden der Orientierung dienen, aber „in keiner Weise verpflichtend“ seien.

    Gendern: Bayerische Staatsregierung ermahnt Universitäten

    Es blieb somit bei einer vorsorglichen Ermahnung der Universitäten durch die Staatsregierung: Der Verzicht auf Gendersternchen oder Ähnliches dürfe nicht zu schlechteren Noten führen. Nichts, was über die Regeln des deutschen Rechtschreibrats hinausgehe, dürfe prüfungsrelevant sein, sagte Sibler.

    Söder sagte, Gleichberechtigung sei ein absolut selbstverständliches Ziel, bei dem Bayern auch noch Nachholbedarf habe. Dazu gehöre auch eine geschlechtersensible Sprache. Staatliche Texte sollen deshalb so abgefasst werden, dass Frauen und Männer sich gleichberechtigt wiederfinden. „Aber wir sind gegen Übermaß, sondern für Augenmaß“, sagte Söder. Er wolle keine Überforderung durch Gendersternchen, keinen Sprachersatz („Elternteil“ statt „Vater und Mutter“) und keinesfalls irgendwelche Sanktionen.

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