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Corona-Pandemie: Diese Regeln gelten: Die neue bayerische Corona-Strategie erklärt

Corona-Pandemie

Diese Regeln gelten: Die neue bayerische Corona-Strategie erklärt

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    In vielen Lebensbereichen ist künftig die 3G-Regel maßgeblich.
    In vielen Lebensbereichen ist künftig die 3G-Regel maßgeblich. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die Sieben-Tage-Inzidenz hat als Gradmesser für die Corona-Regeln in Bayern ausgedient. Das hat Ministerpräsident Markus Söder in einer Pressekonferenz am Dienstagmittag deutlich gemacht. Zuvor hatte das Kabinett am Vormittag eine neue Corona-Verordnung beschlossen, die ab 2. September in Kraft tritt und vorerst bis 1. Oktober gültig ist. Das sind die wichtigsten Eckpunkte der neuen bayerischen Corona-Politik:

    Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den neuen Corona-Regeln in Bayern

    Was ist der Kern der künftigen bayerischen Strategie?

    Der Zugang zum öffentlichen Leben wird durch die 3G-Regel beschränkt. Das heißt: Zugang erhält nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Diese 3G-Regel gilt für alle Innenräume im Bereich des öffentlichen Lebens mit Ausnahme von ÖPNV und Handel. Weder im Nahverkehr noch in Geschäften sei die 3G-Regel sinnvoll zu kontrollieren, daher müsse an diesen Orten die Maskenpflicht als Schutz ausreichen, sagte Söder. Auch Gottesdienste sind vom 3G-Grundsatz ausgenommen.

    Wo wird die 3G-Regel künftig angewandt?

    In Innenräumen gilt künftig ab Inzidenz 35 breitflächig die 3G-Regel: Zugang zu den Innenräumen von Restaurants, Hotels, Sporthallen, Theatern, Kinos, Museen, Fitnessstudios, Bädern, Saunen, aber auch Hochschulen oder Bildungseinrichtungen hat nur noch, wer vollständig geimpft, genesen oder aktuell getestet ist. In Außenbereichen gilt normalerweise keine 3G-Regel, aber bei Veranstaltungen ab 1000 Menschen soll der Zugang auch zu Outdoor-Veranstaltungen durch die 3G-Regel beschränkt werden. Für Kinder, die noch nicht eingeschult sind, gibt es Ausnahmen. Schülerinnen und Schüler werden in den Schulen bereits getestet und müssen für die Einhaltung der 3G-Regel nur ihren Schülerausweis vorzeigen. In Deutschland sind Corona-Tests ab 11. Oktober nicht mehr gratis. Wie die Bayerische Staatsregierung aber entschieden hat, sollen sie kostenlos bleiben für Schul- und Hochschulbesuche. Zudem bleiben sie kostenfrei für alle, die man nicht impfen darf.

    Welche Auswirkungen hat die neue Krankenhaus-Ampel?

    Die Bayerische Staatsregierung führt ein Ampelsystem ein, das als Indikator für die Belastung des Gesundheitssystems dienen soll. Es gibt zwei Stufen. Stufe Gelb ist erreicht, sobald bayernweit innerhalb der jeweils letzten sieben Tage mehr als 1200 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung in Krankenhäuser aufgenommen werden mussten. In diesem Fall soll wieder eine FFP2-Maskenpflicht gelten. Zudem könnten Kontaktbeschränkungen, Personengrenzen für Veranstaltungen sowie eine PCR-Testpflicht für den 3G-Zugang eingeführt werden. Stufe Rot ist erreicht, sobald mehr als 600 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung auf den bayerischen Intensivstationen liegen. Dies sei der Beginn der absoluten Belastungsgrenze für das Gesundheitssystem, erklärte Söder. In diesem Fall will die Staatsregierung „weitere Maßnahmen“ zur Infektionseindämmung beschließen. Welche dies sein könnten, blieb jedoch zunächst offen.

    Wie geht es mit der Maskenpflicht in Bayern weiter?

    Unter freiem Himmel gilt künftig keine Maskenpflicht mehr – außer bei Veranstaltungen ab 1000 Besuchern. In Innenräumen gilt eine generelle Maskenpflicht. Ob man eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske trägt, ist von nun an jedem Menschen in Bayern selbst überlassen. Stoffmasken reichen dagegen nicht.

    Können Veranstaltungen stattfinden?

    Grundsätzlich sind alle Events wieder möglich, egal ob im Sport oder der Kultur. Allerdings gilt für Veranstaltungen im Innenbereich die 3G-Regel. Bei Veranstaltungen mit über 1000 Personen gilt 3G auch draußen. Bis 5000 Zuschauer darf die komplette Stadion- oder Hallenkapazität genutzt werden – ist die Kapazität höher, darf der über 5000 Zuschauer liegende Teil zur Hälfte genutzt werden, dies gilt bis maximal 25.000 Zuschauer.

    Welche Regeln gelten für die Gastronomie in Bayern?

    Auch in Lokalen gilt die 3G-Regel. Neu ist, dass es künftig keine coronabedingte Sperrstunde mehr geben soll. Die Maskenpflicht gilt in Gaststätten weiterhin. Ausgenommen sind feste Sitz- und Stehplätze, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Plätzen eingehalten werden kann, die nicht mit eigenen Haushaltsangehörigen besetzt sind.

    Dürfen Clubs und Diskotheken wieder öffnen?

    Ja. Ab Oktober sollen Clubs und Discos in Bayern wieder öffnen können. Auch hier gilt das 3G-Prinzip, wobei Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, zwingend einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Ein Schnelltest genügt hier nicht.

    Wie geht es an den Schulen weiter?

    Bayerns Schulen sollen im neuen Schuljahr auch bei hohen Inzidenzen im Präsenzunterricht bleiben. Im Klassenzimmer und auf den Gängen gilt zunächst wieder eine Maskenpflicht. Ab Schulbeginn sollen zudem alle älteren Schüler und Schülerinnen künftig dreimal pro Woche auf eine Corona-Infektion getestet werden, die Grundschüler mit dem sichereren PCR-Lollitest zweimal pro Woche. Wird eine Corona-Infektion festgestellt, wird die gesamte übrige Klasse eine Woche lang täglich getestet. Eine automatische Quarantäne der ganzen Klasse soll es nicht mehr geben, nur Schüler mit „ungeschütztem engen Kontakt“ zu dem Infizierten sollen mindestens fünf Tage in Isolation.

    Sind private Treffen ohne Einschränkungen erlaubt?

    In der Familie oder bei Treffen mit Freunden gibt es keine Kontaktbeschränkungen und keine Maskenpflicht. Bei Feiern in Gaststätten oder an öffentlichen Orten muss die 3G-Regel eingehalten werden.

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