Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Corona-Pandemie: Verschärfte Testpflicht führt zu Staus an der Grenze zu Tschechien

Corona-Pandemie

Verschärfte Testpflicht führt zu Staus an der Grenze zu Tschechien

    • |
    Das Nachbarland Tschechien zählt als Hochrisikogebiet. Nun gelten strengere Einreiseregeln nach Deutschland.
    Das Nachbarland Tschechien zählt als Hochrisikogebiet. Nun gelten strengere Einreiseregeln nach Deutschland. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Wegen der verschärfen Einreiseregeln für Berufspendler aus Tschechien kam es an der bayerischen Grenze am Montagmorgen teilweise zu Staus. In Waldmünchen (Landkreis Cham) standen etwa 300 Fahrzeuge, in Furth im Wald (Landkreis Cham) um die 400, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Anzahl der Fahrzeuge und damit der Stau "baut sich gerade erst auf", so der Sprecher am Morgen. Schon seit dem frühen Morgen standen dort etliche Pendler bereits seit mehreren Stunden im Stau bis nach Tschechien hinein und warteten darauf, in der neu eingerichteten Schnellteststation in Furth im Wald einen Abstrich durchführen zu lassen. Das berichtete der Bayerische Rundfunk.

    Hintergrund ist die verschärfte Corona-Testpflicht für Grenzgänger und Pendler aus und in Hochrisikogebiete, wozu seit Kurzem auch Tschechien zählt. Seit Sonntag müssen sie bei jeder Fahrt in die Bundesrepublik einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Bisher mussten sich Grenzgänger und Pendler nur einmal pro Woche testen lassen. Nur in Sachsen genügen zwei Tests pro Woche.

    Corona-Regeln: Verschärfte Testpflicht für Pendler aus Hochrisikogebieten

    Anders als in der Oberpfalz lief es in Oberfranken zunächst ruhig ab. Ein Polizeisprecher berichtete von einem ruhigen Start an der Station Schirnding (Landkreis Wunsiedel). Die Station sei seit 5 Uhr in Betrieb und es habe zunächst keine Verkehrsbehinderungen gegeben. Dort hatte sich jedoch bereits am Sonntag eine lange Schlange an der Teststation gebildet. Die deutsche Polizei berichtete am Sonntagnachmittag von etwa 500 Menschen, die sich testen lassen wollten.

    An den Grenzübergängen in Niederbayern verlief das Wochenende hingegen ruhig. In Bayerisch Eisenstein habe es kein erhöhtes Reiseaufkommen gegeben, berichtet ein Polizeisprecher. Lediglich am Übergang in Philippsreut sei es am Sonntag zu einem leicht erhöhten Testaufkommen gekommen. "Das war aber zu bewerkstelligen", sagte der Sprecher.

    Im Nachbarland Tschechien stoßen die verschärften deutschen Einreiseregeln für Berufspendler aus auf Kritik. Den grenzüberschreitenden Arbeitskräften und ihren Familien werde das Leben erschwert, sagte Jan Triska von der tschechischen Pendlervereinigung (APCR).

    Verschärfte Testpflicht stößt in Tschechien auf Kritik

    Wer es sich leisten könne, werde sich nach einer neuen Arbeit in Tschechien umsehen. Für viele gehe es indes um ihre Existenz. "Die Unsicherheit ist wahnsinnig groß", sagte Triska. Viele seien der Ansicht, dass die Verschärfung politisch motiviert sei. "Die Politiker in Deutschland schieben die ungünstige Corona-Lage auf die Pendler, auf die Tschechen, auch wenn es dafür keine relevanten Daten gibt", sagte der Vertreter der Interessengruppe.

    Nach Schätzungen fahren 35.000 bis 60.000 Tschechen regelmäßig zur Arbeit nach Deutschland. Auf ein anderes Problem machte der Präsident der Verwaltungsregion Karlsbad (Karlovy Vary), Petr Kulhanek, im Fernsehsender CT aufmerksam. Die Forderung, die Pendler alle 48 Stunden neu zu testen, sei eine "enorme Belastung" für das Corona-Testsystem. Es drohe, dass echte Verdachtsfälle keinen Termin mehr für einen Test auf das Virus Sars-CoV-2 bekommen würden.

    Seit Beginn der Pandemie gab es in Tschechien 937.617 bestätigte Corona-Infektionen und 15.369 Todesfälle. Der EU-Mitgliedstaat hat rund 10,7 Millionen Einwohner. Besonders überlastet ist das Krankenhaus in der westlichen Grenzstadt Cheb (Eger). Fast täglich werden Covid-19-Intensivpatienten von dort mit dem Hubschrauber in andere Landesteile verlegt. (AZ/dpa)

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden