Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Sommerwetter: Es ist so heiß!

Sommerwetter

Es ist so heiß!

    • |
    Abtauchen! Was anderes bleibt einem bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke oft nicht übrig, um nicht andauernd zu schwitzen. In ganz Bayern war es gestern extrem heiß – die Stadt Augsburg knackte gleich zwei Temperatur-Rekorde.
    Abtauchen! Was anderes bleibt einem bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke oft nicht übrig, um nicht andauernd zu schwitzen. In ganz Bayern war es gestern extrem heiß – die Stadt Augsburg knackte gleich zwei Temperatur-Rekorde. Foto: Felix Kästle, dpa

    „Gute Aussichten, dass der Hitzerekord geknackt wird“, prophezeite Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor gestern Mittag. Und er sollte recht behalten. Laut Deutschem Wetterdienst war der Dienstag der bisher heißeste Sommertag im Freistaat in diesem Jahr. In München wurden am späten Nachmittag 35,8 Grad gemessen – bisher hatte der 19. Juli mit 35 Grad in Kitzingen den Rekord im bayerischen Sommer 2017 gehalten. Grund für die Hitze war ein Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln, das an seiner Vorderseite heiße Luft bis nach Bayern pumpte.

    Was für die einen ein traumhafter Sommertag war, brachte andere zum Ächzen: Es ist viel zu heiß, war vielerorts zu hören. Martin Banger aus Augsburg hatte dafür gestern nur ein müdes Lächeln übrig: „Über das Wetter wird doch immer gemeckert. Recht machen kann man es niemandem“, sagte der Inhaber eines Pizza-Lieferdienstes. Während viele Menschen ihren Arbeitstag im klimatisierten Büroraum verbringen, steht Banger den ganzen Tag über in der Küche – neben einem 450 Grad warmen Ofen. Bei jeder Pizza, die zum Backen hineingeschoben oder ein paar Minuten später dampfend herausgeholt wird, muss die Ofenklappe geöffnet werden und die Hitze schwappt hinaus. „Gerade sind es nur 30 Grad hier drinnen“, sagte er am Mittag mit Blick aufs Thermometer an der Küchenwand. „Aber das geht noch auf 36 oder 37 Grad hoch.“ Temperaturen, bei denen es in anderen Betrieben längst hitzefrei gegeben hätte, sind für Banger und seine Kollegen normal. Immerhin steht eine gut gefüllte Eistheke im Verkaufsraum, an der sie sich bedienen können.

    Diesen Luxus gibt es auf der Baustelle an der Augsburger Jakoberwallstraße nicht. Dort, wo im vergangenen Dezember der Fund einer Fliegerbombe dafür sorgte, dass mehr als 54000 Menschen ihre Wohnungen verlassen mussten, knallte gestern die Sonne auf die Köpfe der Bauarbeiter. „Man gewöhnt sich daran“, sagte Baustellenleiter Matthias Enders achselzuckend, als er eine kurze Pause vom Kiesschaufeln machte: „Wir müssen uns eben mit dem Wetter arrangieren in unserem Job. Wenn es regnet und alles am Körper klebt, ist es noch viel schlimmer.“

    In Augsburg zeigte das Thermometer am Nachmittag laut Wetterkontor 33,2 Grad an – relativ wenig im bayerischen Vergleich. In der Oberpfälzer Stadt Amberg wurden am späten Nachmittag 35 Grad gemessen, im oberbayerischen Neuburg an der Donau 34,7 Grad und im niederbayerischen Elsendorf (Landkreis Kelheim) 34,5 Grad.

    Dennoch hat der Augsburger Wert gestern immerhin zwei städtische Rekorde gebrochen: Mit 32,4 Grad war der 1. August auch in Augsburg der bislang heißeste Tag des Jahres. Und gleichzeitig war es auch der heißeste 1. August überhaupt in der Stadt. Laut Wetterkontor lag der Rekord für diesen Tag bislang bei 32 Grad – aufgestellt im Jahre 1958, gemessen nahe des Flughafens. Vor einem Jahr war der 1. August mit schlappen 22 Grad übrigens weit von der Rekordmarke entfernt.

    Einer, der sich gestern ausnahmslos über die Rekord-Temperaturen freute, war Jochen Hihler, Schwimmmeister im Dillinger Eichwaldbad: „Die Leute strömen ins Freibad“, sagte er am Nachmittag und freute sich mit seinen Gästen, auch wenn er selbst nichts ins Wasser hüpfen durfte. „Wenn wir um 20 Uhr schließen, habe ich 20 Minuten Pause. Dann geht es weiter“, sagte er. Dann werden Filter gesäubert und Becken gereinigt, damit sich die Badegäste auch am nächsten Tag mit einem Sprung ins Wasser vor der Hitze retten können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden