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G8-Gipfel: G8-Gipfel in Schloss Elmau: Allgäuer Polizei plant mit

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G8-Gipfel in Schloss Elmau: Allgäuer Polizei plant mit

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    In idyllischer Bergkulisse liegt Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Hier soll am 4. und 5. Juni 2015 ein G8-Gipfel stattfinden.
    In idyllischer Bergkulisse liegt Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Hier soll am 4. und 5. Juni 2015 ein G8-Gipfel stattfinden. Foto: Stephan Jansen/dpa

    Während der G8-Gipfel im russischen Sotschi derzeit aufgrund der Entwicklung auf der Krim auf der Kippe steht, gehen die Vorbereitungen für den G8-Gipfel 2015 im oberbayerischen Schloss Elmau ihren Gang. So wurde der Chef der Kemptener Kripo, Albert Müller, als Führungskraft zum Planungsstab für den Gipfel abgeordnet. Der 55-jährige Kriminaldirektor ist direkter Vorgesetzter des Leiters der Kemptener Drogenfahndung, in dessen Dienstschrank vor rund drei Wochen 1,6 Kilo Kokain entdeckt worden waren.

    Schon Führungs- und Stabsaufgaben bei Großereignissen übernommen

    Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mitteilt, ist Müller für diese Funktion ausgewählt worden, da er bereits bei vielen Großereignissen Führungs- und Stabsaufgaben übernommen hat. So war er sowohl bei der Vor-WM 2003 als auch bei der Nordischen Ski-WM 2005 Leiter des polizeilichen Führungsstabes und zugleich stellvertretender Einsatzleiter der Polizei.

    Wie das Präsidium weiterhin bekannt gibt, sollen durch Müllers Präsenz im bayernweiten Planungsstab auch die Interessen des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West vertreten werden. Das Präsidium könne beispielsweise bei einem eventuellen Rahmen- oder Begleitprogramm oder der Unterbringung von Staatsgästen von der Veranstaltung betroffen sein. Weitere Beamte des Polizeipräsidiums würden voraussichtlich in absehbarer Zeit ebenfalls in den Vorbereitungsstäben beziehungsweise dem bayernweiten Planungsstab verwendet.

    Straßenschlachten beim G8-Gipfel in Heiligendamm

    Die Vorbereitungen betreffen jedoch nicht nur das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Wie Oliver Platzer, Sprecher des bayerischen Innenministeriums, mitteilt, ist "die gesamte bayerische Polizei unmittelbar und mittelbar von den Vorbereitungen zum G8-Gipfel tangiert." So werde nicht nur mit möglichen Demonstrationen in Ballungszentren gerechnet. Auch Begleitprogramme in den bayerischen Tourismusgebieten können "ein personelles, logistisches und auch taktisches Zusammenwirken aller Verbände der Bayerischen Polizei in der Planungs- und Einsatzphase erfordern."

    Platzer verweist darauf, dass es beim letzten G8-Gipfel in Deutschland im Juni 2007 zu vielen Demonstrationen, Protesten und Blockaden gekommen war. Während des Treffens der acht großen Industrienationen im mecklenburg-vorpommerschen Heiligendamm hatten sich zahlreiche Autonome Straßenschlachten mit Polizeikräften geliefert.

    Bisher keine militanten Kampagnen gegen den Gipfel in Elmau bekannt

    Zusätzlich seien laut Platzer "eine Vielzahl friedlicher Kundgebungen zu verzeichnen" gewesen. Damals seien zu Spitzenzeiten des gut dreiwöchigen Einsatzes über 17.000 Beamte zur Lagebewältigung herangezogen werden. Auch etwa 1100 Soldaten der Bundeswehr waren damals im Einsatz.

    Über die möglichen Dimensionen des Polizeieinsatzes rund um den Gipfel in Schloss Elmau am 4. und 5. Juni 2015 kann das Innenministerium noch keine Angaben machen. Militante Kampagnen gegen den Gipfel seien bisher nicht bekannt.

    Auch ob vor Ort ein Sicherheitsbereich eingerichtet werden soll, werde derzeit laut Platzer noch diskutiert. Deutlich dürfte hingegen jetzt schon sein, dass der Kongress sowie dessen Vorbereitung die bayerische Polizei vor große Herausforderungen stellen wird.

    Schloss hat bewegte Geschichte

    Schloss Elmau, das oberhalb der Ortschaft Klais, nicht weit von Garmisch-Partenkirchen liegt, hat eine turbulente, mittlerweile hundertjährige Geschichte. 1914 bis 1916 wurde es vom Schriftsteller, Philosophen und Theologen Johannes Müller erbaut. Damalige prominente Gäste des Hauses waren unter anderem Prinz Max von Baden und Adolf von Harnack, ein einflussreicher Intellektueller und Theologe des 20. Jahrhunderts.

    Um einer bevorstehenden Beschlagnahmung durch die SS zuvorzukommen, wurde Schloss Elmau 1941 als Fronterholungsheim an die Wehrmacht verpachtet. Nach dem Krieg wurde Müller, der kein Parteimitglied war, in einem Entnazifizierungsverfahren als Hauptschuldiger verurteilt. Schloss Elmau wurde beschlagnahmt und diente kurze Zeit als Lazarett der US Armee.

    Brand zerstört große Teile des Schlosses

    Später war es Erholungsheim für an Tuberkulose Erkrankte. Auch Holocaust-Überlebende kamen dort unter. Ab 1951 wurde es als Hotel betrieben.

    Ab 1997 wurde Schloss Elmau renoviert und als "Spa & Cultural Hideaway" für Individualisten neu eröffnet. Mittlerweile ist es ein "Luxury Spa & Cultural Hideaway".

    Im August 2005 zerstörten ein Großbrand sowie große Mengen Löschwasser zwei Flügel und zwei Drittel aller Zimmer des Schlosses. 400 Gäste und Mitarbeiter mussten damals vor den Flammen fliehen. Der Wiederaufbau des Schlosses sowie des Badehauses erfolgte von April 2006 bis Juni 2007 nach Plänen von Dietmar Müller-Elmau, Christoph Sattler, André Behncke und dem Architekturbüro dblb aus München. Das orientalische Hammām wurde nach gemeinsamen Plänen des Schlossherrn und Ahmet Irdiligil aus Bodrum im Juli 2008 fertiggestellt.

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