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Verkehr: Grüne drängen auf Tempolimit für A8 von München nach Ulm

Verkehr

Grüne drängen auf Tempolimit für A8 von München nach Ulm

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    Die Grünen wollen ein striktes Tempolimit auf der A8 zwischen München und Ulm - mindestens solange bis die digitalen Schilder-Brücken aufgestellt sind.
    Die Grünen wollen ein striktes Tempolimit auf der A8 zwischen München und Ulm - mindestens solange bis die digitalen Schilder-Brücken aufgestellt sind. Foto: Jens Büttner, dpa

    Im Streit um ein Tempolimit auf der A8 zwischen Ulm und München drängen die bayerischen Grünen auf eine rasche Lösung. Die Pläne des Bundesverkehrsministeriums, ab dem Jahr 2022 auf der Strecke von Neusäß (Landkreis Augsburg) bis München Schilderbrücken mit digitalen Geschwindigkeitsanzeigen zu bauen, gehen ihnen nicht schnell und nicht weit genug. Sie fordern stattdessen, dass – mindestens bis die Telematik eines Tages steht – ein generelles Tempolimit von 130 Stundenkilometern eingeführt wird.

    "In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der Unfälle auf dieser Strecke signifikant angestiegen. Der Verkehr, die Belastung für die Rettungskräfte sowie die Anwohner haben mittlerweile ein Ausmaß angenommen, das wir nicht mehr akzeptieren können. Deshalb müssen wir jetzt handeln und nicht erst in ein paar Jahren", erklärt der schwäbische Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer aus Augsburg.

    Grüne wollen es nicht nur bei Tempolimit belassen

    Ein paar 130-Schilder seien schnell aufgestellt und würden auch nicht die Welt kosten. Dafür könnten sie seiner Meinung nach zeitnah viele Probleme auf der A8 lösen: Die Zahl der schweren Unfälle würde sinken, die Lärmbelastung für die Anwohner reduziert und der Abgasausstoß gesenkt. Um das zu belegen, fordern die Grünen neben der Geschwindigkeitsbegrenzung auch einen jährlichen Bericht zur Entwicklung der Unfallzahlen, Verkehrssicherheit, Lärm- und Klimaschutz. Der Verkehrsausschuss des Landtags wird voraussichtlich kommende Woche über den Antrag beraten.

    Laut einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage Deisenhofers ereigneten sich auf der A8 zwischen München und Ulm im Jahr 2014 insgesamt 1668 Unfälle. Im Jahr 2018 waren es 1945. Allerdings wurde ein großer Teil der Strecke in eben diesem Zeitraum von vier auf sechs Spuren erweitert, weshalb die Unfallzahlen laut Ministerium nur bedingt miteinander vergleichbar seien. In den meisten Fällen waren nicht angepasste Geschwindigkeit, zu geringer Sicherheitsabstand oder Fehler beim Überholen die Ursache für den Unfall. "Das sind alles Ursachen, die direkt oder indirekt mit der gefahrenen Geschwindigkeit zusammenhängen", sagt Deisenhofer und sieht sich in seiner Forderung nach einem Tempolimit bestätigt.

    Grünen-Politiker Deisenhofer befürwortet Telematik

    Den geplanten Bau der Telematik-Brücken zwischen München und Neusäß befürwortet der Grünen-Politiker – auch falls die "Probezeit" ergeben sollte, dass eigentlich ein striktes Tempolimit die beste Lösung wäre. "Die digitalen Anzeigetafeln werden ja für weit mehr als nur die Geschwindigkeitsbegrenzung eingesetzt, zum Beispiel Warnungen vor Nebel und Stau. Das Geld wäre also trotzdem sinnvoll investiert", sagt Deisenhofer.

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