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Polizeieinsatz in Kirchheim: Hotelier droht aus 20 Metern Höhe zu springen

Polizeieinsatz in Kirchheim

Hotelier droht aus 20 Metern Höhe zu springen

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    Auf dieser Hebebühne hatte ein 59-Jähriger in Kirchheim protestiert. Bild: Thomas Gaulke/Firefoto
    Auf dieser Hebebühne hatte ein 59-Jähriger in Kirchheim protestiert. Bild: Thomas Gaulke/Firefoto

    Von Ina Kresse, Kirchheim/ Augsburg. Ein Großeinsatz hat am Montag in Kirchheim bei München für Aufregung gesorgt. Ein Hotelier hatte auf dem Dorfplatz in 20 Metern Höhe neben dem Maibaum gegen den Freistaat Bayern protestiert und gedroht zu springen.

    So etwas hat Kirchheim (Landkreis München) wohl noch nie erlebt. An die 50 Polizisten, darunter ein SEK-Trupp, waren bei dem Großeinsatz in der Gemeinde und sperrten den Dorfplatz ab. Schaulustige beobachteten aus der Ferne, was mit dem 59-Jährigen passiert.

    Wie Andreas Ruch von der Münchner Polizei berichtet, hatte sich der Mann bereits um fünf Uhr morgens mit einer Hebebühne auf luftige 20 Meter Höhe neben den Maibaum gefahren. Zunächst drohte er zu springen. Hintergrund der Aktion: Der Hotelier steht seit Jahren in einem Rechtsstreit mit der Gemeinde Kirchheim und dem Freistaat Bayern, so die Info der Polizei. Dabei geht es offenbar um Bauland.

    Der Münchner Merkur berichtet, dass die Mutter des 59-Jährigen zu ihren Lebzeiten eine Baugenehmigung für ein Mehrfamilienhaus mit 16 Wohnungen in Kirchheim bekommen hatte. Dann aber sollen Nachbarn geklagt haben. Laut der Zeitung hatte der Freistaat Bayern mitten im Bau 1981 die Baugenehmigung zurückgenommen und alle Arbeiten gestoppt. Seitdem findet der Rechtsstreit kein Ende.

    Die Polizei nahm die Selbstmorddrohungen des verzweifelten Mannes durchaus ernst. "Man weiß nie, was passiert, wenn solche Menschen unter Stress stehen. Zudem ist der Mann zuckerkrank", sagt Polizeisprecher Ruch. Auch habe man nicht ausschließen können, dass der Mann Gegenstände von der Hebebühne auf die Menschen wirft.

    Von fünf Uhr morgens bis abends um 19.30 Uhr harrte der 59-Jährige auf 20 Metern Höhe über dem Markplatz aus. Abends ließ er sich hinunter. Nach Angaben der Polizei wurde der Hotelier in eine Klinik nach München-Haar eingewiesen.

    Der 59-Jährige hatte diese Aktion offenbar von langer Hand geplant. Den Lkw mit der Hebebühne hatte er sich für eine ganze Woche gemietet, auf der Plattform waren entsprechende Vorkehrungen getroffen. Sogar ein kleines Klo hatte sich der Hotelier auf der Plattform eingerichtet, berichtet der Polizeisprecher. "Offenbar hatte der Mann keinerlei anderen Ausweg gesehen und wollte so auf seine extreme Situation aufmerksam machen."

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