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Sicherheit: Immer weniger Wohnungseinbrüche in Bayern

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Immer weniger Wohnungseinbrüche in Bayern

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    In Bayern ist im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen.
    In Bayern ist im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa (Symbol)

    In Bayern ist im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen wurden 2017 nur noch 6045 Vorfälle bei der Polizei gemeldet - das bedeutet im Vergleich zu 2016 (7480) einen Rückgang um rund 19,2 Prozent. Das Innenministerium wollte die Zahl auf Anfrage nicht kommentieren. Am Mittwoch soll in München die polizeiliche Kriminalstatistik vorgestellt werden. Auch die Aufklärungsquote ist im Freistaat den Informationen zufolge im selben Zeitraum leicht gestiegen - um 2,3 Prozentpunkte auf 21,2 Prozent (2017).

    Im langfristigen Vergleich ist die Zahl der Einbrüche in bayerischen Wohnungen und Häusern zum dritten Mal in Folge gesunken und hat den niedrigsten Wert seit fünf Jahren erreicht. Nach jahrelangem Anstieg hatte Bayern im Jahr 2015 erstmals weniger Einbrüche verzeichnet. 7480 wurden damals gezählt, 2014 hatten die Behörden noch 8210 Fälle verzeichnet. 2012 hatte es in Bayern nur 5709 Wohnungseinbrüche gegeben, 2013 bereits 6385.

    Warnung vor "Boomerang-Effekt"

    Der bayerische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Nachtigall, erklärt diesen Trend unter anderem damit, dass sich die Kollegen in den Polizeipräsidien schwerpunktmäßig mit dem Thema Einbrüche beschäftigt hätten. So seien etwa spezielle Ermittlungsgruppen eingerichtet worden. Zudem sei die Bevölkerung gezielt informiert worden, wie Schutz vor Einbrüchen aussehen kann.

    "Wir können solche Schwerpunktaktionen wegen des Personalaufwands aber nur begrenzt durchführen", mahnte Nachtigall. Irgendwann müssten die Polizisten an ihre "normalen Dienststellen" zurückkehren. In dem Zusammenhang warnte er vor einem "Boomerang-Effekt" - dass die Einbruchszahlen mit vermindertem Aufwand womöglich wieder steigen könnten.

    In unserem Special zum Einbruchsradar finden Sie Tipps für den Einbruchschutz und aktuelle Fälle in der Region:

    Auch deutschlandweit macht sich die Entwicklung bemerkbar. Das Bundeskriminalamt rechnet für das Jahr 2017 mit einem spürbaren Rückgang. Es wäre das zweite Jahr, in dem es weniger Wohnungseinbrüche gab - die Fälle waren 2016 bundesweit um 9,5 Prozent auf 151 265 zurückgegangen. Deutschlandweite Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor.

    So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern

    Wenn Sie Ihr Haus verlassen, immer abschließen, aus versicherungstechnischen Gründen am besten zweimal.

    Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Gekippte Fenster sind eine Einladung für Einbrecher.

    Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen fast jedes Versteck. – Wenn Sie Ihren Schlüssel verlieren, wechseln Sie den Zylinder aus.

    Achten Sie auf Fremde in Ihrem Umfeld, auch in der Nachbarschaft. Wenn Sie im Urlaub sind: nie Rollläden dauerhaft unten lassen und Briefkasten überquellen lassen.

    Per Zeitschaltuhr Haus innen beleuchten und Anwesenheit simulieren. Für außen ratsam: Bewegungsmelder.

    Für alle Fälle Telefoniermöglichkeit im Schlafzimmer schaffen (Notruf: 110).

    Liste mit Wertsachen anfertigen, am besten inklusive Fotos. Das erleichtert die Abwicklung mit der Versicherung.

    Technische Vorbeugung: Eine Alarmanlage ist nur sinnvoll, wenn sie mit einer Bewachungsfirma verbunden ist. Viele Einbrecher lassen sich von der Sirene nicht abhalten, sagt Rainer Rindle von der Kripo Augsburg.

    Prüfen lassen, ob Haus-, Terrassen-/Balkontüren und Fenster nachgerüstet werden sollten, am besten von einem Kripo-Berater. Zuständig sind: Kripo Augsburg (Stadt/Kreis Augsburg, Aichach-Friedberg), Kripo Dillingen (Stadt/Kreis Dillingen, Donau-Ries), Kripo Fürstenfeldbruck (Kreis Landsberg), Kripo Ingolstadt (Stadt Ingolstadt, Neuburg-Schrobenhausen), Kripo Kempten (Stadt/Kreis Kempten, Kaufbeuren, Ober-, Ostallgäu, Lindau), Kripo Memmingen (Stadt Memmingen, Unterallgäu), Kripo Neu-Ulm (Stadt/Kreis Neu-Ulm, Günzburg).

    Opferhilfe: Die Organisation Weißer Ring unterstützt nicht nur Opfer von Gewaltkriminalität oder Mobbing, sondern auch Einbruchsopfer. Nach Angaben von Adolf Präntl bietet sie mehrere Hilfestellungen.

    Der Weiße Ring bietet vertrauliche Gespräche im Akutfall, die Vermittlung von Experten wie Traumatherapeuten. Au helfen sie beim Umgang mit Behörden und Versicherungen und Begleiten Geschädigte zu Gerichtsterminen.

    Im bundesweiten Vergleich ist in Bayern die Gefahr, Zuhause bestohlen zu werden, am niedrigsten. 47 Einbrüche gab es 2017 pro 100.000 Einwohner, 2016 hatte die Zahl noch bei 58 gelegen. Zum Vergleich: 2016 hatte es etwa in Bremen 459 Einbrüche pro 100.000 Einwohner gegeben, in Nordrhein-Westfalen 294 und in Niedersachsen 207. (dpa)

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