Gräfin, Model, Bürgermeisterin: Stephanie von Pfuel aus Tüßling (Oberbayern) war lange Zeit ein prominentes Mitglied der CSU. Nun verkündete die 60-Jährige ihren Austritt aus der Partei. In einem Interview mit der Bild kritisierte von Pfuel deren Politik aufs Schärfste. Gerade in Corona-Zeiten sei diese „menschenverachtend und arrogant“.
Anstatt auf die Bürgerinnen und Bürger zu hören, betreibe die Partei Machtspielchen und verhänge unvernünftige Maßnahmen, wie etwa die Maskenpflicht im Freien, die von Pfuel als „Schikane“ bezeichnet. Um Schüler und die Jugend kümmere man sich nicht. Auch wählen wolle sie die Christsozialen nicht mehr, wie sie bekannt gab. Martin Huber, CSU-Abgeordneter im bayerischen Landtag aus dem Stimmkreis Altötting, bedauert von Pfuels Entscheidung. Die von der Gräfin angesprochenen Punkte beschäftigten die Partei, wie Huber sagt. „Wir nehmen sie ernst.“
Stephanie von Pfuel war sechs Jahre lang Bürgermeisterin von Tüßling
Von Pfuel war 45 Jahre lang Mitglied der CSU und von 2014 bis 2020 Bürgermeisterin der Marktgemeinde Tüßling gewesen. Neben ihrem politischen Engagement ist die Gräfin, die das Renaissance-Schloss Tüßling aus dem Jahr 1583 besitzt, eine bekannte Adelige der deutschen Promi-Szene. Sie wirkte 2002 als Model in einem Werbespot des Kaffeerösters Eduscho mit und ist seither als „Kaffee-Gräfin“ bekannt.
Die schlanke, blonde Frau zeigt auf ihrem Instagram-Profil, wie sie im Bikini Hecken schneidet, mit Pferden posiert und Fotos ihrer sechs Kinder. Darunter mischen sich auch traurige Beiträge: 2019 verlor die Gräfin ihren Sohn Charly durch tragische Umstände.
Der 26-Jährige wurde beim Überqueren einer Straße in Berlin von einem Auto angefahren und starb an seinen schweren Verletzungen. Der Fahrer steht bald vor Gericht, ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen, da er mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein soll.
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