Messerangriff im ICE 702 auf dem Weg von München nach Augsburg am Sonntagabend: Ein Mann hat gegen 17.20 Uhr zwischen Althegnenberg und Haspelmoor (Landkreis Fürstenfeldbruck) einen Fahrkartenkontrolleur mit einem Messer angegriffen. Erst am Montagabend gegen 18 Uhr konnte die Polizei den bis dahin flüchtigen Tatverdächtigen in Erfurt fassen.
Wie die Polizei zur Attacke am Sonntag mitteilt, fuhr der ICE auf der Strecke zwischen München und Augsburg, die Endstation des Zuges wäre Berlin gewesen. Der Tatverdächtige konnte kein gültiges Ticket und auch keinen Ausweis vorweisen. Während der Kontrolle schlug er laut Polizeibericht dem 60-jährigen Schaffner unvermittelt ins Gesicht und ging dann mit einem Cutter-Messer auf ihn los.
Der Schaffner wich zurück, während der Täter laut Polizei mehrere Male Stichbewegungen in Richtung seines Opfers ausführte. Dabei wurde der 60-Jährige im Halsbereich getroffen. Er wurde dabei schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Der Kontrolleur konnte eine Notbremsung einleiten.
Der Verdächtige konnte nach dem Angriff zunächst fliehen
Unmittelbar nach dem Stillstand beschädigte der Verdächtige eine Außenscheibe des Zugs und flüchtete. Beamte der Bundespolizei und der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck fahndeten nach dem Flüchtigen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
Am Montagabend erkannte dann ein Schaffner in einem anderen ICE bei Erfurt den 25-jährigen Mann. Daraufhin konnte ihn ein Polizist festnehmen, der zufällig auch im Zug war. Am Montagabend erkannte dann ein Schaffner in einem anderen ICE bei Erfurt den 25-jährigen Mann. Daraufhin konnte ihn ein Polizist festnehmen, der zufällig auch im Zug war. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. "Er wurde am Dienstag in eine Justizvollzugsanstalt überstellt", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.
Nach Messerangriff im ICE: Kontrolleur schwer verletzt im Krankenhaus
Der schwerverletzte Kontrolleur wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben des Sprechers des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, Michael Graf, bestand keine Lebensgefahr. "Er hat aber schwere Verletzungen erlitten." Eine Bahnsprecherin erklärte noch am Sonntagabend: "Wir verurteilen diese Tat und sind mit unseren Gedanken bei unserem Kollegen, dem wir eine rasche Genesung wünschen."
Der ICE kam zur weiteren Spurensicherung in den Bahnhof Augsburg, wo die Ermittler von Beamten der Kripo Augsburg unterstützt wurden. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt. (AZ)
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