
Unwetter in der Region
Radlerin wird von Baum getroffen und schwer verletzt

Heftige Gewitter sind am Sonntag über die Region gezogen. In Günzburg wurde eine 63-Jährige auf dem Donautalradwanderweg schwer verletzt. Ein Baum hatte sie getroffen.
Von Heike Schreiber und Maximilian CzyszEine 63-jährige Radlerin ist am späten Sonntagnachmittag auf dem Donauradwanderweg zwischen Günzburg und Leipheim von einem umstürzenden Baum getroffen werden. Die Frau kam mit schweren Verletzungen in die Uniklinik nach Ulm.
Laut Polizei war die Frau mit ihrem 71-jährigen Ehemann auf dem Radwanderweg in Richtung Leipheim unterwegs, als sie in ein einsetzendes Unwetter gerieten. Der Ehemann fuhr nach Angaben der Polizei etwa 20 Meter hinter seiner Frau, als plötzlich ein Baum im Sturm umknickte und direkt auf die radelnde Ehefrau stürzte und sie unter sich begrub. Der Mann setzte einen Notruf ab.
Die Feuerwehren Günzburg und Leipheim sowie ein Rettungswagen hatten jedoch Mühe, das Ehepaar in dem Waldstück zu finden. Ein Hubschrauber konnte aufgrund des Unwetters nicht eingesetzt werden. Mit schweren, aber laut Polizei nicht lebensgefährlichen Verletzungen wurde die Radlerin in die Uniklinik nach Ulm gebracht. Auch ihr Ehemann, der einen Schock erlitt, kam ins Krankenhaus.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Sonntagnachmittag vor schweren Unwettern mit heftigem Starkregen und Hagel gewarnt. Betroffen waren der Landkreis Augsburg, der Landkreis Günzburg, der Landkreis Dillingen, der Landkreis Neu-Ulm sowie der Landkreis Aichach-Friedberg.
Die Wetterlage beruhigte sich am Abend - in der Nacht ist es der Polizei zufolge im südlichen und nördlichen Schwaben zu keinen weiteren Schäden gekommen.
Unwetterschäden im Kreis Augsburg
Im Landkreis Augsburg richtete das Unwetter schwerere Schäden an. Zeitweise war die B 300 bei Diedorf gesperrt. Feuerwehren mussten heruntergebrochene Äste oder ganze Baumstämme aus dem Weg räumen.
Ein Baum landete auch auf dem Gleis der Bahnlinie Augsburg-Ulm. Zwischen Gessertshausen und Dinkelscherben war deshalb ab 18 Uhr kein Zugverkehr mehr möglich. Die Bahn richtete für Fahrgäste einen Schienenersatzverkehr ein: Bis etwa 20 Uhr wurden die wartenden Zugfahrgäste mit Taxis im Pendelverkehr zwischen Dinkelscherben und Gessertshausen befördert. Auch auf anderen Strecken wurde der Bahnverkehr zeitweise unterbrochen.
Auf der Autobahn kam es zu zwei Unfällen: Die Autobahnpolizei musste nach Zusmarshausen und nach Adelsried, wo es in Fahrtrichtung Augsburg jeweils einen Leichtverletzten gab. Bei Adelsried war eine junge Frau in ihrem VW Polo offenbar zu schnell unterwegs, als der Starregen einsetzte: Als sie von der linken auf die mittlere Fahrspur wollte, verlor sie die Kontrolle über ihren Wagen.
Das Fahrzeug schleuderte, prallte gegen die Mittelleitplanke und schlitterte von dort nach rechts auf den Grünstreifen. Mit dem Heck voran durchbrach das Auto zweimal den Wildschutzzaun, ehe er nach etwa 100 Metern zum Stehen kam. Die Fahrerin wurde leicht verletzt und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Der Verkehr zwischen den Anschlussstellen Adelsried und Neusäß staute sich.
Kurz vor der Anschlussstelle Zusmarshausen in Fahrtrichtung München ein ähnliches Bild: Ein Kleintransporter war auf regennasser Fahrbahn nach links auf die Mittelleitplanke aus Beton geraten, wurde zurückgeschleudert und prallte anschließend gegen einen Kleinwagen, der gedreht wurde. Die Frau in dem VW Polo wurde leicht verletzt. Der Schaden belief sich auf rund 20.000 Euro.
Überflutete Straßen
Der Starkregen sorgte auch für überflutete Straßen, teilweise lief Schlamm auf den Asphalt – so wie in der Deubacher Straße in Willishausen oder auch in Gessertshausen. Dort war im Ortszentrum beim Rathaus auch ein Baum umgestürzt. Zwischen Gessertshausen und Kutzenhausen an der B 300 knickten weitere Bäume um, auf den Feldern wurde Mais flach gedrückt. Auch zwischen Gessertshausen und Margertshausen musste die Straße freigeräumt werden.

Wetterexperte Klaus Hager aus Neusäß geht davon aus, dass die Sturmböen Windstärke acht erreicht haben. Zum Vergleich: Bei Windstärke neun fallen die ersten Dachziegel. Denkbar sei, so Hager, dass der Landkreis im Kern einer Gewitterzelle lag. Dort passierte, was die Meteorologen als „Downrush“ bezeichnen: Kalte Luft stürzt von der Höhe fast senkrecht auf den Boden – ein schwerer Sturm, der entsprechend mit Regen oder Hagel Schäden anrichtet. Der Deutsche Wetterdienst hatte im Landkreis vor heftigem Starkregen sowie Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometer und Hagel gewarnt. Zentrum des Gewitters waren gegen 18 Uhr Stadt und Landkreis Augsburg. In der Stadt gab es keine größeren Schäden, so die Polizei am Sonntag auf Nachfrage.
Ob sich das Extremwetter wiederholt? Klaus Hager: „Das Wetter bleibt nicht beständig.“
Im Verlauf des späteren Abends und der Nacht sei es zu keinen weiteren Vorfällen und Unwetterschäden gekommen, teilte die Polizei am Montagmorgen mit.
Die aktuellen Einschätzungen zu möglichen Unwettern finden Sie hier auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes.
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