Nach der Verwandtenaffäre hat sich Schwabens CSU bei der Wahlkreisdeligiertenversammlung am Donnerstagabend in Gersthofen für die Landtagswahl am 15. September neu aufgestellt. Das große Stühlerücken blieb allerdings wie erwartet aus. Einzige wesentliche Veränderung: Nach dem Rückzug des ehemaligen CSU-Fraktionschefs im Landtag, Georg Schmid (Donauwörth), rückte Staatskanzleichef Thomas Kreuzer (Kempten) auf Platz zwei der Liste. Der wegen der Anstellung seiner Söhne in die Kritik geratene und als Vorsitzender des Haushaltsausschusses zurückgetretene Georg Winter (Augsburg-Land-Nord, Dillingen) steht weiter auf Platz 26.
"Mit der Aufstellung der Landtagsliste der CSU Schwaben kann der Wahlkampf nun richtig beginnen. Wir haben tolle Kandidaten die gemeinsam für die Menschen in Schwaben vieles bewegen werden. Schwaben ist die Erfolgsregion in Bayern und das muss so bleiben", erklärte Bezirksvorsitzender Markus Ferber gegenüber AZ Online.
Spitzenkandidatin bleibt Beate Merk, die im Fall Mollath und wegen der Beschäftigung ihrer Schwester in ihrem Stimmkreisbüro zuletzt unter Druck stand. Merk führte die Liste bereits 2008 an - nach den starken Verlusten für die CSU schaffte sie damals als einzige Kandidatin den Sprung über die Liste ins Parlament.
Diesmal tritt Merk im Stimmkreis Neu-Ulm jedoch auch als Direktkandidatin an. Auf den Plätzen drei und vier folgen mit Angelika Schorer (Marktoberdorf) und Johannes Hintersberger (Augsburg) drei weitere amtierende Abgeordnete mit eigenem Stimmkreis. Erste "reine Listenkandidatin" ist auf Rang fünf Marlies Fasching, die in Augsburg-Land-Nord, Dillingen, antritt.
Infrastrukturprojekte in Schwaben vorantreiben
Damit wird deutlich: Schwabens CSU hat für die anstehende Landtagswahl ehrgeizige Ziele. Ferber hatte die zuletzt auch deutlich formuliert: Neben den 13 Direktmandaten sollen im Herbst auch drei Mandate über die Liste geholt werden.
Darüber hinaus verabschiedeten die Deligierten am Donnerstag auch das Programm ("Gemeinsam für Schwaben") für die Landtags- und Bezirkstagswahlen am 15. September 2013. Unter anderem spricht sich die Schwaben-CSU darin für einige Infrastruktur-Projekte wie den Ausbau des Augsburger Zentralklinikums zu einer Universitätsklinik, den Ausbau zahlreicher Bundesstraßen wie der B12 zwischen Buchloe und Kempten sowie der Elektrifizierung mehrerer Bahnstrecken in Schwaben wie etwa zwischen München und Lindau aus.
Die Liste der CSU in Schwaben frü die Landtagswahl 2013
Platz Name, Vorname Stimmkreis Stimmen
1 Merk, Dr. Beate MdL (Neu-Ulm) 713 - Neu-Ulm 100
2 Kreuzer, Thomas MdL (Kempten) 709 - Kempten-Oberallgäu 100
3 Schorer, Angelika MdL (Jengen) 711 - Marktoberdorf 100
4 Hintersberger, Johannes MdL (Augsburg) 702 - Augsburg-Stadt-West 100
5 Fasching, Marlies (Thierhaupten) 704 - Augsburg-Land-Nord, Dillingen 100
6 Reichhart, Dr. Hans (Jettingen-Scheppach) 707 - Günzburg 100
7 Dworacek, Melanie (Kaufbeuren) 708 - Kaufbeuren 100
8 Beißwenger, Eric (Bad Hindelang) 710 - Lindau-Sonthofen 100
9 Bittner, Reinhold (Oettingen) 706 - Donau-Ries 100
10 Baur, Christoph (Memmingen) 712 - Memmingen 100
11 Losinger, Manfred (Friedberg) 703 - Aichach-Friedberg 100
12 Hogrefe, Dr. Günther (Weißenhorn) 713 - Neu-Ulm 100
13 Dietz, Leo (Augsburg) 702 - Augsburg-Stadt-West 100
14 Gschwill, Johann (Halblech) 711 - Marktoberdorf 100
15 Bernicker, Michael (Augsburg) 701 - Augsburg-Stadt-Ost 100
16 Mai, Armin (Schwabegg) 705 - Augsburg-Land-Süd 100
17 Briechle, Erwin (Reicholzried) 709 - Kempten-Oberallgäu 100
18 Fackler, Wolfgang (Donauwörth) 706 - Donau-Ries 100
19 Holetschek, Klaus (Bad Wörishofen) 712 - Memmingen 100
20 Kränzle, Bernd MdL (Augsburg) 701 - Augsburg-Stadt-Ost 100
21 Pschierer, Franz Josef MdL (Mindelheim) 708 - Kaufbeuren 100
22 Rotter, Eberhard MdL (Weiler) 710 - Lindau-Sonthofen 100
23 Sauter, Alfred MdL (Ichenhausen) 707 - Günzburg 100
24 Tomaschko, Peter (Merching) 703 - Aichach-Friedberg 100
25 Trautner, Carolina (Stadtbergen) 705 - Augsburg-Land-Süd 100
26 Winter, Georg MdL (Höchstädt) 704 - Augsburg-Land-Nord, Dillingen 100