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Studie: 1,8 Prozent der Münchner bei erster Corona-Welle infiziert

Studie

1,8 Prozent der Münchner bei erster Corona-Welle infiziert

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    Der Untersuchung mit rund 3000 Münchner Haushalten zufolge hatten bis Anfang Juni rund 1,8 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Virus entwickelt.
    Der Untersuchung mit rund 3000 Münchner Haushalten zufolge hatten bis Anfang Juni rund 1,8 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Virus entwickelt. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Eine großangelegte Münchner Antikörper-Studie hat eine hohe Dunkelziffer von Infizierten bei der ersten Corona-Welle entdeckt. Der Untersuchung mit rund 3000 Münchner Haushalten zufolge hatten bis Anfang Juni rund 1,8 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Virus entwickelt. Das sei viermal mehr als der Anteil der damals nachgewiesenen Infektionen, teilten die Forscher der Infektions- und Tropenmedizin der Uniklinik München am Donnerstag mit. 

    Die Sterblichkeit der Infizierten lag demnach bei 0,76 Prozent - und damit um ein Vielfaches über der für saisonale Grippeinfektionen, wie die Wissenschaftler um Studienleiter Michael Hölscher erläuterten. Die Münchner Studie habe für Deutschland eine höhere Bedeutung als Untersuchungen lokaler Ausbrüche, sagte Hölscher am Abend bei der Vorstellung der Ergebnisse. 25 Teams waren rund zwei Monate unterwegs gewesen, um gut 5300 Freiwilligen ab 14 Jahren Blut abzunehmen.

    Bei einer anderen Corona-Studie kamen Forscher zu einer ähnlichen Dunkelziffer

    Die Haushalte waren zufällig ausgewählt worden. In Mehrfamilienhäusern besuchten die Teams aber einen Haushalt pro Stockwerk, um eine mögliche Häufung zu untersuchen. Die Auswertung ergab, dass innerhalb von Wohnhäusern, aber auch in bis zu 200 Metern Entfernung die Infektionshäufung leicht höher lag als erwartet.

    In der stark betroffenen nordrhein-westfälischen Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg waren Forscher um den Virologen Hendrik Streeck bei einer Studie mit gut 900 Einwohnern zu einer ähnlichen Dunkelziffer gekommen wie die Münchner. Sie gingen aber von einer Todesrate von 0,37 Prozent aus, wobei nur sieben Todesfälle einflossen. 

    An einem anderen Hotspot im oberbayerischen Bad Feilnbach hatten nach eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) 6,0 Prozent der untersuchten rund 2150 Erwachsenen Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Virus. Das waren rund 2,6-mal mehr Infektionen als zuvor bekannt. In Kupferzell in Baden-Württemberg als weitere stark von Corona betroffenen Kommune hatten die Forscher des RKI bei 7,7 Prozent der Getesteten Antikörper gefunden. (dpa)

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