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Wetterfühligkeit: Warum löst der Wetterumschwung Kopfschmerzen aus?

Wetterfühligkeit

Warum löst der Wetterumschwung Kopfschmerzen aus?

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    Auf die klirrende Kälte der vergangenen Tage folgen nun Plusgrade. Das macht wetterfühligen Menschen zu schaffen.
    Auf die klirrende Kälte der vergangenen Tage folgen nun Plusgrade. Das macht wetterfühligen Menschen zu schaffen. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolfoto)

    Auf die Eiseskälte der vergangenen Tage folgen am kommenden Wochenende Temperaturen von bis zu fast zehn Grad Plus. Und so schön die steigenden Temperaturen sind, für viele Menschen bringen sie lästige Nebenwirkungen: Einige fühlen sich müde und unmotiviert, andere klagen über Kopfschmerzen - und manche Menschen merken an ihren Gelenkschmerzen sogar schon Tage vorher, dass sich ein Wetterumschwung anbahnt.

    Etwa 70 Prozent der Deutschen sind wetterfühlig oder sogar wetterempfindlich, sagt Prof. Dr. Andreas Matzarakis vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Eigentlich ist der menschliche Körper ziemlich anpassungsfähig", sagt Matzarakis. Doch es gebe Ausnahmen - und die machen sich vor allem dann bemerkbar, wenn sich äußere Einflüsse wie das Wetter schlagartig ändern. Denn wenn die Temperatur innerhalb kurzer Zeit steigt, weiten sich auch die Blutgefäße. Kopfschmerzen und Schwindel sind häufig die Folge.

    Warum reagieren Menschen wetterfühlig?

    "Grundsätzlich reagiert jeder Mensch auf das Wetter", sagt der DWD-Experte - schließlich nimmt jeder Temperaturunterschiede wahr. Die Hälfte der Deutschen gilt Matzarakis zufolge außerdem als wetterfühlig. Wenn das Wetter wechselt, können Beschwerden wie Kopf- oder Gelenkschmerzen stärker auftreten als gewöhnlich. Stress, Schichtarbeit und eine vorangegangene Krankheit können das noch zusätzlich fördern - der Körper ist dann nicht in der Lage, sich den Komplikationen schnell anzupassen. Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen und Rheuma können bei Wetterwechseln deutlich stärker auftreten. Der Deutsche Wetterdienst stellt auf seiner Internetseite deshalb aktuelle Daten mit Gefahrenindizes für Wetterfühlige bereit.

    Akut lasse sich gegen die Beschwerden relativ wenig machen, sagt Matzarakis - abgesehen von der Einnahme von Medikamenten. Der Experte rät allerdings davon ab, schon bei geringen Anzeichen die Medikamentendosis zu erhöhen und auf Schmerzmittel zurückzugreifen. "Am besten ist es, den Körper dauerhaft abzuhärten", erklärt er. Wechselduschen und ausgiebige Spaziergänge an der frischen Luft seien effektive Möglichkeiten.

    Chronisch Kranke und alte Menschen sind besonders betroffen

    Anders sei die Situation allerdings für diejenigen 20 Prozent der Deutschen, die nicht nur als wetterfühlig, sondern als wetterempfindlich gelten. Betroffen sind laut Matzarakis vor allem chronisch Kranke und ältere Menschen - und Personen, die gerade erst operiert wurden. Diese merken oft schon Tage vorher, dass ein Wetterumschwung ansteht - der Fachbegriff dafür lautet Vorfühligkeit. Für den Umweltmeteorologen ein Zeichen dafür, dass Wetterfühligkeit nicht mit Temperaturschwankungen, sondern auch beispielsweise mit Luftdruckveränderungen zusammenhängt. Dazu kommen hormonelle Einflüsse, denn auch wetterfühlige und wetterempfindliche Menschen reagieren nicht jedes Mal gleich. Und ganz entscheidend ist, betont Matzarakis: "Das Wetter verstärkt die gesundheitlichen Beschwerden nur, die Ursachen sind bereits vorher da."

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