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Abitur 2025 fällt größtenteils aus: Warum Bayerns Unis trotzdem voll bleiben

Bildung

Abitur 2025 fällt größtenteils aus: Warum Bayerns Unis trotzdem voll bleiben

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    In diesem Jahr machen rund 34.000 junge Menschen in Bayern Abitur – im nächsten sind es nur knapp 5000.
    In diesem Jahr machen rund 34.000 junge Menschen in Bayern Abitur – im nächsten sind es nur knapp 5000. Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild)

    Eine Kafka-Parabel interpretieren, Stochastik-Aufgaben lösen, den Zusammenbruch der Weimarer Republik erklären: Mit derlei beschäftigen sich Jahr für Jahr Zehntausende Schülerinnen und Schüler in ihren Abiturprüfungen. 2025 indes werden es deutlich weniger sein. Denn an den allermeisten Gymnasien im Freistaat wird es kein Abitur geben. Lediglich rund 100 Schulen in Bayern werden 2025 die Prüfung anbieten. "Schätzungsweise wird sich die Anzahl der Teilnehmenden an der

    Der Grund dafür liegt in der Umstellung vom achtjährigen zurück auf das neunjährige Gymnasium. In diesem Jahr macht der letzte G8-Jahrgang sein Abitur, der erste G9-Jahrgang dann erst 2026. Diejenigen, die 2025 trotzdem eine Prüfung schreiben, sind entweder sogenannte "Überspringer" mit einer Lernzeitverkürzung im G9 oder Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr durchfallen oder die bereits von der Prüfung zurückgetreten sind. Auch die Teilnehmer der "Einführungsklassen", die nach der Mittleren Reife im vergangenen Schuljahr an ein Gymnasium gewechselt haben, machen 2025 Abi. Ebenso Schülerinnen und Schüler der "Mittelstufe Plus", die aktuell die 11. Jahrgangsstufe besuchen. 

    Nur ein Drittel der Studienanfänger kommt von einem bayerischen Gymnasium

    Was bedeutet das für die Universitäten und Hochschulen, dass es 2025 kaum Abiturienten geben wird? Halbleere Hörsäle? Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) sieht keine gravierenden Auswirkungen: „Auf diese Sondersituation des Abiturs 2025 sind wir gut vorbereitet." Bayerns Hochschulen – also Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Technische Hochschulen und Universitäten – würden auch dann sehr gut nachgefragt sein. "Die Studierendenzahlen in Bayern sind aktuell auf Rekordniveau – und das entgegen dem Trend gesunkener

    Hinzu kommt noch etwas anderes: Es ist längst nicht mehr so, dass die meisten Studierenden über bayerische Gymnasien an die Hochschulen kommen. "Die Abiturientinnen und Abiturienten der bayerischen Gymnasien machen nur etwa ein Drittel der Studienanfängerinnen und Studienanfänger eines Jahrgangs an den bayerischen Hochschulen aus", teilt eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums auf Nachfrage mit. Der Anteil der Studienanfängerinnen und Studienanfänger, die ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht an einem Gymnasium in Bayern erwerben, betrage also in der Regel etwa zwei Drittel. 

    Dem Ministerium zufolge kommen sie oft von einer anderen Schulart aus dem Freistaat, über eine berufliche Qualifikation oder aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland. Zudem würden sich die Absolventinnen und Absolventen eines Abiturjahrgangs – falls sie sich für ein Studium entscheiden – nicht gesammelt direkt nach der Abschlussprüfung an den Hochschulen einschreiben. Die Anmeldungen würden oft über mehrere Semester verteilt erfolgen, etwa weil die jungen Menschen sich vorher noch eine Auszeit nehmen oder ins Ausland gehen. "Aus diesen Gründen wird das Abitur 2025 allenfalls nur für eine kleine Delle im Verlauf der weiter steigenden Studierendenzahlen sorgen", heißt es aus dem Ministerium. 

    Bis 2035 sollen die Studierendenzahlen stark steigen

    Dass es künftig mehr junge Menschen in eine akademische Ausbildung zieht, hatte eben erst die Kultusministerkonferenz (KMK) prognostiziert: Bis 2026 wird demnach die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in Deutschland zwar von 478.000 in diesem Jahr auf 451.100 zurückgehen – eben wegen der Umstellung auf eine 13-jährige Gymnasialzeit in Bayern, aber auch in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Danach sei aber ein Anstieg auf 526.000 im Jahr 2035 zu erwarten, teilte die KMK mit. Das seien etwa 7500 mehr als im bisherigen Spitzenjahr 2011. 

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