Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger mag gedacht haben, dass sich die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus den 80er Jahren mit ein paar Sätzen aus der Welt schaffen lasse – spätestens am Montag dürfte er erkannt haben, dass er damit falsch lag. Denn seine Distanzierung, via Pressemitteilung am Samstagabend verschickt, reichte weder der Opposition noch der mitregierenden CSU. Ihnen genügte auch nicht, dass sich Aiwangers Bruder als Verfasser der Hetzschrift bekannt hatte. Zu viele Fragen blieben offen, zu unglaubwürdig erschienen die Aussagen der beiden, zu heftig der Inhalt des Flugblattes, den Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) "Hardcore-Antisemitismus" nannte.
Der Fall Aiwanger