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Kommentar: Dass Bayern seine Ziele beim Moorschutz bis 2040 erreicht, darf bezweifelt werden

Kommentar

Dass Bayern seine Ziele beim Moorschutz bis 2040 erreicht, darf bezweifelt werden

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    Moore leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Um sie zu bewahren, hat sich der Freistaat ehrgeizige Ziele gesteckt.
    Moore leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Um sie zu bewahren, hat sich der Freistaat ehrgeizige Ziele gesteckt. Foto: Philipp Laage, dpa

    Ehrgeizige Ziele hat sich die bayerische Staatsregierung, zumal wenn wieder mal eine Landtagswahl vor der Tür steht, schon viele gesetzt. Und es ist müßig, immer wieder zu erwähnen, dass die Ziele schon des öfteren verfehlt wurden – manchmal mehr oder minder knapp, manchmal deutlich und manchmal krachend.

    Wie ehrgeizig das Ziel im Moorschutz ist, lässt sich durch eine einfache Rechnung deutlich machen: 55.000 Hektar Moorböden sollen bis 2040 wieder vernässt sein. Wer wohlwollend rechnet, der darf gerne die 5000 Hektar abziehen, die bereits in der Vergangenheit renaturiert wurden. Entscheidend aber ist: In den vergangenen fünf Jahren waren es nach Angaben des Umweltministers 2300 Hektar. Daraus ergibt sich ein Renaturierungstempo von 460 Hektar pro Jahr. Ergebnis: Wenn es in diesem Tempo weiter geht, dann dauert es rund 108 Jahre, bis die Staatsregierung am Ziel ist.

    Dass das Ziel bis 2040 erreicht wird, darf bezweifelt werden

    Nun also soll es viel, viel schneller gehen. Der Wille dazu ist offiziell bekundet. Es wird etwas mehr Geld zur Verfügung gestellt. Und es sind – das gilt es anzuerkennen – auch erhebliche Vorarbeiten geleistet worden, um Grundeigentümer und Landwirte mit ins Boot zu holen. Das Projekt Moorschutz nimmt langsam an Fahrt auf.

    Dass das Ziel bis 2040 erreicht werden kann, darf dennoch bezweifelt werden. Das gilt auch für andere Ziele im Klimaschutz. Keine Regierung ist lange genug im Amt, um am Ende für derlei Versprechen einstehen zu müssen.

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