Prävention von Geschlechtskrankheiten: Sexualkundeunterricht reicht nicht
Es sind vor allem Menschen über 40, die wenig wissen über die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten. Das Thema muss wieder zurück in die gesellschaftliche Debatte.
Der Kampf gegen HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten war einmal omnipräsent auf deutschen Radio- und TV-Kanälen. "Tina, wat kosten die Kondome", brüllte die Komikerin Hella von Sinnen als weißhaarige Kassiererin durch ihren Supermarkt und hinein in die Wohnzimmer der Republik. 1989 war das. Heute dagegen scheinen die Krankheiten im kollektiven Bewusstsein eine geringe Rolle zu spielen – und das macht sich in den Zahlen bemerkbar.
Immer mehr Menschen haben sich in den vergangenen Jahren mit sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert. Besonders in Bayern steigt die Zahl der Diagnosen. Das ist vor allem eine Folge mangelnder Aufklärung, warnen Medizinerinnen und Mediziner.
Vor allem Menschen über 40 wissen wenig über die Verbreitung der Krankheiten
Die Politik schiebt das Problem gerne auf die Schulen und den Sexualkunde-Unterricht. Ganz falsch ist das nicht. Die Aufklärung im Unterricht spielt eine bedeutende Rolle in der Prävention. Der Impuls greift aber zu kurz.
Denn Studien zeigen: Es sind vor allem Menschen über 40 und älter, die wenig über die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten wissen – und sich schwertun, darüber zu sprechen. Es sind diese Generationen, an die sich Aufklärungskampagnen zuvorderst richten müssen. Ein Job, für den man sich Tinas kreischende Kollegin zurückwünscht. Damals jedenfalls ging die Zahl der Infektionen zurück.
Die Diskussion ist geschlossen.
Zugegeben, in den 1990ern war AIDS ein Todesurteil. Nach und nach hat man geforscht und heutzutage soll es recht gut behandelbar sein.
Dadurch kann man das Thema schon ein wenig in den Hintergrund rücken, mir geht es dabei so.
Aber Unwissenheit, nein, das denke ich herrscht nicht vor.
Der Aussage "Vor allem Menschen über 40 wissen wenig über die Verbreitung der Krankheiten." widerspreche ich ganz vehement. Scheinbar kennt die Kommentatorin nicht die Gepflogenheiten und Eigenheiten der jetzt 40-Jährigen und Älteren. Hier dürfte sich die Gegebenheit finden, dass dieser Kreis mehr in gefestigten partnerschaftlichen Verhältnissen lebt und diesbezüglich keinerlei bzw. wenig Berührungspunkte mit diesem Thema hat. Und wenn wir uns schon wieder mit diesen leidigen Themen von Rassismus etc. auseinandersetzen müssen, dann grenzt die obige Aussage auch schon an Altersdiskriminierung.
Mein Wissen und meine Meinung habe ich in den 68er Jahren gebildet und ist bis heute noch ein gesunder Menschenverstand geblieben. Die beste Prävention damals waren die negativen geschäftstüchtigen Verhaltensweisen meiner Generation.