Das Corona-Update vom 26. März
Jeden Tag laufen viele Nachrichten zum Coronavirus über den Ticker. Wir sammeln an dieser Stelle alles, was heute wichtig ist – mit besonderem Blick auf Bayern und unsere Region.
Von über 70.000 Todesopfern der Corona-Pandemie war in Deutschland nur knapp ein Dutzend unter 20 Jahre alt. Dementsprechend lag der Fokus der Öffentlichkeit bislang nicht auf den gesundheitlichen Auswirkungen einer Infektion für Kinder. Jetzt tauchen immer mehr Fälle auf, die doch Sorge bereiten. Es geht um einzelne schwere Spätfolgen.
So wurden vermehrt Fälle des Multi-Entzündungssyndroms PIMS beobachtet. In diesen Fällen verlief die Corona-Infektion regelmäßig harmlos, sechs bis acht Wochen später wurden die Kinder dann schwer krank. Teilweise benötigten sie herzstützende Medikamente wegen des Risikos eines Herzversagens. An der Uniklinik Augsburg heißt es deshalb: "Jetzt zeigt sich, dass das Virus auch für Kinder wesentlich heimtückischer sein kann als bisher angenommen." Sieben solcher Fälle hatte es dort in den vergangenen Monaten gegeben, alle konnten behandelt werden.
Auch in anderer Hinsicht leiden die Kinder an der Pandemie. Grundschüler haben allein im ersten Lockdown ein halbes Jahr verloren. Das geht aus Berechnungen des Augsburger Pädagogik-Professors Klaus Zierer hervor. Verglichen wurden Erhebungen über den Lernstand von nach dem Lockdown mit denen der Vorjahre. Besonders stark seien demnach bildungsferne Schichten betroffen.
Weitere wichtige Corona-Nachrichten des Tages:
Statt die Vorbereitungen zur Herstellung des Impfstoffs Sputnik V in Illertissen voranzutreiben, gibt es auf dem Gelände von R-Pharma aktuell einen Baustopp. Der russischen Impfhoffnung aus dem Herzen Schwabens steht etwas Urdeutsches entgegen: die Baugenehmigung fehlt. Das Landratsamt hat entsprechende Recherchen unserer Redaktion bestätigt. Aktuell sei der Baustopp freiwillig. Das Umweltministerium verweist jedoch auf den nötigen Schutz der Anwohner, dem im Genehmigungsverfahren Rechnung getragen werde. Es bleibt abzuwarten, ob unter diesen Umständen im Sommer in Illertissen wie geplant Impfstoff produziert werden kann.
Der AstraZenaca-Impfstoff hat ein problematisches Image. Zunächst gab es Berichte über eine vermeintlich schlechtere Wirksamkeit, dann der Impfstopp wegen möglicher Nebenwirkungen. Wie stark hat dabei das Vertrauen der Menschen gelitten? In den Impfzentren der Region jedenfalls bleibt der Impfstoff nicht liegen. Experten erwarten, dass mit der Impfung beim Hausarzt mögliche Bedenken zerstreut werden können.
Gesundheitsminister Jens Spahn drängt die Länder zu einem schnelleren Impftempo. 4,5 Millionen Impfdosen waren am Freitag geliefert, aber noch nicht verimpft. Eine solche Lagerhaltung ist bislang üblich, um jeweils eine rechtzeitige zweite Impfung sicherzustellen. Angesichts der großen erwarteten Liefermengen in den nächsten Wochen sei eine solche Lagerung aus Spahns Sicht jedoch nicht mehr nötig. Gleichzeitig warnte RKI-Chef Wieler, dass er sehr hohe Fallzahlen erwarte.
Die Zahlen: Bislang gibt es in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2.734.753 Fälle, das sind 21.573 mehr als am Vortag. In Bayern haben sich bisher 484.499 Menschen mit dem Virus infiziert, das sind 3590 mehr als am Vortag.
Mit unseren interaktiven Karten und Grafiken geben wir Ihnen einen Überblick:
- über alle wichtigen Corona-Zahlen für Ihre Region, Bayern und Deutschland
- über das Infektionsgeschehen in allen Ländern der Welt
- über den Stand der Corona-Impfungen in Deutschland
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