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Daten: Google sammelt über Android hunderte Male den Standort am Tag

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Google sammelt über Android hunderte Male den Standort am Tag

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    Android-Smartphones übermitteln den Standort bis zu 340 Mal am Tag an Google.
    Android-Smartphones übermitteln den Standort bis zu 340 Mal am Tag an Google. Foto: Matt Rourke, dpa (Symbolbild)

    Google sammle mit seinem Android-System übermäßig Daten von Smartphones, behaupten Kritiker. Eine am Dienstag veröffentlichte wissenschaftliche Studie erhärtet diesen Vorwurf. Die Studie ergab unter anderem, dass selbst ein nicht bewegtes Android-Telefon mit im Hintergrund aktiven Chrome-Webbrowser innerhalb von 24 Stunden 340 Mal Ortungsdaten an Google übermittelt habe. Auch habe die Analyse ergeben, dass Google anonymisiert erhobene Informationen mit persönlichen Daten von Nutzern verknüpfen könne, erklärte Professor Douglas Schmidt von der Vanderbilt University.

    Das ist der Internetriese Google

    Google Inc. wird 1998 von Larry Page und Sergey Brin gegründet.

    Der Firmenname "Google" ist ein Wortspiel aus "googol", dem mathematischen Fachbegriff für eine 1 gefolgt von 100 Nullen.

    Am 1. April 2004 startet Google "Gmail". Der E-Mail-Dienst bietet ein Suchprogramm, Speicherplatz und eine Sortierung der Nachrichten nach Threads (Konversationen).

    Am 18. August 2004 geht Google an die Börse.

    2005 kommen Google Maps und Google Earth auf den Markt.

    2006 übernimmt der Konzern die Video-Website YouTube.

    2007 später stellt Google das Betriebssystem Android vor, eine offene Plattform für Mobilgeräte.

    Der Internetbrowser Google Chrome kommt am 2. September 2008 auf den Markt.

    Im Juni 2011 stellt Google das Projekt Google+ vor. Somit ist der Internetriese auch in den sozialen Netzwerken vertreten.

    2017 hat die Google-Mutter Alphabet mehr als 100 Milliarden Umsatz gemacht.

    www.google.com gilt als die meistbesuchte Website der Welt.

    Google sammelt Standort von Android-Handys bis zu 340 Mal am Tag

    Ein Google-Sprecher kritisierte beim TV-Sender CNN ohne konkrete Details, die Studie enthalte stark irreführende Informationen. Sie sei von einer Lobbygruppe in Auftrag gegeben und von einem Wissenschaftler geschrieben worden, der im Gerichtsverfahren zwischen Google und Oracle als Zeuge des Geschäftssoftware-Spezialisten aufgetreten sei. Die Untersuchung war von der Verleger-Organisation "Digital Content Next" veröffentlicht worden.

    Google hatte bereits vergangene Woche seine eigenen Angaben zur Sammlung von Ortungsdaten präzisiert. Ursprünglich entstand der Eindruck, dass keine Ortungsdaten mehr gesammelt würden, wenn die Funktion "Standortverlauf" deaktiviert wird. Nun heißt es, dass durch andere Dienste wie Suche oder Karten auch dann noch weiterhin Ortungsdaten bei Google landen könnten. Die Änderung fiel mit einem entsprechenden Bericht der US-Nachrichtenagentur AP zusammen. Die Datenschutz-Organisation EPIC wies die Aufsichtsbehörde FTC deshalb darauf hin, dass Google aus ihrer Sicht Datenschutz-Auflagen aus dem Jahr 2011 verletzt habe und forderte Konsequenzen.

    Google: Ausschalten von Standort hat keine Auswirkungen auf andere Dienste

    Am Freitag wurde deswegen zudem eine potenzielle Sammelklage gegen Google am Bundesgericht in San Francisco eingereicht. Darin wird dem Unternehmen Irreführung und Verletzung der Privatsphäre von Nutzern vorgeworfen, weil gegen deren Willen Standortdaten ermittelt und abgespeichert werden. Google hat nun 21 Tage Zeit, auf die Anschuldigungen zu reagieren. Hinter der Klage steht die Kanzlei Lieff Cabraser Heimann & Bernstein, die bereits anderen Großkonzernen wie etwa Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal zu schaffen machte.

    In der Klageschrift wird ein Medienbericht zur Standortbestimmung durch Google zitiert. Der Konzern hatte nach Veröffentlichung des Berichts seine Angaben im Internet unter dem Punkt "Hilfe" abgeändert: Dort hieß es anschließend, das Ausschalten der Standorthistorie habe keine Auswirkungen auf andere Standort-Dienste auf dem jeweiligen Gerät. (dpa/afp)

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