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Cambridge Analytica: Facebook-Gründer Zuckerberg: "Es tut mir leid"

Cambridge Analytica

Facebook-Gründer Zuckerberg: "Es tut mir leid"

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    Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich nach tagelangem Schweigen nun doch zum Skandal um Cambridge Analytica geäußert.
    Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich nach tagelangem Schweigen nun doch zum Skandal um Cambridge Analytica geäußert. Foto: Marcio Jose Sanchez/AP, dpa

    Nach tagelangem Schweigen sprach Mark Zuckerberg jenen Satz, den viele schon viel früher von ihm hören wollten: „Es tut mir wirklich leid, dass das passiert ist.“ Die Entschuldigung des Facebook-Chefs für den Datenklau durch die Firma Cambridge Analytica soll der Öffentlichkeit signalisieren, dass das Online-Netzwerk den Skandal aufarbeiten und dafür sorgen will, dass er sich nicht wiederholt. Doch das Interview mit dem Nachrichtensender CNN konnte die Krise bei Facebook nicht stoppen. Im Internet gewinnt eine Boykottbewegung gegen Facebook an Fahrt, an der sich einige Prominente und sogar ein ehemaliger Facebook-Manager beteiligen.

    Von einem schlimmen Vertrauensbruch gegenüber den Facebook-Nutzern sprach Zuckerberg. Wenn Facebook nicht in der Lage sei, die Daten seiner Nutzer zu schützen, verdiene das Unternehmen deren Vertrauen nicht, räumte er ein. Zuckerberg will den Zugang zahlender Firmenkunden zu den Facebook-Daten strenger reglementieren, nach weiteren mutmaßlichen Missetätern wie Cambridge Analytica forschen und den Nutzern mehr Möglichkeiten geben, ihre persönlichen Daten vor Fremdzugriffen zu schützen. Auch eine schärfere Kontrolle von Facebook durch die Aufsichtsbehörden wollte Zuckerberg nicht ausschließen. Grundsätzlich ist er auch bereit, sich vor dem Kongress in Washington den kritischen Fragen von Politikern zu stellen.

    Schon vor dem Skandal hatte Facebook wegen der Weitergabe von Daten viele Kritiker: Zuckerberg kann Werbekunden genau zugeschnittene Anzeigen anbieten, weil Facebook viele Daten über die Vorlieben und Abneigungen seiner Kunden verknüpft.

    In Amerika rollt nun eine Facebook-Boykottwelle unter dem Motto #deletefacebook (Löscht Facebook). Auch der Popstar Cher verabschiedete sich offiziell von Zuckerbergs Netzwerk. Viele Internetseiten bieten Anleitungen an, wie Facebook schnell und gründlich von einem Computer verbannt werden kann. Noch mehr Aufmerksamkeit erregte der Boykottaufruf von Brian Acton. Der 46-Jährige gehört zu den Mitgründern des weltweit beliebten Mitteilungsdienstes WhatsApp, der vor vier Jahren von Facebook gekauft wurde. Acton wurde durch den Deal zum Multimilliardär, doch im vorigen Jahr schied Acton bei WhatsApp/Facebook aus – und jetzt schrieb er auf Twitter, es sei an der Zeit, Facebook zu löschen.

    Actons Schritt ließ nicht nur das Netz aufhorchen. Der britische Werbeagenturen-Verband ISBA droht bereits mit einem Stopp von Facebook-Anzeigen, wenn sich nichts ändern sollte.

    Lesen Sie zum Thema auch unser Interview: Hat Mark Zuckerberg die Kontrolle über Facebook verloren?

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