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Gundelfingen: Gundelfingen wartet auf die Reaktivierung der Kläranlage

Gundelfingen

Gundelfingen wartet auf die Reaktivierung der Kläranlage

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    Die Gundelfinger Kläranlage wurde vom Hochwasser nicht verschont.
    Die Gundelfinger Kläranlage wurde vom Hochwasser nicht verschont. Foto: René Rosin (Archivbild)

    Eine Auswirkung des Hochwassers, die nicht sofort bemerkt wird, wie etwa die Sperrung von Donaubrücken, ist der Ausfall einer Kläranlage. Die in Gundelfingen wurde am Sonntag laut einer Mitteilung der Stadt "aufgegeben". "Das heißt, dass das Wasser noch einen Zentimeter unterhalb des Schutzdamms war", sagt Bürgermeister Dieter Nägele auf Nachfrage. Wie viel Wasser eindringen sollte, sei zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht klar gewesen, doch die Sicherheit sei vorgegangen. Deshalb wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgezogen und die Anlage vom Strom genommen – also abgeschaltet. Was geschieht nun mit dem Gundelfinger Abwasser?

    Seit dem Ausfall sei die Stadtverwaltung dahinter, die Anlage wieder zum Laufen zu bringen, erklärt der Rathauschef. Das Problem: Einige der technischen Komponenten müssten nach der Überschwemmung gewartet werden. Die Kellerräume seien bis zur Decke unter Wasser gestanden. "Dann hoffen wir, dass sie sich ohne größere Probleme wieder hochfahren lässt", sagt Nägele. Sie einfach wieder einzuschalten, sei demnach nicht ohne weiteres möglich. 

    Das ungeklärte Wasser führt zu Rückstau in Gundelfinger Kanälen

    Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger Gundelfingens. Der Großteil fließe ab. Da die Anlage nicht aktiv sei, zum Teil direkt in die Donau, "so wie es ist". Also ungeklärt. Aber durch die Wassermassen der Überflutung "stark verdünnt", sagt Nägele. Auf der anderen Seite der Kläranlage können sich laut dem Rathauschef Rückstaus bilden. Denn dadurch, dass das Abwasser und seine teils größeren und festeren Verunreinigungen nicht verarbeitet werden, kann das Wasser nicht komplett durchfließen. "Einzelne Kanäle sind vollgelaufen", sagt der Rathauschef, die wurden daraufhin ausgepumpt. Teilweise konnten Menschen in Gundelfingen die Toilette nicht mehr benutzen, deshalb habe die Stadt mobile Toiletten in den betroffenen Bereichen aufgestellt.

    Wann genau die Kläranlage wieder laufen wird, kann Bürgermeister Nägele noch nicht sagen. Er und die zuständigen Mitarbeiter seien aber zuversichtlich, dass das Problem innerhalb der nächsten Tage gelöst werde. Er betont: "Wir haben alles unter Kontrolle." Ob und wie stark sich die Überflutung auf die Kosten der anstehenden Sanierung auswirken wird, sich zeigen, wenn die Anlage wieder läuft. Diese sind seit der ursprünglichen Planung auf mehr als 23 Millionen Euro angewachsen, die die Stadt voraussichtlich investieren werden muss. 

    Sanierung der Kläranlage wird ein teures Unterfangen

    Zu Beginn war man in Gundelfingen noch von Ausgaben in Höhe von 8,6 Millionen Euro ausgegangen. Diese enorme Steigerung sei vor allem dadurch begründet, so der Bürgermeister in der vergangenen Stadtratssitzung, dass der Entwurf bereits fünf Jahre alt sei und „in der Zwischenzeit gab es natürlich erhebliche Baukostensteigerungen“. Florian Funke vom Bayerische Kommunalen Prüfungsverband präsentierte dem Gremium das Ergebnis und die Einzelheiten der Prüfung. Ein Ausbau der Kläranlage auf eine Größe von 25.000 Einwohnerwerte sei zu empfehlen, dadurch gewinne man wichtige Reserven bei der Betriebssicherheit. 

    Im Einzelnen setzt sich die Investitionssumme von 23,15 Millionen Euro aus den Ausgaben für die Erweiterung der Kläranlage an sich in Höhe von 18,57 Millionen Euro, dem Hochwasserschutz (3,43 Millionen Euro) und den Sanierungskosten der Bestandsanlagen in Höhe von 1,15 Millionen Euro zusammen. Gegenüber der Kostenschätzung seien die Zahlen in der Kostenplanung „ganz gewaltig gestiegen“, sagte Funke.

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