
Neue Regel: Beim FC Gundelfingen ist der Trainer gesperrt

Plus Der FC Gundelfingen muss gegen den TSV Jetzendorf auf Trainer Martin Weng verzichten - wegen einer roten Karte. Auch der TSV Wertingen ist betroffen.

Martin Weng und Christoph Kehrle sind quasi Vorreiter. Die beiden Trainer der höchstklassigen Fußballteams im Landkreis Dillingen gehören zu den Ersten, die von der Regeländerung in diesem Sommer betroffen sind. Seit Juli können nämlich alle Personen auf der Ersatzbank die rote Karte sehen, nicht nur Spieler (Die neuen Regeln zur Saison 2019/20) – und sowohl Weng, Coach beim Landesligisten FC Gundelfingen, als auch der frühere Gundelfinger Kehrle, jetzt Chefanweiser beim Bezirksligisten TSV Wertingen, waren in dieser noch jungen Saison schon betroffen. Beide sind an diesem Wochenende gesperrt ( Ein Spieltag mit reichlich Diskussionsbedarf).
Der FC Gundelfingen muss auf Martin Weng Trainer verzichten
Die Gundelfinger müssen im Heimspiel gegen den TSV Jetzendorf (Samstag, 15 Uhr) zwar nicht komplett auf ihren Coach verzichten, ab 30 Minuten vor dem Anpfiff darf Weng allerdings keinen Kontakt zu seinen Schützlingen haben und sich auch nicht im Innenraum des Schwabenstadions oder in der Nähe der Kabine aufhalten. „Das Urteil wurde mir sogar per Einschreiben zugestellt, da fühlt man sich schon ein Stück weit kriminalisiert“, sagt Weng und ist sich sicher, „dass diese Regeländerung bei den Profis ganz anders umgesetzt wird als bei uns Amateuren. Ein guter Schiri braucht die rote Karte für die Bank nur in Ausnahmefällen, für andere ist es nur der Ersatz für mangelhafte Kommunikation.“
Weng hatte im Heimspiel gegen den FC Kempten (0:2) vor zwei Wochen eine leere Wasserflasche nach einem Gegentor weggekickt. Dabei hatte er weder auf jemanden gezielt noch etwa den weit entfernten Schiedsrichter getroffen. Trotzdem lautet das Urteil, dass der Coach damit „die Grenzen der Sportlichkeit, jedenfalls mit dem außenwirksamen Tritt gegen die Trinkflasche als Missachtung gegen die Autorität des Schiedsrichters, überschritten“ habe.
Wie Trainer Martin Weng den Gegner TSV Jetzendorf einschätzt
Das Urteil müssen die Gundelfinger so hinnehmen, weshalb Weng sich ein ungestörtes Plätzchen auf der Tribüne oder dem Wall suchen wird. „Ich bezweifle aber, dass ich einfach nur so dasitzen und mir das Spiel in Ruhe anschauen kann“, so der Coach, der unabhängig davon sein Team auf die Jetzendorfer gut vorbereitet sieht. „Der Gegner ist kein typischer Aufsteiger, er versucht, auch mit dem eigenen Ball Akzente zu setzen“, hat Weng bei seiner Beobachtung festgestellt, doch Akzente wollen auch seine immer noch an der Tabellenspitze stehenden Schützlinge setzen. „Die Trainingswoche war klasse, da war richtig Zug drin“, so Weng, dem diesmal im Gegensatz zu den vergangenen Partien Fabio Kühn und Julian Elze wieder voll einsatzfähig zur Verfügung stehen. Dafür fallen Michael Grötzinger und Manuel Müller für zwei Spiele aus.
- FC Gundelfingen: Dewein, Ortner; Fink, Brugger, Zeyer, Kühn, Reutter, Weichler, Beck, Eberhardt, Braun, Elze, Noller, Oberling, Schneider, Schmid, Öz, Rembold, Ost
- Der Gegner: Sportliches Neuland betritt der TSV Jetzendorf in dieser Saison. Nach elf Jahren Bezirksliga sind die Oberbayern erstmals in die Landesliga aufgestiegen. Ein klein wenig traurig waren die Jetzendorfer, die im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm beheimatet sind, lediglich über die Ligeneinteilung. Insgeheim hatten sie auf eine Zuordnung zur Landesliga Südost gehofft, weil dann die Derbys gegen den ASV Dachau oder Eintracht Karlsfeld angestanden wären. Von einem Protest sah der TSV dann letztlich ab. Allerdings haben die Jetzendorfer für den Fall, dass sie den Klassenerhalt schaffen, dem Verband schon einen Wunsch mitgeteilt. Sie würden kommende Saison gerne in den Südosten wechseln.
Weitere Neuerungen zur Saison 2019/20:
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