Nach dem überraschenden Weggang des bisherigen Sportdirektors Roman Artes zu Beginn der Winterpause hat beim Fußball-Landesligisten TSV Wertingen nun ein Sportleiter-Trio das Sagen. Gemeinsam kümmern sich mit Florian Eising, Bastian Völk und Marco Langenmair interimsmäßig drei Spieler der Zusamtaler um die Organisation der beiden Seniorenmannschaften. Kompetenzrangeleien gibt es dabei keine, versichert Florian Eising. „Wir tauschen uns ständig aus und sprechen alles ab“, so der 30-Jährige, der seit fast zehn Jahren wieder bei seinem Heimatverein spielt, inzwischen aber in München wohnt.
Die zwei bis drei Fahrten pro Woche von der Landeshauptstadt nach Wertingen und zurück, machen dem als Investment Manager im Infrastrukturbereich arbeitende Neu-Funktionär nichts aus. „Ich habe hier etliche Kumpels und selbst weiter viel Freude am Fußball“, gesteht der defensive Mittelfeldspieler, der in der laufenden Landesligasaison 20 Spiele für den Aufsteiger bestritten hat. Bevor Eising und seine Teamkollegen ab dem 20. Januar mit den Vorbereitungen im Freien auf die Rückrunde beginnen, sollen auch die letzten Weichen für die kommende Saison gestellt sein. „Wir haben mit fast mit allen Spielern im Hinblick auf das neue Spieljahr schon gesprochen. Abgänge, so Eising, zeichnen zum jetzigen Stand keine ab. Egal, in welcher Liga das abstiegsgefährdete Team in der Saison 2025/26 spielen wird. Dass der eine oder andere ältere Akteur künftig etwas kürzer treten könnte, sei wahrscheinlich: „Wir stehen in den kommenden Jahren schon vor einem kleinen Umbruch“, lässt Eising wissen.
Aus Dorfmerkingen und Rain
Auch deshalb haben die neuen Wertinger Verantwortlichen in der Winter-Transferperiode zugeschlagen und für den Kader der ersten Mannschaft drei neue Spieler verpflichtet. Den aus Lauterbach stammenden und zuletzt beim TSV Rain II spielenden Justin Neukirchner bezeichnet Eising als „Glücksfall“. Der 20-jährige Mittelfeldspieler habe ebenso großes Potenzial wie der von den Sportfreunden Dorfmerkingen (Baden Württemberg) gekommene Maximilian Zeyer. Der 19-Jährige studiert derzeit in Augsburg und kann mit einigen seiner künftigen Teamkollegen, die ebenfalls in der schwäbischen Metropole wohnen, gemeinsam zu Training nach Wertingen fahren. Dazu gehört auch Neuzugang Nummer drei, den noch Roman Artes eingefädelt hat: Angreifer Roman Große. Der 26-Jährige spielte zuletzt beim Kissinger SC in der Kreisliga Augsburg. Dort war seine Torquote beeindruckend. In den vergangenen drei Spielzeiten erzielte Große jeweils mehr als 20 Treffer, wobei er zweimal in der A-Klasse auf Torejagd ging. In der abgelaufenen Spielzeit bewies er aber, dass er es auch höherklassig kann. In der Kreisliga gelangen ihm 25 Tore, womit er sich die Torjägerkanone holte.
In der aktuellen Spielzeit steht Große bei acht Treffern. Nun geht er nochmals zwei Klassen höher auf Torejagd. „Vielleicht kann er ja ein wenig in die Fußstapfen von David Spizert treten“, sinniert Florian Eising. Spizert schoss den TSV Wertingen in der vergangenen Saison mit 27 Toren zur Meisterschaft in der Bezirksliga Nord, ehe er dann zum Bayernligisten FC Memmingen wechselte. Was die Trainerfrage für die kommende Saison anbelangt, schildert Eising die Situation wie folgt: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Coach Tjark Dannemann, sowohl menschlich als auch fachlich.“ In den kommenden Wochen werde man sich unterhalten.
Schnelle Rückkehr vom SV Kicklingen
Nicht nur die erste Mannschaft liegt dem neuen Führungstrio am Herzen, viele Wert legen Eising, Völk und Langenmair auch auf das Reserveteam in der Kreisklasse Nord II. Dort sei in der Vorrunde nicht viel glatt gelaufen. Mit der Rückkehr von Dominik Wörle, der sein kurzes Gastspiel beim SV Kicklingen beendet hat, soll wieder mehr Kontinuität entstehen. Dazu beitragen sollen auch die weiteren Neuzugänge Niklas Ludwig (VfL Zusamaltheim), Iosif-Emanuel Cracinesc (SpVgg Brachstadt) und Heiko Olejnik vom SV Donaualtheim.
Wie es ab Sommer im Managent beim TSV Wertingen weitergeht, ist noch offen. „Zu dritt werden wir es dann nicht mehr machen, die Konstellationen werden sich vermutlich ändern“, „blickt Florian Eising voraus. Gesucht werde ein neuer Mann, der in die Fußstapfen von Roman Artes tritt.
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