Schwarzarbeit im Visier
Hauptzollamt ist Sozialbetrug auf der Spur. 618 Verfahren eingeleitet
Das Hauptzollamt Augsburg, das auch für den Landkreis Donau-Ries zuständig ist, hat im vergangenen Jahr 222 Bauunternehmen der Region auf illegale Beschäftigung, Sozialbetrug und die Einhaltung von Mindestlöhnen kontrolliert. Danach leiteten die Augsburger Zöllner 2018 in der gesamten Region 618 Ermittlungsverfahren wegen hinterzogener Steuern oder geprellter Sozialabgaben auf dem Bau ein – das sind 23,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Schaden belief sich auf rund 22,8 Millionen Euro.
„Die Zahlen zeigen: Die Baubranche bleibt ein Hotspot für Wirtschaftskriminelle. Je genauer der Zoll hinschaut, desto häufiger wird er fündig“, sagt Michael Jäger von der IG Bau Schwaben. Die Entscheidung der Bundesregierung, das Personal der Finanzkontrolle Schwarzarbeit von aktuell 7900 auf mehr als 10000 Beamte bis zum Jahr 2026 aufzustocken, sei ein „wichtiges Signal zur Abschreckung“. Die IG Bau habe sich seit Jahren für dieses Ziel starkgemacht. „Illegale Beschäftigung ist kein Kavaliersdelikt und muss konsequent geahndet werden. Sie kostet nämlich reguläre Arbeitsplätze bei sauber arbeitenden Bauunternehmen in Schwaben und drumherum.“
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