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Debatte um Valentinstag: Valentinstag feiern oder nicht? Ein Pro und Contra

Debatte um Valentinstag

Valentinstag feiern oder nicht? Ein Pro und Contra

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    Verliebte in Paris können am Valentinstag romantische Nachrichten auf Reklametafeln anzeigen lassen.
    Verliebte in Paris können am Valentinstag romantische Nachrichten auf Reklametafeln anzeigen lassen. Foto: Martin Bureau/AFP/dpa

    Pro: Gönnt euch ein bisschen Romantik – gerade jetzt!

    Es scheint, als sei Romantik zuletzt aus der Mode gekommen. Dabei haben wir sie nach zwei Jahren Corona nötiger denn je. Mit Homeoffice und Kontaktbeschränkungen, Jogginghose und Krisen-Haarschnitt waren sich viele Paare zwar näher als je zuvor. Raum für Sinnlichkeit und ganz bewusste Zweisamkeit blieb im Alltag aber nicht unbedingt.

    Was erlebt man schon in einer Zeit, in der alles darauf aus ist, möglichst zu Hause zu bleiben? Von welchen gemeinsamen Abenteuern soll man in zehn Jahren berichten, wenn Einkauf, digitaler Spieleabend und Waldspaziergang zu den Highlights der Woche gehören? Mittlerweile sind wir freilich nicht mehr so eingeschränkt. Doch der Nachholbedarf hält an.

    Blumen, Schmuck, Pralinen: Der Valentinstag ist ein Tag des kollektiven Verliebtseins

    Gerade deshalb sollten wir die Feste feiern, wie sie kommen. Auch den Valentinstag. Ganz egal, ob mit Blumen, Schmuck, Pralinen, einem romantischen Essen oder nichts dergleichen: Wenn sich zwei gefunden haben, dürfen sie sich auch darauf besinnen und stolz auf ihre Zweisamkeit sein. Liebe ist zwar Privatsache, aber verstecken müssen wir sie heutzutage trotzdem nicht mehr.

    Dass es mit dem 14. Februar einen Tag des kollektiven Verliebtseins gibt, ist dabei nur konsequent. Was uns als Gesellschaft wichtig ist, machen wir schließlich gemeinsam: Zum Beispiel den Bundestag wählen, Silvester feiern oder Fußball-WM gucken. Am Valentinstag können wir uns angesichts der Spezial-Angebote – und in Nicht-Corona-Zeiten auch Partyveranstaltungen – alle zusammen und gleichzeitig jeder für sich erfreuen. Romantik wird dabei so zelebriert, wie es gefällt. Denn was für die einen Konsumkitsch ist, rührt andere zu Tränen.

    Für sich selbst herausfinden, was das Richtige ist – darum geht es nicht nur am Tag der Liebenden, sondern in der Liebe auch ganz allgemein. Ob wir Männer, Frauen, etwas anderes oder in erster Linie uns selbst lieben, das können uns in Mitteleuropa in aller Regel weder die Kirche oder Familie noch der Staat verbieten. Keine Selbstverständlichkeit: In der Liebe haben wir freie Wahl – auch das ist ein Grund, den Valentinstag zu feiern. Anika Zidar

    Contra: Valentinstag? Das ist doch alles nur Kommerz!

    Eigentlich kann man ihn gar nicht vergessen, den Valentinstag. Bereits seit Wochen erinnern Werbespots, Magazine und findige Floristen und Floristinnen an den alljährlichen "Tag der Liebe". Aber was hat es denn mit Liebe zu tun, wenn es eigentlich nur darum geht, seinen Partner oder seine Partnerin mit teuren Geschenken zu überhäufen? Liebe drückt sich nicht nur anhand von Blumen oder Pralinen aus. Immerhin haben sich Menschen auch vor der Einführung des Valentinstages geliebt - und sich dies im besten Fall ab und an gesagt oder gezeigt.

    Außerdem kann der vermeintliche "Tag der Liebe" auch schnell für eine Beziehungskrise sorgen. Das falsche Geschenk können etwa die romantische Stimmung schnell verderben. Denn die Erwartungen an diesen Feiertag können in jeder Beziehung unterschiedlich sein. So wünscht sich der eine vielleicht ein romantisches Essen, während seine bessere Hälfte den Abend lieber in Jogginghose auf der Couch verbringen möchte. Von selbst sorgt der Valentinstag jedenfalls nicht für eine bessere Kommunikation in einer Beziehung.  

    Der Valentinstag kann keine Beziehung retten

    Ein weiteres Problem: Selbst im Jahr 2022 gilt in der Öffentlichkeit oft noch die Paarbeziehung als  Goldstandard. Singles wird am Valentinstag immer noch oft vor Augen geführt, dass sie erst in einer Partnerschaft glücklich sein können. Dabei gibt es ganz verschiedene Lebensmodelle, die zufrieden machen können.

    Sicherlich kann es helfen, wenn man sich als Paar daran erinnert, was man eigentlich an dem oder der anderen hat. Aber dafür braucht es keinen Valentinstag. Denn: Ein Tag im Jahr kann auch keine Beziehung kitten, in der die Romantik und die Liebe bereits vor langer Zeit verloren gegangen sind. Stattdessen gibt es auch im Alltag genug Gelegenheiten, seiner besseren Hälfte seine Liebe und Zuneigung zu zeigen. Katja Neitemeier

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