
Der Hofflohmarkt gibt dem Eisenbachtal ein Gesicht

Plus Es war ein Wunsch aus dem Ortsentwicklungskonzept: In Bachern und Rohrbach werden Raritäten aus Keller, Garage und Scheune angeboten. Wie die Premiere angekommen ist.

Flohmärkte sind für Franziska Krauser und ihren Freund Anil Zambak ein Hobby, das sich inzwischen zu einer großen Leidenschaft entwickelt hat. Vor einem halben Jahr haben sie ihre Plattform Selling Lovers ins Leben gerufen und organisieren seitdem Flohmärkte in Augsburg und der Umgebung. Jetzt gab es den ersten Hofflohmarkt in Bachern und Rohrbach.
Anil Zambak ist ein Fan von Retro-Artikenl und geht schon seit zehn Jahren auf Flohmärkte. „Der Vorteil der Hofflohmärkte ist, man muss nicht früh aufstehen, um zu einem Flohmarkt zu fahren. Man kann bequem vor der Haustüre im eigenen Hof, im Garten, der Scheune oder der Garage seine Fundstücke und Schätze präsentieren. Unsere Traumvorstellung ist es, dass die Straßen voll sind mit Teilnehmern“, sagt er. Selling Lovers sorgt für die erforderliche Werbung mit Flyern und in den sozialen Medien.
Es war der erste Dorfflohmarkt in Bachern und Rohrbach
Vor ein paar Wochen schickte ihnen Stefan Kreißl, der beim Ortsentwicklungskonzept (OEK) mitarbeitet, eine Anfrage, ob sie nicht einen Garagen -und Hofflohmarkt in Bachern und in Rohrbach organisieren könnten. Das reizte sie und sie sagten zu, vor allem, weil es in diesem Jahr ihr letzter Flohmarkt ist. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Neben einem bunten und abwechslungsreichen Verkaufsangebot warteten acht Food-to-go-Stände in Bachern und Rohrbach auf die Besucherinnen und Besucher, die den Bummeltag noch schöner gemacht haben. So gab es zum Beispiel vor dem Goldenen Stern in Rohrbach lange Bratwürste in der Semmel, wie man sie vom Altstadtfest her kennt.

Das ließ sich fast keiner entgehen, vor allem um die Mittagszeit herum war das Angebot sehr beliebt bei den Familien. In Bachern bot Wundermilch To-Go-Drinks an, der Elternbeirat vom Kindergarten Bachern backte Kuchen und das Wirtshaus am Hochberg lieferte seine Pizza ins Tal nach Bachern.
Für den Arbeitskreis für Ortsentwicklung, der sich für die Regionalentwicklung Eisenbachtal einsetzt, war der erste Dorfflohmarkt ein großer Erfolg. Im Rahmen eines Ortsentwicklungskonzeptes konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen auf einen Wunschzettel schreiben. Hier entstand unter anderem der Wunsch nach einem Dorfflohmarkt und einem Food-Market.
Das Eisenbachtal soll seine Identität behalten
„Wir sind dann auf die Selling Lovers gestoßen, weil sie in Friedberg diesen Sommer schon einen Flohmarkt veranstaltet haben. Wir fragten an und stießen auf großes Interesse. Wichtig war uns, dass wir unsere regionale Identität Eisenbachtal in das Konzept mit einbringen konnten. Selling Lovers waren sofort mit dabei“, sagt Kreißl.
Er betont, dass es das erste Mal war, dass beide Orte einen gemeinsamen Flohmarkt ausgerichtet haben. „Wir haben uns dann aber noch um die Sponsoren gekümmert, sodass keiner der Verkäufer eine Gebühr entrichten musste. Das Konzept sollte in den Dörfern ankommen. Man braucht schon Mut, um so etwas zu veranstalten.“

Das Echo war durchweg positiv – sowohl bei den Einheimischen als auch bei den Schnäppchenjägern von weiter her, die zum Teil bis aus München, Ulm und Nürnberg kamen. Schon kurz vor 10 Uhr waren sie da, weil sie das ein oder andere gut erhaltene Fundstück erstehen wollten. Für die Besucher war es ein sonniger Spaziergang durch die Straßen mit kurzweiligen Gesprächen. Man konnte sich einfach mal wieder ganz ungezwungen mit Bekannten austauschen.
Die Jugendlichen Vinzenz, Mona und Nina hatten ihren Flohmarkttisch in einer Scheune mitten in Rohrbach aufgebaut. Ihre in all den Jahren gesammelten Schätze sind groß. Hier lagen Rezepte, Bücher, CDs, Spiele, Schuhe und vieles mehr. Hundert Meter weiter verkauften Emmi und Leni ihre selbst gebastelten Armbänder in der offenen Garage. Sie sind zufrieden mit ihrem Umsatz und freuen sich auf eine Wiederholung dieses Flohmarkts.
Das Konzept für den Flohmarkt im Eisenbachtal wird weiterentwickelt
Insgesamt gab es 15 Verkaufsstände in Bachern und sechs im Nachbarort Rohrbach. Dass das Eisenbachtal nun auch bei Fremden ein Gesicht bekommen hat, freut den Arbeitskreis. Mit diesem Pilotprojekt sollten nun Erfahrungen gesammelt werden und das Konzept werde für den nächsten Dorfflohmarkt nun weiterentwickelt und überarbeitet. „Wir sind zufrieden, was hier im Eisenbachtal auf die Beine gestellt wurde“, sagen auch Franziska Krauser und Anil Zambak.
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