Die umstrittene Nitrat-Messstelle bei Laimering bleibt
Landwirte im Kreis Aichach-Friedberg kämpfen seit Jahren für eine Alternative. Nun legt das Wasserwirtschaftsamt Untersuchungsergebnisse vor.
Die umstrittene Grundwassermessstelle zwischen Laimering und Dasing bleibt. Das teilte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (FW) dem Landkreis-Abgeordneten Peter Tomaschko (CSU) mit. Auch Tomaschko hatte Kritik an der Messstelle geäußert. Jahrelang hatten Landwirte sich für eine Alternative eingesetzt. Sie glauben, dass die Messwerte von Faktoren wie Straßenabwasser verfälscht werden.
Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth hat die Kritikpunkte untersucht und nun die Ergebnisse vorgelegt. Da an der Messstelle Längenmoosgraben-Quelle die Nitrat-Grenzwerte bei Weitem überschritten werden, darf im Umkreis nicht gedüngt werden.
Nitrat: Messstelle bei Dasing-Laimering nicht von Straße beeinflusst
Zu den einzelnen Kritikpunkten teilt das Wasserwirtschaftsamt mit, eine Kamerabefahrung habe gezeigt, dass es dort keine Drainage-Anschlüsse gibt, die die Werte beeinflussen könnten. Auch sei ausgeschlossen, dass der nahe Entwässerungsschacht die Quelle beeinflusst, da nur bei trockenem Wetter Proben genommen werden.
Zudem sei sichergestellt, dass keine Beeinflussung durch Straßenabwässer vorliegt. Das habe eine Untersuchung typischer Parameter für Straßenabwässer ergeben. Ohnehin enthielten Studien zufolge Straßenabwässer sehr wenig Nitrat. Entgegen der Kritik werde in verschiedenen Monaten gemessen, doch stets liege die Konzentration von Nitrat über der Grenze von 50 Milligramm pro Liter, teils sogar bei 120 Milligramm pro Liter.
Einen von den Bauern als Alternative vorgeschlagenen Brunnen habe man nicht in das Messnetz aufnehmen können, da angeforderte Unterlagen fehlen. Wie Glauber anmerkt, hätten ortsansässige Landwirte dem Amt Listen mit Messstellen übergeben, in denen alle Werte über 36 Milligramm/Liter geschwärzt gewesen seien.
Nitrat-Messstelle: Peter Tomaschko will mit Landwirten sprechen
Der Umweltminister weist in seinem Schreiben darauf hin, dass der Bayerische Verwaltungsgerichtshof im Februar 2024 in Musterverfahren die Vorgehensweise bei der Festlegung sogenannter roter Gebiete bestätigt habe, auch weil der Schutz des Grundwassers von herausragender Bedeutung sei. In diesem Zuge seien mehrere kritisierte Quellen detailliert geprüft worden, doch seien nirgends Mängel festgestellt worden. Parallel schreite der Ausbau von Messstellen voran. Glaubers Ziel ist allerdings eine gerechte "Hoftorbilanz" für einzelne Bauern.
Tomaschko teilte in einem Schreiben an unsere Redaktion mit, er werde zusammen mit den betroffenen Landwirten über die weitere Vorgehensweise beraten. "Für sie ist das ein schwerer Rückschlag." In der Vergangenheit hatte der Bayerische Bauernverband im Landkreis Alarm geschlagen, dass die Düngeverordnung das Höfesterben beschleunige. (AZ)
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