
FFP2-Maskenpflicht in Bayern: Das sollten Sie jetzt beachten


Die Maskenpflicht in Bayern wird verschärft: Beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln muss künftig eine FFP2-Maske getragen werden. Wir erklären, was beachtet werden sollte.
Masken gehören mittlerweile fest zum Alltag in Deutschland - unter anderem beim Einkaufen oder im Bus sind sie Pflicht. Bisher durften dort auch selbst genähte Masken oder Tücher und Schals über Mund und Nase getragen werden. Doch Bayern verschärft die Maskenpflicht: Ab Montag, 18. Januar, müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen FFP2-Masken getragen werden. Ministerpräsident Markus Söder verkündete am Dienstag, dass das Kabinett diese FFP2-Maskenpflicht beschlossen habe, um die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel zu erhöhen. "Die Verfügbarkeit im Handel ist ausreichend gewährleistet, also es gibt keine Mangelware FFP2", betonte Söder.
FFP-Masken schützen nicht nur andere Menschen vor einer Corona-Infektion, sondern auch den Träger selbst. Sie sind sicherer als ein Mund-Nasen-Schutz aus Stoff, da sie einen Filter besitzen, der feinste Partikel aus der Luft auffangen kann. Es gibt die Kategorien 1 bis 3 - je höher die Zahl, desto besser der Schutz.
Während die erste Kategorie zum Beispiel gegen Feinstaub hilft, ist für einen effektiven Schutz vor Viren mindestens eine FFP2-Maske erforderlich. Diese müssen mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Luft filtern und gelten als sehr sicher. Im medizinischen Bereich sind sie schon länger vorgeschrieben - ungeschulte Träger hingegen können einiges falsch machen. Wir erklären, was beachtet werden sollte.
FFP2-Masken gegen Corona: Auf CE-Zeichen und enges Anliegen achten
Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) weist darauf hin, dass FFP2-Masken gut passen und dicht anliegen müssen. Schließlich sorgen Lücken dafür, dass doch ungefilterte Luft eingeatmet wird und der Schutz verloren geht. Männer müssen im Zweifel zum Rasierer greifen. Denn laut DGHM könne in vielen Fällen auch ein Bart verhindern, dass die Maske dicht anliegt.
Während medizinisches Personal im Umgang mit Masken geschult sei, komme es bei Privatpersonen immer wieder zu Fehlern. Das betrifft nach Angaben der DGHM schon das Auf- und Absetzen. Davor und danach müssten immer die Hände desinfiziert werden. Sonst drohe "eine Selbstinfektion von möglicherweise auf der Außenseite befindlichen SARS-CoV-2-Viren."
Auch das Robert-Koch-Institut weist darauf hin, dass Laien FFP2-Masken oft falsch verwenden und der Schutz dadurch nicht automatisch größer als bei einem Mund-Nasen-Schutz aus Stoff sei. Vor allem Risikopatienten sollten sich bei einer Anwendung von einem Arzt beraten lassen.
Wer sich noch abseits von Apotheken mit Masken versorgen möchte, sollte auf die Qualität achten. Unter anderem bei einem Test des ZDF-Verbrauchermagazins "WISO" hat sich gezeigt, dass in Deutschland auch minderwertige FFP2-Masken im Umlauf sind. Seit Oktober dürfen nur noch geprüfte Masken neu in den Verkauf gelangen. Da alte Bestände aber weiter angeboten werden, ist Vorsicht geboten. Käufer erkennen geprüfte und sichere Ware an einem CE-Zeichen mit vier Zahlen.

FFP2-Masken sind nicht waschbar: Wie lange können sie getragen werden?
Durch den Filter fällt das Atmen schwerer, weswegen FFP2-Masken nicht lange getragen werden können. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin empfiehlt medizinischem Personal daher, nach maximal 75 Minuten eine halbstündige Pause einzulegen. Nach spätestens acht Stunden müssten die Masken ausgetauscht werden.
Die meisten Experten empfehlen, FFP2-Masken nicht mehrere Tage zu tragen. In der Regel sind sie darauf ausgelegt, nur einmal verwendet zu werden. Sie sollten nicht gewaschen oder im Backofen sterilisiert werden, da dadurch der Filter beeinträchtigt wird. Das RKI rät aus diesem Grund auch davon ab, sie mit Desinfektionsmittel zu reinigen.
Da sie nicht wiederverwertbar sind, werden die von Bund und Ländern vorgesehenen 15 Masken für besonders gefährdete Menschen nicht lange reichen. Zumindest ist der Vorrat aber mittlerweile wohl groß genug, um die Risikopatienten zu versorgen. Am Anfang der Corona-Pandemie gab es noch die Empfehlung, FFP2-Masken wegen knapper Verfügbarkeit dem medizinischen Personal zu überlassen. Laut RKI sei es aber nicht ausgeschlossen, dass es bei anhaltend hohen Infektionszahlen wieder zu Engpässen kommen könne.
Coupons für vergünstigte FFP2-Masken
Menschen über 60 oder mit Vorerkrankungen konnten sich im Dezember einmalig drei kostenlose FFP2-Masken in Apotheken holen. Risikopatienten habe zudem Coupons für zwölf weitere FFP2-Masken erhalten. Betroffene haben dafür von ihrer Krankenkasse zwei Coupons für jeweils sechs Masken zugeschickt bekommen. Diese können sie in der Apotheke einlösen, wobei pro eingelöstem Coupon noch ein Eigenanteil von zwei Euro fällig wird.
Wer erhält FFP2-Masken kostenlos oder vergünstigt?
Die Masken und die Coupons haben zum einen über 60-Jährige und zum anderen Menschen mit den folgenden Vorerkrankungen erhalten:
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung
- Asthma bronchiale
- chronische Herz- oder Niereninsuffizienz
- zerebrovaskuläre Erkrankungen, insbesondere Schlaganfall
- Diabetes mellitus Typ 2
- aktive, fortschreitende oder metastasierte Krebserkrankungen
Auch bei einer Risikoschwangerschaft, einer Therapie, die die Immunabwehr beeinträchtigen kann, und nach einer Organ- oder Stammzellentransplantation besteht Anspruch auf die Masken.
Lesen Sie dazu auch: Neue FFP2-Maskenpflicht in Bayern: Antworten zur Regel.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Normale FFP2 sind einmal zu tragende Wegwerfartikel. Die sollte man NICHT öfter tragen. Bitte die Anweisungen der Hersteller beachten. Alles andere wie etwa "Tipps" zur längeren Verwendung sind Unsinn, wenn nicht gar gefährlich. Wenn nicht richtig genutzt aber mehrfach verwendet könnten sich Krankheitserreger in einer durchfeuchteten Maske verteilen und werden schön beim wiederholten tragen eingeatmet.
E gilt auch die richtige Atmung unter so einer Maske zu beachten! Es gibt nicht umsonst im Arbeitsschutz Richtlinien für die Art und Weise, sowie die Dauer der ununterbrochenen Nutzung, um Gesundheitsschäden zu vermeiden!
Was verstehen Sie unter "normalen" FFP2 Masken? Ich denke, Sie meinen die Masken, die mit FFP2 NR gekennzeichnet sind. Es gibt auch andere Masken ohne NR!
Mit den Kosten für die nun geforderten FFP2 Masken kann man hervorragend von der neuen CO2 Steuer ab 1.1.2021 ablenken.
Die Deutschen sind schon ein sehr merkwürdiges Volk - für den Klimaschutz und jeden Fluchtgrund ist nichts zu teuer, aber beim gefährlichsten Virus seit Jahrzehnten fängt man dann zum Sparen an...
Es wurde beschlossen, das FFP2 Masken getragen werden müssen. Was ist mit anderen medizinischen Masken, welche ganz sicher mit Kopfbändern festgezurrt werden und bei denen Silikon 100% abgedichtet wird (z.Bsp. Beatmungsmasken)? dürfen diese getragen werden?
FFP2-Masken filtern also 94% der Aerosole aus der Luft. Folglich gehen die restlichen 6% durch. Und was ist mit den Viren, die nicht auf einem Aerosoltröpfchen sitzen? Die scheren sich auch nicht um eine FFP2-Maske. Ich halte das für puren Aktionismus.
Ich habe mir damals die 3 Stück (weil über 60) besorgt. Na ja hervorragend. Die sitzt gar nicht dicht. Da sitzen meine Schals und, wie nennt man die Dinger, die man über den Kopf ziehen und dann einfach bei Bedarf hochziehen, viel enger und besser an.
Ganz wichtig ist der Punkt, dass nur FFP-Masken OHNE Ventil Sinn machen, ansonsten fliegen die Aerosole die ganze Zeit weiter herum... Schon zahlreiche gesehen die diese Masken beim Einkaufen tragen und dann hebt sich der Schutz bei der Gegenseite, die nur MNS, trägt fast vollständig auf...
Ich arbeite zwar nicht im Krankenhaus, fahre aber jeden Tag mit der Bahn (Fugger-Express). Bestand mein morgendlicher Zug bisher aus einer Doppel-Garnitur, kommt seit Tagen nur noch eine Garnitur. Klar fehlen die Schüler, doch für die normalen Pendler wird es dann trotzdem wieder eng.
Weiterhin wäre auch noch zu klären, wer die Kosten für die FFP2 Masken bei Arbeitnehmern trägt, die während der Arbeit eine Maske tragen müssen und nicht in einem KH oder der Pflege arbeiten.. Für den Arbeitsweg sehe ich da den Arbeitnehmer gefordert. Arbeitet jemand z.B. in einem Supermarkt (ob an der Kasse oder in der Fläche) wäre da für mich der Arbeitgeber gefordert. Bei Kosten von evtl. 2 Euro pro Maske und 22 Arbeitstagen sind das nicht unerhebliche 44 Euro. Von den empfohlenen Pausen beim tragen von FFP2-Masken mal ganz zu schweigen.
Aber von einer pro-aktiven Organisation der geforderten Maßnahmen kann im Lebensmittel-Handel nicht gesprochen werden. Da gibt es allenfalls den geflügelten Begriff der "Arbeits-Quarantäne" d.h. wenn man Symptome oder Verdacht hat, wird man nicht freigestellt sondern soll so arbeiten, das man den anderen Kollegen und/oder den Kunden aus dem Weg geht. Und weil das Personal bei steigenden Umsätzen trotzdem nicht aufgestockt wird und die Arbeit trotzdem da ist, halten die KollegInnen zusammen und gehen trotzdem in die Arbeit. Und wehe wenn die Kunden mangels Personal mal ein bisschen an der Kasse warten müssen; sofort wird nach "zweite Kasse bitte" gerufen und gemault. So schaut`s aus .... ;-(
Ich arbeite im Krankenhaus, trage schon den ganzen Tag bei der Arbeit FFP2, will mich impfen lassen, mache eigentlich brav alles...., hatte mich mit Einwegmasken eingedeckt, welche ich jetzt wohl wegwerfen kann...Ich bekomme das Gefühl. dass Hr. Söder Anteileigner eines Maskenherstellers ist. Es muss sich wirklich bald keiner mehr wundern, wenn die Menschen nicht mehr mitgehen wollen.
Verschärfte Maskenpflicht in Bayern. FFP2 Masken sind zu tragen beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ansonsten kann man andere Masken aus Stoff tragen.