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Fahrrad: Wie Sie Ihr Fahrrad für den Frühling fit machen

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Wie Sie Ihr Fahrrad für den Frühling fit machen

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    Sobald es draußen warm und sonnig wird, holen viele das Rad aus Kellern und Schuppen. Doch nach dem Winter kann es sein, dass die Kette quietscht oder der Reifen bröckelt.
    Sobald es draußen warm und sonnig wird, holen viele das Rad aus Kellern und Schuppen. Doch nach dem Winter kann es sein, dass die Kette quietscht oder der Reifen bröckelt. Foto: Ingo Wagner, dpa (Archiv)

    Jetzt, da es draußen warm wird, kommen sie wieder aus den Schuppen, Garagen und Kellern. Längst sind es nicht mehr einfach nur Fahrräder, die dort in den kalten Monaten eingelagert werden. Es sind E-Bikes, Fixies, Mountainbikes oder Trekkingräder oder Falträder. Und doch eint sie alle eines: Holt man das Rad aus seinem Winterquartier, quietscht die Kette, bröckelt der Reifen oder die Bremsen greifen nicht mehr so richtig.

    Wie aus dem schlappen Fahrrad wieder ein fittes Frühlingsbike wird, weiß Martin Wohlauer, Mitglied des Vorstands vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club in Augsburg. Er sagt: „Als Erstes sehe ich mir immer die Reifen an.“ Sind die an den Seiten brüchig, sollte man sie austauschen. Unbedingt sollte auch der Reifendruck überprüft werden. Er entscheidet über den Fahrkomfort und die Langlebigkeit der Reifen. Wie hoch der Druck sein muss, hängt vom Gewicht des Fahrers und von der Belastung des Reifens ab. Heute ist auf jedem Reifen ein Minimum und eine Obergrenze zum Druck angegeben. „Das angegebene Minimum sollte man immer einhalten“, sagt er. In der Regel liegt ein ausreichender Reifendruck zwischen 2,5 und fünf Bar.

    Fahrrad für den Frühling fit machen: Einmal im Monat sollte die Kette geölt werden

    Wenn das Rad lange in der Garage stand, sollte auch die Kette geölt werden. Ein spezielles Fahrradöl ist dafür nicht notwendig, meint der Experte: „Wichtig ist, dass die Kette schmiert.“ Ansonsten fängt es schnell an zu quietschen. Wer mit seinem Rad auf Schotterwegen oder in der Natur unterwegs ist, sollte darauf achten, dass kein Dreck die Kette blockiert.

    Am besten wäre es, sie nach jeder Fahrt zu fetten oder zu ölen. Mindestens jedoch einmal im Monat, rät Wohlauer. Seine Faustregel: „Eine Fahrradkette muss nach ungefähr 1000 Kilometern ausgetauscht werden.“ Auch die Bremsen sollten im Frühjahr überprüft werden. Wenn die Bremsbacken noch greifen, ist alles in Ordnung. Stoppt das Rad bei angezogener Bremse aber nicht sofort, ist ein Besuch in einer Fahrradwerkstatt ratsam. „Natürlich muss man nicht immer gleich in die Werkstatt“, sagt Wohlauer. Wer handwerklich geschickt ist, kann sich mit dem richtigen Werkzeug den Gang dorthin oft sparen. „Einen Reifen- oder Kettenwechsel bekommt jeder auch zu Hause hin.“ Eine Rundum-Untersuchung gibt es in den meisten Fahrradwerkstätten für rund 50 Euro. Je nach Zustand des Rads kommen zusätzliche Kosten für Arbeitszeit und neue Teile dazu.

    Zurzeit liegen neben den üblichen Standardmodellen vor allem Fahrräder mit Elektroantrieb und sogenannte Fixies im Trend. Die sehr leichten Fixie-Fahrräder haben nur einen Gang, dünne Reifen und gelegentlich wird auf die Bremsen verzichtet. Wohlauer bezeichnet die Räder als „sehr rudimentär“. Beim Kauf eines solchen Fahrrads spiele oft vor allem der „Eisdielenfaktor“ eine Rolle: „Damit kann man einfach herrlich angeben und vor der Eisdiele auf und abfahren.“

    Vorsicht bei Discounter-Fahrrädern

    Für den Alltag seien diese Räder wegen fehlender Reflektoren, Federung oder Gangschaltung aber nicht geeignet. Denn die Sicherheit dürfe beim Fahrrad nicht zu kurz kommen, betont Wohlauer. Gesetzlich vorgeschrieben sind unter anderem rote und weiße Reflektoren, Beleuchtung hinten und vorne und eine Klingel. „Zumindest auf die Beleuchtung sollten Sie auf keinen Fall verzichten“, sagt der Experte. Ansonsten drohe schnell ein Knöllchen.

    Wer auf der Suche nach einem neuen Fahrrad ist, der sollte zunächst auf eines achten, rät der Experte: „Auf den Preis.“ Bei besonders günstigen Angeboten aus dem Discounter oder dem Baumarkt sollte man skeptisch sein. Oft seien dabei Teile nicht sauber verarbeitet oder nicht richtig eingestellt. „Natürlich gibt es auch Ausnahmen.“ Für ein Rad, mit dem man problemlos jeden Tag zur Arbeit fahren kann, müsse man mit 500 bis 1000 Euro rechnen. Wer Wert auf eine gute Federung oder Öldruckbremsen legt, gibt schnell 2000 Euro aus.

    Selbst fährt der Fahrradexperte übrigens ein über zehn Jahre altes Trekking-Fahrrad. Er sagt: „Es muss nicht immer das neueste Modell sein, solange man sich darum kümmert.“

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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