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Wespennest entfernen: Kosten, Tipps und Hilfe - nützliche Infos

Wespennest

Wespennest entfernen: Das sollten Sie beachten

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    Wer ein Wespennest am Haus hat, sollte sich nicht in der Einflugschneise aufhalten. Das könnte die Abwehrbereitschaft der Tiere verstärken.
    Wer ein Wespennest am Haus hat, sollte sich nicht in der Einflugschneise aufhalten. Das könnte die Abwehrbereitschaft der Tiere verstärken. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Wespennest selbst entfernen oder Hilfe holen? Was hilft, sich Wespen vom Leib zu halten? Und steht Wespen töten wirklich unter Strafe? Der Überblick über die wichtigsten Fragen.

    Kann ich ein Wespennest am Haus selbst entfernen?

    Wer ein Wespennest entdeckt, der sollte abwägen: Wo befindet sich das Nest? Schränkt es mich in meinem Alltag ein? Wird die Wohnqualität beeinträchtigt?

    "Ist das Wespennest einen Meter von meiner Terrasse entfernt und ich kann nicht mehr draußen sitzen, dann ist das ein Grund, das Nest zu entfernen", sagt Richard Weiß von der Wespenberatung der Stadt Augsburg. Ob eine Gefahr von dem Nest ausgeht, das ermittelt die Naturschutzbehörde oder ein Fachberater.

    Nur wer einen triftigen Grund hat, wie Menschen mit einer Insektengiftallergie, darf das Wespennest entfernen lassen. "Jemand, der mutwillig im Garten oder in der freien Natur ein Nest zerstört, kann geahndet werden", sagt Weiß. Theoretisch fallen 5000 Euro Strafe an. Auf keinen Fall sollte man das Wespennest eigenhändig entfernen, wie Wespenberater Jan-Erik Ahlborn aus Mindelheim warnt: "Wenn der Mensch an das Nest rangeht, ist er der natürliche Feind des Tieres." Die Folge: Die Wespen verteidigen ihr Heim und greifen an.

    Kann ich von meinem Nachbarn fordern, dass er ein Wespennest auf seinem Grundstück entfernt?

    Der Nachbar kann nicht dazu gezwungen werden ein Wespennest zu entfernen. Da die Wespe ein wild lebendes Tier ist, "kann man nichts dafür, wenn die Insekten seinen Garten ausgesucht haben", sagt der Mindelheimer Wespenberater. Wer dennoch den Nachbarschaftsfrieden bewahren will, kann sich professionelle Hilfe holen. Fachberater und Naturschutzbehörden geben eine Einschätzung, ob es ratsam ist, das Wespennest zu beseitigen.

    Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn der Profi das Wespennest entfernt?

    In der Regel kostet das Entfernen eines Wespennestes einen niedrigen dreistelligen Betrag.

    Kann ich die Feuerwehr rufen, um ein Wespennest entfernen zu lassen?

    Nein, die Feuerwehren rücken nur in absoluten Notsituationen an. Die Entfernung eines Wespennestes gehört nicht dazu - außer es besteht akute Gefahr. Falls die anfallenden Kosten im Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr angemessen sind, muss der Vermieter die Rechnung bezahlen. Sind die Kosten unverhältnismäßig, muss der Mieter zahlen.

    Habe ich Anspruch auf eine Mietminderung, wenn ein Wespennest sich an meiner Wohnung befindet?

    Wenn der Mieter durch das Wespennest erheblich beeinträchtigt ist, kann er eine Mietminderung fordern, sagt Dietmar Wall vom Deutschen Mieterbund. Er empfiehlt zunächst, Fotos von dem Wespennest zu machen und den Vermieter darüber zu informieren. Wenn der Eigentümer nicht reagiert, ist es sinnvoll, eine Frist zu setzen, bis wann das Wespennest entfernt werden sollte. Wird die Frist nicht eingehalten, kann der Mieter den Kammerjäger rufen und die Kosten dem Vermieter in Rechnung stellen. Doch der Mietrechtsexperte warnt: "Nur wenn eine gravierende Belästigung vorliegt, muss der Vermieter zahlen. Wenn sich zum Frühstückstisch nur ein oder zwei Wespen hin verirren, dann ist das nicht der Fall."

    Was lockt Wespen an?

    Ob Obstkuchen oder Steak: Wespen lieben beides gleichermaßen. Das Fleisch benötigen die Insekten, um ihre Larven mit Eiweiß zu versorgen. Auch alle zuckerhaltigen Getränke wie Bier, Säfte oder Limonaden sind ein Magnet für die Tiere. Nicht nur Essen lockt die Wespen an, auch Kleidung und Kosmetika. Wer keinen Kontakt zu den Insekten sucht, der sollte blütenfarbene Klamotten und blumig-duftende Parfums und Cremes vermeiden, rät Wespenberater Ahlborn aus Mindelheim. Anders als ein Kammerjäger geht der Wespenberater nicht mit Chemie gegen die Insekten vor. Vielmehr gibt Ahlborn Empfehlungen, wie Wespen und Menschen nebeneinander gut leben können.

    Wie halte ich die Wespen fern?

    Viele Menschen setzten auf Hausmittel wie angezündetes Kaffeepulver oder Zitronen gespickt mit Nelken: "Das sind zwar tolle Tipps, aber leider unwirksam", sagt der Wespenberater. Auf der Suche nach Nahrung lässt sich das Insekt von kaum etwas abhalten – außer Essen. Mit einer Ablenkungsfütterung kann man die Insekten von sich fernhalten. Wespen fliegen auf alles, was süß und klebrig ist. Daher rät der Wespenberater, ein Schälchen Zuckerwasser etwas entfernt vom Essenstisch aufzustellen.

    Wie reagiere ich am besten, wenn mich eine Wespe anfliegt?

    Am besten hilft: Ruhe bewahren. Denn Wespen nehmen uns nicht als Menschen und potenzielle Gefahr wahr. Der Grund: Sie sehen nicht sonderlich gut. "Wenn wir ruhig sitzen, sind wir für die Tiere nichts weiter als eine Gartenbank, ein Stuhl oder was auch immer", sagt Ahlborn. Erst durch das Fuchteln geraten die Wespen in Panik. Wer das Tier aus seinem Sichtfeld bugsieren will, der sollte es langsam wegschieben, empfiehlt Ahlborn.

    Wegpusten ist ebenfalls eine schlechte Strategie. Denn das in der Atemluft enthaltene Kohlenstoffdioxid bringt die Tiere in Alarmbereitschaft. Sie werden aggressiv und greifen an.

    Muss ich eine Strafe zahlen, wenn ich eine Wespe töte?

    Nach dem Bundesnaturschutzgesetz kostet das Fangen, Verletzen und Töten von Wespen in Bayern bis zu 5000 Euro. In Nordrhein-Westfalen fällt eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro an. Denn Wespen sind nach den den Vorschriften des allgemeinen Artenschutzes vom Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Zwar ist es unwahrscheinlich, für eine getötete Wespe angezeigt zu werden – dennoch ist es gesetzlich verboten.

    Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Haushalt.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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