Wegen Lieferengpässen geht in den Supermärkten gerade das Vanille aus. "Im Moment ist Vanille knapp", berichtete der Vanille-Importeur Berend Hachmann. In drei Wochen aber soll neue Ernte verschifft werden.
Vanille wird knapp: Engpässe in den Supermärkten
Beliefert würden derzeit nur noch Stammkunden, so dass es in den Supermärkten zu Engpässen kommen könne. Grund ist auch, dass es im Ursprungsland oft zu Schimmelbildung bei dem begehrten Gewürz kommt. "Das wollen wir unseren Kunden nicht anbieten", sagte Hachmann. Ausgerechnet der seit Jahren anhaltende Anstieg der Vanillepreise ist nach Ansicht von Experten für die Qualitätsmängel verantwortlich.
Als Reaktion darauf und aus Angst vor Diebstählen werde Vanille oft viel zu früh geerntet, hieß es. Der Chef der Vanille-Exporteure aus Madagaskar, Georges Geeraerts, hatte vor Kurzem zudem einen stark gesunkenen Anteil des wertvollen Vanillins in den Schoten beklagt.
Vanille ist knapp und auch die Qualität lässt nach
Während der Anteil bei guter Qualität zwischen 1,8 und 2 Prozent liege, habe sich der Durchschnittswert in den vergangenen drei Jahren halbiert - auf nun nur noch 0,9 Prozent bis 1 Prozent. "Hochwertige Vanille ist nicht mehr zu bekommen", sagt Bernd Hachman. "Die Kunden haben seit sechs bis sieben Jahren keine gute Vanille mehr gesehen", so der Experte. Das Aroma sei einfach schwächer. Durch die anhaltende Knappheit werde die Ware den Händlern jedoch nach wie vor "aus den Händen gerissen".
Wegen einer Naturkatastrophe in Madagaskar ist der Vanillepreis nach Angaben von Hachmann seit 2017 noch einmal um 100 Euro auf derzeit rund 600 Euro pro Kilo gestiegen. Damit ist das Gewürz teurer als manches Edelmetall. Madagaskar, der Inselstaat vor der Ostküste Afrikas, ist mit einem Anteil von vier Fünfteln der mit großem Abstand weltweit wichtigste Vanille-Exporteur. (dpa/AZ)