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Verbraucherschutz: Gift in Mandarinen: Jetzt will die EU handeln

Verbraucherschutz

Gift in Mandarinen: Jetzt will die EU handeln

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    In Zitrusfrüchten finden sich teilweise Insektizide. Die EU will jetzt das Mittel Chlorpyrifos verbieten.
    In Zitrusfrüchten finden sich teilweise Insektizide. Die EU will jetzt das Mittel Chlorpyrifos verbieten. Foto: Nicolas Armer, dpa (Symbolbild)

    Die Berichte hatten viele Menschen aufgewühlt: Trotz eines Verbotes in Deutschland waren hierzulande Mandarinen, Grapefruit, Orangen und andere Zitrusfrüchte in den Regalen aufgetaucht, die Rückstände des Insektizids Chlorpyrifos aufwiesen. Damit soll nun Schluss sein.

    Am Freitag beschloss der zuständige Ausschuss der EU, die Zulassung für die beiden Stoffe Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-Methyl nicht weiter zu verlängern. Die beiden Wirkstoffe dürfen nach dem 31. Januar 2020 nicht mehr in der Landwirtschaft genutzt werden. „Das ist eine gute Nachricht für die Umwelt und den Gesundheitsschutz“, kommentierte der Grünen-Politiker Sven Giegold die Einigung der 28 EU-Vertreter und der Kommission.

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    Giftiges Insektizid: EU will Chlorpyrifos verbieten

    Bisher war das Versprühen des Insektizids in 20 Mitgliedstaaten erlaubt. In den vergangenen Jahren hatten Untersuchungen nachgewiesen, dass das Präparat schon in geringen Dosen die Gehirnentwicklung von Kindern schädigt. Mediziner brachten Chlorpyrifos auch mit einem erhöhten Risiko für Autismus, Gedächtnisstörungen oder niedrigem Intelligenzquotienten in Verbindung. Zudem gebe es, hieß es in Studien, Hinweise darauf, dass der Stoff das Hormonsystem von Mensch und Tier schädigen könnte. Zusammenhänge mit Krebs, Unfruchtbarkeit und Stoffwechsel-Erkrankungen wurden beobachtet.

    Die Gefahr ist allerdings noch nicht völlig gebannt. Im nächsten Schritt muss die Europäische Kommission den beschlossenen Anwendungsstopp auch durchsetzen. Giegold warnte bereits davor, „nicht wie zum Beispiel bei der Zulassung von Neonikotinoiden weitgehende Ausnahmeregelung der Mitgliedsländer zu akzeptieren“. Außerdem forderten Vertreter des Europäischen Parlaments am Freitag geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass belasteten Früchte aus Nicht-EU-Staaten nicht mehr auf den Markt kommen.

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