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Energie-Kolumne: Wie programmierbare Thermostate die Heizkosten senken und den Wohnkomfort steigern

Energie-Kolumne

Wie programmierbare Thermostate die Heizkosten senken und den Wohnkomfort steigern

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    Programmierbare Thermostate machen es leichter, die Heizung runterzudrehen, wenn keiner daheim ist.
    Programmierbare Thermostate machen es leichter, die Heizung runterzudrehen, wenn keiner daheim ist. Foto: Franziska Gabbert, dpa

    Komfortgewinn und Energieeinsparung gehen oftmals miteinander einher – bestes Beispiel dafür ist der Einbau von programmierbaren Thermostaten. Um bis zu 15 Prozent lassen sich damit die Heizkosten senken. Gleichzeitig kann die Wärmeversorgung in den einzelnen Räumen an das individuelle Nutzerverhalten optimal angepasst werden. Die Kosten sind mit 50 bis 100 Euro pro Thermostat überschaubar. Modelle ohne Steuerung per App gibt es bereits ab 25 Euro.

    Der Einbau ist simpel. Man dreht den alten Thermostat herunter, schraubt den neuen wieder drauf und legt eine Batterie ein – hier sollte man im laufenden Betrieb allerdings darauf achten, dass die Batterie gewechselt wird, bevor sie leer ist. Andernfalls öffnet sich das Ventil, um gegebenenfalls Frostschäden zu verhindern, und der Heizkörper läuft dann im Dauerbetrieb.

    Die Thermostate müssen programmiert werden

    Die Benutzeroberfläche ist in der Regel einfach zu bedienen. Bei vielen programmierbaren Thermostatventilen sind bereits Standard-programme hinterlegt, die beispielsweise zum Nutzerverhalten eines Haushalts mit berufstätigen Familienmitgliedern passen. In diesem Fall wird die Temperatur an den Heizkörpern automatisch untertags heruntergefahren und am Nachmittag oder frühen Abend wieder erhöht. In der Regel lässt sich an den Thermostaten die Wunschtemperatur zusätzlich tage- oder wochenweise für jeden Raum einzeln einstellen.

    Wer noch mehr Flexibilität wünscht, greift zu den etwas teureren Modellen, die sich auch am Smartphone bedienen lassen. Damit ist es möglich, per App von unterwegs aus beispielsweise bei einem kürzeren oder längeren Arbeitstag, die Heizung in der Wohnung rechtzeitig hochzufahren, sodass es bei der Ankunft im Haus angenehm warm ist.

    Vernetzte Thermostate lassen sich in Smarthome-Systeme einbinden und dann etwa vom Smartphone aus steuern.
    Vernetzte Thermostate lassen sich in Smarthome-Systeme einbinden und dann etwa vom Smartphone aus steuern. Foto: Till Simon Nagel, dpa

    Die Temperatur sollte nicht unter 16 Grad gesenkt werden – Schimmel droht

    Tatsächlich könnte man natürlich auch beim Verlassen des Hauses die klassischen Thermostate händisch auf eine niedrigere Stufe einstellen und bei der Ankunft wieder hochdrehen. Aber das ist umständlich und wird daher in der Praxis häufig nicht gemacht, zudem ist es dann auch noch nicht warm, wenn man heimkommt.

    Wichtig ist in diesem Zusammenhang: So sinnvoll es ist, Heizenergie zu sparen, sollte man die Temperatur in den Räumen nicht unter 16 Grad absenken. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Luftfeuchtigkeit auf den abgekühlten Wänden niederschlägt und sich Schimmel bildet. 

    Die Heizkurve mit dem Installateur zusammen optimal einstellen

    Programmierbare Thermostate eignen sich für Ein-, aber auch für Mehrfamilienhäuser. Gerade in Mehrfamilienhäusern können sie deutliche Energiespareffekte in Kombination mit einem Komfortgewinn erzielen. Den hier stoßen häufig unterschiedliche Lebensstile aufeinander. Manche Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten untertags und sind dann außer Haus, Rentnerinnen und Rentner verbringen dagegen deutlich mehr Zeit in ihrer Wohnung. Daher passt die Standardeinstellung der zentralen Heizungsanlage vieler Mehrfamilienhäuser nicht zu den unterschiedlichen Lebensrhythmen der Bewohnerinnen und Bewohner. Mit programmierbaren Thermostaten sind individuelle Einstellungen dagegen kein Problem.

    Und noch ein wichtiger Hinweis: Ihr volles Einsparpotenzial entfalten programmierbare Thermostate, wenn die Heizkurve an der Heizungsanlage optimal eingestellt ist. Die Heizkurve regelt die Vorlauftemperatur für die Heizflächen in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Ziel ist es, die Heizkurve so einzustellen, dass schon bei möglichst niedriger Vorlauftemperatur die gewünschten Raumtemperaturen erreicht werden. Am besten bespricht man das beim nächsten Servicetermin mit dem Installateur. Denn die optimale Einstellung lässt sich nur schrittweise finden.

    Zum Autor: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!. 

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