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Foto: Robert Michael, dpa (Archivbild)
Foto: Robert Michael, dpa (Archivbild)

In den vergangenen Monaten sind die Preise für viele Lebensmittel deutlich gestiegen.

Lesetipp
17.04.2022

Hätten Sie's gewusst: Wie viel teurer sind Lebensmittel geworden?

Von Christina Heller-Beschnitt

Die Lebensmittelpreise sind in Deutschland im April noch einmal gestiegen. Aber wie haben sie sich über die vergangenen Jahre entwickelt? Testen Sie Ihr Wissen.

Einmal im Monat gibt das Statistische Bundesamt bekannt, wie sich die Preise in Deutschland verändert haben. Lange war das Routine, nur eine kleine Nachricht wert. Bis zum vergangenen Jahr, als die Inflation auf fünf Prozent stieg. Seither setzt sich der Anstieg fort. Für den März rechnet die Statistikbehörde mit einer Inflation von 7,3 Prozent – nur was heißt das für den eigenen Geldbeutel? Und wie können Verbraucherinnen und Verbraucher unkompliziert sparen?

Von der allgemeinen Inflationsrate darauf zu schließen, wie viel mehr Geld man selbst im Monat ausgeben muss, ist gar nicht so einfach. Es hängt stark davon ab, wie viel Geld jede und jeder Einzelne wofür ausgibt. Denn die Inflationsrate wird nach einem festen Muster berechnet, in das verschiedene Ausgaben mit unterschiedlicher Gewichtung einfließen. So spielen etwa Kosten für Miete, ein Auto oder einen Urlaub eine relativ große Rolle. Doch wer selbst kein Auto besitzt oder nicht in den Urlaub fährt, hat auch keine höheren Ausgaben, wenn die Spritpreise steigen oder Verreisen teurer wird. Wer ganz genau wissen möchte, was die steigenden Preise für die eigenen Ausgaben bedeuten, für den hat das Statistische Bundesamt einen guten Service: einen persönlichen Inflationsrechner. Dort lassen sich die allgemeine Inflationsberechnung auf das anpassen, was jede und jeder tatsächlich im Monat ausgibt.

Discounter und Supermärkte heben die Preise für Lebensmittel im April deutlich an

Insgesamt geht die Beratungsgesellschaft PWC davon aus, dass jeder Haushalt in Schnitt durch die gestiegenen Preise im Monat 242 Euro mehr ausgibt. Denn nachdem zuletzt Tanken, Strom und Heizen teurer geworden waren, steigen nun auch die Preise für Lebensmittel. Fast alle Supermärkte und Discounter haben Anfang April ihre Preise erhöht – und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben, schätzt der Präsident des Deutschen Handelsverbandes Josef Sanktjohanser. Der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte er, er rechne damit, dass die Preise für Lebensmittel im zweistelligen Prozentbereich steigen werden.

Wie sehr die Preise für bestimmte Lebensmittel in der Vergangenheit gestiegen sind, zeigen Ihnen die folgenden Grafiken. Sie sind so gestaltet, dass der prozentuale Preisanstieg im Vergleich zu 2015 jeweils bis ins Jahr 2018 angezeigt wird. Für die darauffolgenden Jahre können Sie selbst schätzen, wie viel teurer die einzelnen Lebensmittel geworden sind. Klicken Sie einfach in die Grafik und setzen Sie die Linie fort. Wenn Sie fertig sind, folgt die Auflösung. Grundlage der Grafiken sind Daten vom Statistischen Bundesamt – das bisher nur die tatsächliche Inflation bis zum Februar 2022 berechnet hat. Damals hatte der Krieg in der Ukraine zwar schon begonnen, die Preise dürften sich aber in der Folge noch einmal erhöht haben.

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Höhere Preise für Lebensmittel: So wollen die Deutschen sparen

Nach einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PWC haben die meisten Deutschen die steigenden Lebensmittelpreise schon in ihren Alltag integriert und ihr Einkaufsverhalten umgestellt. So ergab die Befragung, dass 58 Prozent der Menschen vorrangig Sonderangebote einkaufen, 39 Prozent greifen beim Einkauf zu Eigenmarken und immerhin ein Viertel verzichtet auf bestimmte Dinge, um Geld zu sparen. Diese Daten wurden schon im Januar erhoben, also noch bevor der russische Angriffskrieg in der Ukraine die Preise verteuerte. Deshalb geht PWC davon aus, dass im Laufe des Jahres noch mehr Menschen als in der Vergangenheit bei Discountern einkaufen werden – oder für verschiedene Produkte in mehrere Geschäfte gehen, statt wie bisher alles bei einem Anbieter zu besorgen.

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Ein Spartipp, der ganz im Sinne der Verbraucherzentrale ist. Sie sagt, alle sollten zu "Preisfüchsen" werden. Genau vergleichen, was wo wie viel kostet. Was in einem Laden als Sonderangebot ausgezeichnet ist, kann woanders dennoch günstiger sein – etwa durch einen Dauertiefpreis. Die Fachleute raten zudem dazu, auf sogenannte Bückware zu schauen. Also Dinge, die im Regal ganz unten stehen – sie sind oft günstiger als das, was auf Augenhöhe platziert wird.

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