i
Foto: Marijan Murat, dpa
Foto: Marijan Murat, dpa

Schwere Verläufe einer Erkrankung mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) müssen im Krankenhaus behandelt werden. Symptome, Behandlung, Impfung - hier finden Sie die Infos.

RS-Virus
28.11.2022

RSV: Infos rund um Symptome, Impfung und Behandlung

Von Elisa Jebelean

RSV ist die Abkürzung für das Respiratorische Synzytial-Virus. Eine ursächliche Behandlung gibt es noch nicht. Wie äußern sich die Symptome? Gibt es eine Impfung?

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) greift die oberen und unteren Atemwege an. Obwohl das Virus laut dem RKI in jedem Lebensalter zu einer Erkrankung führen kann, sind primär Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr betroffen. Hier in diesem Artikel finden Sie die Informationen rund um Symptome, Impfung und Behandlung.

RSV - Infos kompakt: Zahlen und Fakten

Laut dem Lungeninformationsdienst vom Helmholtz-Zentrum in München kann das RS-Virus für Frühgeborene, Kinder mit Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens zu schweren Verläufen führen. Hier sehen Sie die Infos kompakt:

  • Name: Respiratorischer Synzytial-Virus (RSV)
  • Verbreitung: weltweit
  • Saisonalität: November bis April
  • Symptome: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber
  • Risikopatienten: Frühgeborene, Kinder mit Vorerkrankungen der Lunge, Kinder mit Herzfehlern
  • Virenfamilie: Paramyxoviridae - wie Masern oder Mumps
  • Übertragung: Tröpfcheninfektion
  • Inkubationszeit: zwei bis acht Tage, durchschnittlich fünf Tage
  • schwere Verläufe im ersten Lebensjahr: 5,6 Fällen pro 1.000 Kinder

Welche Symptome deuten auf RS-Viren hin?

Laut dem Helmholtz-Zentrum in München hat das RSV ähnliche Symptome wie eine Erkältung:

  • Schnupfen
  • Husten
  • Halsschmerzen
  • Fieber

Kinder bis zum zweiten Lebensjahr haben meist intensivere Symptome als Erwachsene oder ältere Kinder ohne Vorerkrankungen. Die Krankheit hat laut RKI ein breites Informationsspektrum: RS-Viren können eine einfache Atemwegsinfektion aber auch eine schwere Erkrankung der unteren Atemwege auslösen. Eine RSV-Infektion kann auch asymptomatisch verlaufen.

Bei der ersten Infektion mit RS-Viren kommt es überwiegend zu ausgeprägten Symptomen. Die Infektion kann sich bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten (vor allem die ersten drei, wie das RKI berichtet) auch als eine Entzündung der kleinen Bronchien (Bronchiolitis), eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Entzündung der Schleimhäute der Luftröhre und Bronchien (Tracheobronchitis) äußern. 

Lesen Sie dazu auch

Laut RKI kommt bei einer RSV-Erkrankung Fieber relativ häufig vor, die Höhe des Fiebers liefert aber keine Aussagen über die Schwere des Verlaufs. "Im Krankheitsverlauf werden in der Regel zuerst Symptome einer Erkrankung der oberen Atemwege (Schnupfen, nichtproduktiver Husten, eventuell Pharyngitis) beobachtet, die innerhalb von 1–3 Tagen zu Symptomen unterer Atemwegserkrankungen fortschreiten können. Meist wird der Husten hierbei deutlicher und produktiver", heißt es in einem Merkblatt des RKI.

Reinfektionen mit RV-Viren treffen größtenteils die unteren Atemwege verursachen aber meist mildere Symptome. Laut dem Helmholtz-Zentrum in München dauert eine Erkrankung drei bis zwölf Tage, der Husten kann aber auch noch nach Wochen anhalten.

Gibt es eine Behandlung gegen das RSV?

Eine gezielte Therapie gegen das RS-Virus gibt es derzeit nicht, bei einer Erkrankung werden aber die Symptome behandelt. Bei der Behandlung des RS-Virus geht es darum, das Immunsystem zu unterstützen und die Beschwerden zu lösen. Dabei können auch Hausmittel helfen. Wer zu Nasentropfen greift, sollte laut dem Helmholtz-Zentrum, wenn möglich, Nasensprays mit Salzlösung verwenden, da diese gut verträglich ist. Das Helmholtz-Zentrum rät, bei Schnupf-Symptomen ein Inhalationsbad mit warmem Dampf zu machen, damit die Schleimhäute abschwellen können. Salbeihaltige Lutschpastillen können gegen Halsschmerzen helfen.

Kinder mit einem schweren Verlauf des RSV werden im Krankenhaus überwacht. Notfalls wird ihnen Sauerstoff und Flüssigkeit zugeführt.

Gibt es eine Impfung gegen RS-Viren?

Ein Impfstoff gegen das RS-Virus ist noch nicht zugelassen. Zur passiven Immunisierung können sich Risikopatienten mit einem Antikörper für das F-Protein des RS-Virus impfen. Nach der zweiten Dosis hat der Patient laut dem RKI die maximale Schutzwirkung.

Derzeit testet die europaweite Impfstudie „Harmonie“ den Impfstoff Nirsevimab, der die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs des RS-Virus verringern soll. Die Medizinische Hochschule Hannover beteiligt sich an der Studie. Bei Testpersonen zeigte der neue Impfstoff bereits eine gute Verträglichkeit. Laut der Medizinischen Hochschule Hannover soll Nirsevimab voraussichtlich ab 2024 verfügbar sein.

Kann das RSV auch Erwachsene treffen?

Da eine RSV-Erkrankung in jedem Lebensalter auftreten kann, bleiben auch Erwachsene nicht verschont. Der Krankenverlauf ist aber meist mild. Laut dem RKI verlaufen RSV-Infektionen größtenteils asymptomatisch ab, weshalb die überwiegend unkomplizierte Infektion wohl unterdiagnostiziert ist. Bei engem Kontakt mit Kleinkindern, die an einer RSV-Infektion leiden, können sich bei Erwachsenen auch ausgeprägte Grippe-Symptome, wie Müdigkeit, Fieber und Schnupfen, zeigen.

RSV: Wann ist der Höhepunkt?

Ähnlich wie Influenza-Viren treten auch RS-Viren in Mitteleuropa zyklisch auf, wie das RKI berichtet. Am höchsten ist die Inzidenz zwischen November und April. Die meisten Infektionen werden meist über etwa vier bis acht Wochen im Januar und Februar gemeldet.

So verhindern Sie die Ausbreitung des RS-Virus

Um eine Ausbreitung des RS-Virus zu verhindern, gelten laut Helmholtz-Zentrum die gängigen Hygieneregeln:

  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Einhalten der Hust- und Niesetikette (Husten und Niesen in ein Einwegtaschentuch, danach Hände waschen; Abstand halten zu anderen Personen)
  • Reinigung kontaminierter Gegenstände wie Kinderspielzeug
Facebook Whatsapp Twitter Mail