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Was Hund und Katze bei Hitze gut tut

Tiere

Was Hund und Katze bei Hitze gut tut

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    Hunde können im Sommer erfrischt werden. Mit Hitze kommen sie weniger gut zurecht als Katzen.
    Hunde können im Sommer erfrischt werden. Mit Hitze kommen sie weniger gut zurecht als Katzen. Foto: Rainer Jensen, dpa

    „Meine Katze ist komisch.“ Mit diesen Worten rief mich vor wenigen Tagen, es hatte deutlich über 30 Grad, eine Besitzerin an. „Sie legt sich manchmal in die pralle Sonne. Dabei wird ihr Fell so heiß, dass ich sie kaum noch berühren kann. Das ist doch nicht normal?!“

    Es ist erstaunlich: Unter unseren Haustieren sind es die Katzen, die mit hohen Temperaturen am besten zurechtkommen. Gründe dafür liegen in ihrer Genetik, denn Hauskatzen stammen von der afrikanischen Falbkatze ab. Mit ihr sind sie viel näher verwandt als mit den heute bedrohten Wildkatzen Europas, die es schon gab, als wir Menschen hier noch gar keine Hauskatzen hatten. Somit sind Katzen ursprüngliche Wüstentiere, ihre Nieren beispielsweise verfügen über eine Art Wassersparprogramm, und kommen einigermaßen gut zurecht. Voraussetzungen: stets freien Zugang zu schattigen Plätzen und genügend frisches Wasser.

    Katzen lieben fließendes Wasser

    Apropos Wasser: Viele Katzenbesitzer klagen, dass der Stubentiger auch im Hochsommer so wenig trinkt. Mein Tipp: Wenn die Katze in der Umgebung ist, Wasserhahn mehrmals am Tag für einige Minuten leicht aufdrehen. Die meisten Katzen finden fließendes Wasser einladender. Das klappt vielleicht auch bei Ihnen. Bieten Sie zusätzlich Feuchtfutter an, denn auch darin ist viel Flüssigkeit enthalten.

    Hunde mit Wasser abkühlen, den Asphalt testen und einen Haarschnitt verpassen

    Die Strategie der Hunde gegen körperliche Überhitzung ist das Hecheln. Doch das System kommt schnell an Grenzen. Alte oder kranke Tiere, Hunde mit kurzen Schnauzen oder dickem Fell sind im Hochsommer arm dran und darauf angewiesen, dass Frauchen und Herrchen rechtzeitig erkennen, wann es zu viel wird. Tipps:

    1. Den großen Spaziergang möglichst auf die frühen Morgenstunden verlegen, denn dann ist es am kühlsten. Ab dem Vormittag darf bis zum Abend überwiegend gefaulenzt werden.
    2. Kühle Liegeflächen anbieten: Viele Hunde verbringen derzeit die Tage gern auf kühlen Fliesen im Keller. Im Handel gibt es auch Kühlunterlagen fürs Körbchen.
    3. Immer frisches, kühles Wasser anbieten: Als Richtwert gilt, dass ein Hund im Sommer pro Tag etwa einen Liter pro zehn Kilo Körpergewicht benötigt. Geben Sie zur Abwechslung gelegentlich einen Eiswürfel ins Wasser.
    4. Den Asphalttest machen: Asphalt kann bei direkter Sonneneinstrahlung bis zu 60 Grad heiß werden. Drücken Sie Ihren Handrücken auf den Boden. Wenn Sie das zehn Sekunden ohne Probleme aushalten, ist es auch für Hunde-pfoten in Ordnung. Wenn nicht, vermeiden Sie den Weg, wechseln Sie in den Schatten oder noch besser auf Grünstreifen.
    5. Gönnen Sie dem Hund gelegentlich eine Sprühdusche. Das geht mit dem Gartenschlauch, aber auch mit einer normalen Sprühflasche. Hunde, die gern schwimmen, können sich auch im See erfrischen. Aber Vorsicht: Hunde immer sanft motivieren, ins Wasser zu gehen. Wer seinen Hund drängt oder gar ins Wasser schmeißt, kann damit erst recht Angst vor Wasser auslösen und beschädigt außerdem das Vertrauensverhältnis vom Tier zum Menschen.
    6. Langhaarigen Hunden eine Sommerfrisur verpassen.

    Zur Person: Tanja Warter ist Tierärztin und verknüpft seit Jahren die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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