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Für welche Krankheiten ist Zink gut? Wirkung bei Erkältung, Depression und Augenerkrankungen

Mineralstoffe

Für welche Krankheiten ist Zink gut? Wirkung bei Erkältung, Depression und Augenerkrankungen

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    Wer krank ist, überlegt vielleicht, sich mit den richtigen Nährstoffen aufzupäppeln. Aber kann Zink zum Beispiel bei einer Erkältung helfen?
    Wer krank ist, überlegt vielleicht, sich mit den richtigen Nährstoffen aufzupäppeln. Aber kann Zink zum Beispiel bei einer Erkältung helfen? Foto: Subbotina Anna, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Zink gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann der Körper es nicht selbst bilden und nicht speichern, weshalb es über die Nahrung aufgenommen werden muss.

    Wofür ist Zink im Körper gut?

    Der Tagesbedarf an Zink kann in der Regel problemlos gedeckt werden, wenn man sich ausgewogen ernährt. Dafür kann man sich zum Beispiel an den Empfehlungen der DGE orientieren. Lebensmittel, die besonders reich an Zink sind, sind Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Milchprodukte und Nüsse. Wer nicht über die Nahrung genug Zink bekommt, kann es über Nahrungsergänzungsmittel supplementieren, sollte dies aber stets mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären, denn auch eine Überdosierung mit Zink ist möglich. Außerdem vertragen sich nicht alle Medikamente mit Zink.

    Der Nährstoff Zink ist laut DGE Bestandteil vieler Enzyme und Proteine. Somit wirkt er an zahlreichen Reaktionen im Körper mit, unter anderem an Zellwachstum und Wundheilung, an Stoffwechselvorgängen, im Immunsystem und für die Entwicklung des Kindes in der Schwangerschaft.

    Die Frage ist: Kann Zink nicht nur zu einer normalen Funktionsweise des Körpers beitragen, sondern auch bestimmte Krankheiten vorbeugen oder Beschwerden lindern?

    Hilft Zink bei einer Erkältung?

    Eine der Funktionen, die Zink im menschlichen Körper hat, ist laut gesund.bund.de die Immunabwehr. Wer also an einem Zinkmangel leidet, ist anfälliger für Infektionen. Kann Zink aber auch bei einer akuten Erkältung helfen?

    Einige Zink-Präparate werben damit, die Dauer einer Erkältung verkürzen zu können oder Symptome zu lindern. Die wissenschaftliche Studienlage ist dazu aktuell nicht eindeutig. Nach einer 2020 veröffentlichten Studie der National University of Singapore konnte die Einnahme von Zink als Einzelpräparat zu einer um 2,25 Tage verkürzten Erkältungsdauer beitragen. Jedoch hatte es keinen Einfluss darauf, wie häufig man eine Erkältung bekommt oder wie schwer die Symptome ausfallen.

    Eine 2024 durchgeführte Auswertung von 34 randomisierten kontrollierten Studien bestätigte diese Ergebnisse weitgehend: Bei einer bestehenden Erkältung könne Zink die Krankheitsdauer möglicherweise durchschnittlich um etwa zwei Tage verkürzen. Zink habe aber nur einen minimalen bis keinen Effekt auf die Vorbeugung sowie Schwere der Symptome von Erkältungen. Den Forschern war zudem wichtig zu betonen, dass man bei der Einnahme von Zink mit Nebenwirkungen rechnen müsse, was auch das Deutsche Ärzteblatt berichtet: beispielsweise schlechter Geschmack, Magenbeschwerden und Übelkeit.

    Zink bei Hauterkrankungen

    Laut DGE kann ein Zinkmangel – der häufiger bei Senioren und Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beobachtet wird – unter anderem Hautekzeme und Wundheilungsstörungen hervorrufen. Insofern ist Zink für die Wundheilung und Erhaltung gesunder Haut unverzichtbar. Bei Hauterkrankungen wie Ekzemen kann es unterstützend wirken.

    Die Ärztin Dr. med. Julia Breitkreutz berichtet auf ihrer Webseite, dass topisches Zinkoxid verwendet werden kann, um Zustände wie Akne, Geschwüre, Windelausschlag und Herpes simplex-Infektionen zu behandeln.

    Zink gegen Augenerkrankungen

    Zink kann außerdem dabei helfen, das Fortschreiten altersbedingter Makuladegeneration (AMD) zu verlangsamen, einer Erkrankung der Augen, bei der ein Teil der Netzhaut (Makula) mit der Zeit geschädigt wird. Laut dem medizinischen Standardreferenzwerk MSD Manuals deuten starke Belege darauf hin, dass „Zinkpräparate in Kombination mit bestimmten anderen Ergänzungsmitteln in einer standardisierten Formulierung das Fortschreiten einer mittelschweren bis schweren atrophischen (trockenen) altersbedingten Makuladegeneration verlangsamen“.

    Zinkgabe bei Durchfallerkrankungen von Kindern

    Wie bei MSD Manuals außerdem zu erfahren ist, ergab eine Studie von 2016, dass Zinkergänzungsmittel helfen könnten, Durchfall bei über sechs Monate alten Kindern mit Zinkmangel oder Mangelernährung – in der Regel in Entwicklungsländern – zu lindern. Es gebe Hinweise darauf, dass in Entwicklungsländern die einmal wöchentliche Gabe von Ergänzungsmitteln mit Zink und Eisen im ersten Lebensjahr die Kindersterblichkeit aufgrund von Durchfall und Atemwegsinfektionen reduzieren könne.

    Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt unterversorgten Kindern bei akutem Durchfall die Einnahme von 20 Milligramm des Spurenelements pro Tag für zehn bis 14 ­Tage, berichtet die Deutsche Apotheker Zeitung. Unter dieser Dosis komme es jedoch vermehrt zu Erbrechen, und die ­Therapie werde oft vorzeitig abgebrochen. Aktuelle Daten zeigen, dass niedrig ­dosiertes Zink bei besserer Verträglichkeit ebenfalls wirksam ist.

    Wirkung auf die Psyche: Zink bei Depressionen

    Zink ist nicht nur für die körperliche Funktion, sondern auch für die mentale Gesundheit von Bedeutung. Forscher des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung haben entscheidende Zusammenhänge zwischen Zink und der Funktion des Gehirns aufgedeckt. Sie zeigten, dass Zink-Ionen die Signalübertragung zwischen Nervenzellen regulieren und damit unsere Psyche beeinflussen können. Kurz erklärt hilft Zink den Nervenzellen, richtig zu kommunizieren, es unterstützt den Körper, kontrolliert auf Befehle zu reagieren und schützt vor Überstimulation.

    Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2021 zeigte, dass Menschen mit einer höheren Zinkzufuhr ein um 28 Prozent geringeres Risiko hatten, an Depressionen zu erkranken – besonders deutlich war der Effekt bei Frauen und bei älteren Menschen. Und auch bereits Erkrankte können von einer höheren Zinkzufuhr profitieren, stellte eine im Folgejahr veröffentlichte Metaanalyse fest: Bei einer Zink-Supplementierung konnten die Forscher eine signifikante Verbesserung der Symptome beobachten.

    Übrigens: Häufig enthalten Vitamin-C-Präparate zusätzlich Zink. Aber warum soll man die beiden Stoffe zusammen einnehmen? Außerdem sollte man bestimmte Vitamine täglich zu sich nehmen.

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