Kommentar: Der Heimat-Check im Kreis Günzburg ist ein Fingerzeig

Plus Man könnte angesichts schlechter Resultate den Heimat-Check als wenig repräsentativ abtun. Aber wird man den 2390 Menschen, die abgestimmt haben, damit gerecht?

Manche Ergebnisse des Heimat-Checks unserer Zeitung haben überrascht. Und das nicht positiv. Keiner der übrigen acht Landkreise, die von den Leserinnen und Lesern in ihrer Heimat bewertet worden sind, hat im Gesamtergebnis so schlecht abgeschnitten wie der Landkreis Günzburg. In acht von 14 Kategorien, nach denen gefragt wurde, steht Günzburg am Schluss des Rankings. Kein einziges Mal war mit dem Landkreis ein überdurchschnittlicher Wert verbunden. Wer subjektiv ein anderes Gefühl hat – und da dürfte es einige geben, die sich in ihren Orten für eine lebenswerte Heimat einsetzen – läuft Gefahr, die Online-Befragung schnell als nicht relevant abzutun.

Der Landkreis ist nicht als solcher beurteilt worden. Die Bewertungen aller teilnehmenden Menschen in ihren Städten und Gemeinden sind in die Punktzahlen für den Kreis Günzburg eingeflossen. Aus vielen Mosaiksteinchen setzt sich so ein Bild zusammen. Es mag tendenziell so sein, dass Unzufriedene eher ihren Unmut kundtun als diejenigen, die im Großen und Ganzen damit zufrieden sind, was sie im Landkreis und in ihrer Kommune vorfinden. Schließlich noch ein Argument warum man leicht abwinken könnte: Knapp 2400 Personen aus dem Landkreis Günzburg haben sich an der Umfrage beteiligt. Angesichts der Gesamtbevölkerungszahl von aktuell über 127.000 Bürgerinnen und Bürger, die im Kreisgebiet leben, ist das ein Nasenwasser.

Günzburg Till Hofmann