Diskriminierungen aufgrund des Namens sind immer noch Alltag in Bayern
Plus Dass eine junge Frau mit ausländischem Namen nur mit der Hilfe eines deutschen Mannes eine Wohnung in Günzburg findet, ist eine Schande.
Die Geschichte von Nazanin und Yama Mirzad ist bewegend. Nicht nur aufgrund des Schicksals des jungen Ehepaares, das jahrelang kämpfte, um endlich beieinander zu sein. Sondern vor allem wegen des unermüdlichen Kampfgeists der jungen Frau aus Günzburg. Nazanin ist 24 Jahre alt und hat einen harten Weg hinter sich. Ihre Entwicklung könnte man als perfekte Integration beschreiben. Im jugendlichen Alter mit der Familie nach Deutschland geflohen, in Leipheim erst die Mittelschule, dann die Realschule in Ichenhausen absolviert, perfektes Deutsch gelernt, eine Ausbildung in der Kreisklinik Günzburg abgeschlossen. Sie ist fleißig, schlau und zuvorkommend, arbeitet im Drei-Schicht-Dienst, unter anderem auf der Corona-Intensivstation und in der Geburtshilfe. Nebenbei musste sie sich jahrelang mit den deutschen Behörden herumschlagen und fand keine Wohnung. Dass ihr zusätzlich Steine in den Weg gelegt wurden, ist unfair.
Auf ihre Wohnungsanfragen in Günzburg gab es nicht mal eine Antwort
Nicht, dass sie sich davon unterkriegen ließ, doch muss es frustrierend gewesen sein, wenn man trotz geregelten Einkommens keine einzige Wohnung besichtigen darf. Und das vermutlich nur aufgrund des ausländisch klingenden Nachnamens. So hat sie es erlebt. Erst als ihr "Opa", also Georg Kaltwasser, half und Kontakt mit den Kreiskliniken aufnahm, tat sich etwas und Nazanin Mirzad bekam einen Besichtigungstermin. Allerdings ist der Mietvertrag in der jetzigen Wohnung im Birket befristet, bald muss das Ehepaar raus. Und dann geht es wahrscheinlich von vorn los: "Mir wurde meistens nicht mal geantwortet", sagt Nazanin. Auch in der Ausländerbehörde und bei den deutschen Botschaften hat Nazanin Ähnliches erlebt. Als Kaltwasser sich einmischte und nachbohrte, gingen viele Prozesse schneller. Am Ende ist es gut, dass das Paar endlich zusammenleben darf. Doch der 24-Jährigen hätten viel Frust und Tränen erspart bleiben können.
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