
Buch will wichtige Wege bauen – doch wie an die Grundstücke kommen?

Plus Der Markt Buch möchte wichtige Wege auf seiner Flur ausbauen. Doch die Umsetzung hängt sehr stark von der Verkaufsbereitschaft der Anlieger ab.
Der Markt Buch zieht in Betracht, innerhalb des Fünf-Jahres-Plans der integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) einige Kernwege auf seiner Flur auszubauen. Den entsprechenden Beschluss fasste der Marktrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Über die Wahl eines möglichen Förderverfahrens für die Maßnahme will das Gremium zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Vorgesehen für den eventuellen Ausbau sind der Kernweg mit der Bezeichnung BUC135 mit einem Teilstück des Kernwegs BUC28 in der Gemarkung Obenhausen sowie der Kernweg BUC138 in der Gemarkung Buch. Bürgermeister Markus Wöhrle informierte über das weitere Vorgehen.
Mit dem Ziel einer engeren Zusammenarbeit haben Buch, Kellmünz, Oberroth, Unterroth, Osterberg und Roggenburg gemeinsam ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (Ilek) auf den Weg gebracht. Dieses Projekt, mit dem der ländliche Bereich gleichzeitig als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum weiterentwickelt werden soll, wird vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert. Zwischen August 2018 und Mai 2021 sei die BBV Land-Siedlung, eine Gesellschaft des Bayerischen Bauernverbands, mit dem Entwurf eines Kernwegekonzepts für die Mitgliedsgemeinden der ILE Iller-Roth-Biber beauftragt gewesen, sagte der Bürgermeister. Der Netzentwurf sei Anfang 2020 fertiggestellt sowie anschließend mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt worden. Bei der Abschlussveranstaltung sei das Projekt durch die BBV Land-Siedlung final vorgestellt worden.
Der vorherige Marktrat in Buch hatte eine Priorisierung der Wege vorgenommen
Wöhrle zufolge soll in Kürze vom Amt für ländliche Entwicklung ein Kernwege-Leitfaden erstellt werden. Dieser sehe vor, dass die Kommunen für die kurzfristige Planung eines Ausbaus ihrer Kernwege einen Fünf-Jahres-Plan aufstellen. Sobald sich die jeweiligen Gremien geäußert hätten, werde der Regionalmanager die Ausarbeitung übernehmen, führte der Bürgermeister weiter aus. Aus der Netzwerkkarte sei ersichtlich, dass sich der vorherige Marktrat bei der Priorisierung der Kategorie-1-Wege auf Bereiche westlich des Kernorts Buch sowie die Ortsteile Christertshofen und Rennertshofen konzentriert habe. Kernwege mit der Priorität 1 seien als kurzfristige Maßnahmen mit einer Umsetzungsdauer innerhalb von zehn Jahren klassifiziert. Daher seien im Fünf-Jahres-Plan nur diese Wege von Belang, verdeutlichte Wöhrle.
Entsprechend dem Konzept sollen Kernwege mit einer 3,5 Meter breiten Schotterdecke ausgebaut werden, für eine Achslast von 11,5 Tonnen ausgelegt sein und durch ausreichende Radien die Entwässerung sicherstellen, sagte Wöhrle. Dabei ergebe sich eine befahrbare Kronenbreite des Wegs von fünf Metern. Die Entwässerung sei als 1,5 bis zwei Meter breite Mulde gefordert. Der für den Bau solcher Kernwege erforderliche Platzbedarf von rund acht Metern mache einen umfangreichen Grunderwerb nötig. Aus diesem Grund hänge der Ausbau eines oder mehrerer Kernwege im Gemeindegebiet sehr stark von der Bereitschaft der Anlieger ab, den benötigten Grund abzutreten, betonte der Bürgermeister.
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