
Von Brücke bis Theaterbühne: Unterroth legt eine Wunschliste vor

Plus Regionalmanager Andreas Probst informiert im Gemeinderat in Unterroth über Möglichkeiten zur Teilnahme am integrierten ländlichen Entwicklungskonzept. Für was gibt es Geld?
Es hatte was von dem Gabentisch, an dem vor Überraschung sich erst einmal niemand zu bedienen traut – doch dann tauten die Gemeinderäte in der Sitzung in Unterroth auf und trugen Andreas Probst ihre Wunschprojekte vor. Wie berichtet, koordiniert er als Kümmerer für sieben Kommunen im Rahmen des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (Ilek) die Umsetzung besonderer, dem Allgemeinwohl dienenden Ideen. Probst befasst sich mit Anträgen und ist in Kontakt mit Förderstellen wie etwa dem Amt für Ländliche Entwicklung.
Wem noch in letzter Minute ein Anliegen einfalle, habe bis einschließlich Montag Zeit, dieses in Form eines unkomplizierten Antrags in der Geschäftsstelle in Kellmünz einzureichen, sagte Probst. Noch sei der Fördertopf von 100.000 Euro nicht ausgeschöpft, 17 Anträge lägen vor, die er bearbeiten und an die betreffenden Stellen weiterempfehlen werde. Förderungswürdig sind Projekte mit Nutzen für die Allgemeinheit. Folgende Anliegen stehen auf der Wunschliste in Unterroth:
- Radlerrastplatz Ganz im beschriebenen Sinne sieht Bürgermeister Norbert Poppele (Dorfgemeinschaft) sein Lieblingsprojekt angesiedelt: Sanierung und Ausbau des Fahrradrastplatzes beim alten Pumphäuschen an der Staatsstraße 2020 am nördlichen Ortsrand. Bereits jetzt würden Bank und schattenspendende Bäume von den Nutzern des neuen Radwegs häufig in Anspruch genommen. So erklärte der Bürgermeister kurz seinen Plan: „Ich stelle mir vor, das alte Pumphäuschen durch einen offenen Unterstand zu ersetzen und den Rastplatz für Ausflügler ansprechend auszubauen.“ Wenn Gewitter oder Regenschauer aufziehen, könnten Radler und Spaziergänger zudem Unterschlupf finden.
- Rothbrücke: Spätestens im Zuge des geplanten Ausbaus des Kernwegenetzes muss die marode nördliche Rothbrücke breiter und belastbarer für schwere landwirtschaftliche Maschinen sein. Besondere Gefahr berge der mitten im Bachbett befindliche Stützpfeiler, der bei Hochwasser etwa durch angeschwemmtes Holz weggerissen werden könnte, sagte Poppele. Zugleich teilte er mit, dass es mit dem flurenübergreifenden Vorhaben vorangehe.
- Spielgeräte: Sodann wünscht sich der Bürgermeister für eine freigewordene Fläche im Kindergarten Spielgeräte in der Art dreier Weidentipis, die auf- und abbaubar sind. Er sagt, in Zusammenarbeit mit der Tagesstätte solle für den Garten ein neues Konzept entstehen.
- Bus-Einstiegshilfe: Eine weitere Frage Poppeles galt der Barrierefreiheit an Bushaltestellen, die in den nächsten Jahren zur Vorschrift werde. In Unterroth gibt es zwei Haltestellen, eine am Gemeindeamt und eine am Meisenweg. Letztere wird nur von Schulbussen angefahren. Hierzu teilte Probst mit, dass Unterroth mit mehr als 1000 Einwohnern der Bau einer Einstiegshilfe vorgeschrieben werde: „Das gehört zu den gemeindlichen Pflichtaufgaben“, sagte er. Die zweite Haltestelle könnte für den Bau einer Erhöhung des Einstiegsbereichs eine Förderung erhalten.
- Bücherei-Regale: Die örtliche Pfarrbücherei bewirbt sich für ihren erweiterten Standort im Pfarrsaal um Zuschüsse für Bücherregale.
- Mobile Theaterbühne: Am Schluss kam noch ein interessanter Vorschlag von Franz Konrad (Dorfgemeinschaft): Als Mitglied der Theatergruppe Unterroth erkundigte er sich nach Zuschussmöglichkeiten für eine mobile Bühne, eventuell auch einer gebrauchten aus dem Bestand nach erfolgter 1000-Jahr-Feier des Neu-Ulmer Stadtteils Gerlenhofen. Dieser Wunsch, auch im Fall eines gebrauchten Modells, lasse sich auf jeden Fall in die Liste aufnehmen, sagte der Kümmerer.
Andreas Probst von der Geschäftsstelle ILE Iller-Roth-Biber ist telefonisch unter der Nummer 08337/9002974 erreichbar. Die E-Mail-Adresse lautet: probst@ile-iller-roth-biber.de.
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