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Geschichte der Feuerwehr: Ein Rückblick auf 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Diedorf

Geschichte der Feuerwehr

Ein Rückblick auf 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Diedorf

Vor dem heutigen Standort hat sich das alte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf beim Rathaus befunden.
Vor dem heutigen Standort hat sich das alte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf beim Rathaus befunden. Foto: Feuerwehr Diedorf

Die Freiwillige Feuerwehr Diedorf Feuerwehr Diedorf kann auf ihr 150-jähriges Bestehen zurückblicken. Jahrzehntelang gab es über Generationen hinweg Bürgerinnen und Bürger, die bereit waren, für Leben, Gesundheit und Besitz anderer Hilfe zu leisten. 150 Jahre Geschichte bedeuten unzählige Stunden der Einsatzarbeit, die von Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich geleistet wurden.

"Als sich beherzte Männer vor 150 Jahren zusammenfanden, um sich den Gefahren des Feuers entgegenzustellen, ahnte wohl niemand, in welchem Maße die Anforderungen an eine Freiwillige Feuerwehr zunehmen würden. Seit dieser Zeit hat sich vieles verändert, gleich blieb jedoch der Wahlspruch:

"Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr."

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Unter diesem Motto fanden und finden auch heute junge Menschen den Weg zur Feuerwehr, um in Not geratenen Mitmenschen zu helfen", so der Erste Vorsitzende der Feuerwehr Diedorf, Christian Graf.

Die Gründung der Feuerwehr Diedorf

Alles begann am 1. August 1873, als die Feuerwehr Diedorf unter Bartholomäus Frey als Vorstand und Friedrich Freudling als Hauptmann gegründet wurde. Sie war 46 Mann stark, bestand aus einem Zug Steiger, einer Spritzenmannschaft mit zwei Löschmaschinen und einem Zug Rettungs- und Ordnungsmannschaft.

So soll das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf von 1870 bis 1961 in der Bahnhofstraße ausgesehen haben.
So soll das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf von 1870 bis 1961 in der Bahnhofstraße ausgesehen haben. Foto: Feuerwehr Diedorf

Die Geschichte des Diedorfer Löschwesens reicht weiter zurück: 1857 wurde zum ersten Mal ein Gemeinde-Feuerwehrhaus urkundlich erwähnt. Neun Jahre später gab es Hinweise auf eine längst bestehende Feuerordnung. Auch eine große Feuerspritze war bereits mehrere Jahre im Besitz der Gemeinde. 1870 lehnte Bürgermeister Ziesenböck den Antrag des Königlichen Bezirksamtes, zum Schutze vor aufkommender Feuersbrunst eine Feuergesellschaft zu errichten, allerdings ab. Doch zurück – oder besser vor – zu einer Zeit, in der es die Diedorfer Wehr gab ...

Historische Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf

Der erste Brandbericht ist auf das Jahr 1885 datiert. Durch Funkenflug stand eine 50 Meter lange Fichtenhecke in Flammen. 45 Mann löschten das Feuer mit 30 Wasserkübeln. Im nächsten Jahr folgte das größte Brandunglück der jüngeren Geschichte Diedorfs. Durch Brandstiftung kam es zu einem Totalbrand mehrerer Wohn- und Ökonomiegebäude eines Stadels. Elf Wehren waren mit 280 Mann und fünf Löschmaschinen durch Feuerrufe, Glockenläuten und Trompetensignale alarmiert. Aber genug von den Einsätzen.

1899 wurde die Feuerwehr Diedorf in den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband unter dem allerhöchsten Protektorate seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold aufgenommen. Rosig war es nicht immer. Ende des 19. Jahrhunderts gab es erste Probleme in der Führung der Feuerwehr aufgrund häufiger Wechsel und vernichteter Protokolle. Auch das Verhältnis zur bis 1903 gleichzeitig bestehenden Pflichtfeuerwehrtruppe war eisig. Von den vielen Kameraden, die in den Ersten Weltkrieg gezogen waren, kehrten acht nicht wieder zurück. Das Gründungsfest zum 50-jährigen Bestehen fiel in die Inflation. Aufgrund eines Kassendefizits fand nur eine kleine Feier statt.

Von der Motorspritze zum ersten Feuerwehrauto

Bergauf ging es mit dem Zeitalter der Motorisierung. Auf eine Motorspritze folgte der erste Hydrant. Mit ihm war die Löschwasserversorgung nicht mehr auf die Schmutter und den Schwarzbach angewiesen. Doch es kam ein weiterer Krieg, für den beinahe alle Aktiven eingezogen wurden. Senioren und die Jugend bildeten indes die „Feuerschutzpolizei“. 17 Kameraden fielen. Obwohl die amerikanische Besatzungsmacht einige Jahre später die Wiedergründung der „Fire-Departements“ zuließ, herrschte in der Nachkriegszeit ein gewaltiges Mitgliedertief. Anfang der 1950er-Jahre hätte man beinahe eine Pflichtfeuerwehr eingeführt. Doch die Lage verbesserte sich – unter anderem mit der Feuerschutzabgabe für alle männlichen Einwohner, die nicht Feuerwehrdienst leisteten.

1961 erhielt die Wehr ihr erstes Feuerwehrauto, ein Löschgruppenfahrzeug der Marke Mercedes-Benz, Aufbau Bachert vom Typ LF 8. Ein Jahr darauf zog sie ins neue Gemeinde- und Feuerwehrhaus an der Lindenstraße ein. Zwei Fahrzeugboxen und eine Schlauchwaschanlage zuzüglich einer Dienstwohnung für den Gerätewart bedeuteten einen riesigen Fortschritt. In den folgenden Jahren kamen Geräte und Fahrzeuge dazu.

Das Fest zu 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Vom 19. bis 22. Juli 1973 hat die Freiwillige Feuerwehr Diedorf ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. 78 Gruppen mit fünf Musikkapellen sind dazu vom Festzelt am Sportplatz in einem prächtigen Festzug durch den Ort gezogen. Der Gemeinderat unter Bürgermeister Walter Aust spendierte ein Tanklöschfahrzeug der Marke Mercedes-Benz, Typ TLF 16 als Geschenk.

Unsere Bildergalerie gibt Einblicke in das Fest zum Jubiläum der Feuerwehr Diedorf vor 50 Jahren ...

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Schon das Fest zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Diedorf war ein Erfolg. Die Bildergalerie zeigt Fotos des Jubiläums vom 19. bis 22. Juli 1973.

Ein neues Feuerwehrhaus für Diedorf

Das Gerätehaus platzte aus allen Nähten, die Einsatzfahrzeuge wurden auf mehrere Standorte verteilt. Am 14. Dezember 1979 legte Bürgermeister Granetzny schließlich den Grundstein für die neue Feuerwache an der Lindenstraße. Keine zwei Jahre später konnte das Feuerwehrhaus, das noch heute besteht, eingeweiht werden. Das hat man gefeiert – und dazu gleich den ersten Floriansgautsch veranstaltet.

Mit der Einführung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes wurde die aktive Wehr zu einer öffentlichen Einrichtung der Gemeinde – und damit vom Feuerwehrverein getrennt. Die Freiwillige Feuerwehr ist seither die Feuerwehr im eigentlichen Sinne. Sie bekämpft Brände, leistet technische Hilfe und vieles mehr. Der Verein konzentriert sich auf die sozialen Aspekte. Seine Aufgabe ist es, die Feuerwehr zu repräsentieren und zu unterstützen. Er stellt der Feuerwehr die Mannschaft und beteiligt sich am gesellschaftlichen Leben, nimmt an Festtagsumzügen teil, veranstaltet Sommerfeste, Ausflüge sowie die alljährliche Gautsch. Des Weiteren wirbt er neue Mitglieder an und betreut diese – so auch vor 25 Jahren, als die ersten weiblichen Kameradinnen der Wehr beitraten.

Das Fest zu 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Und auch – beziehungsweise vor allem – 2023 hat die Freiwillige Feuerwehr Diedorf eine Menge zu tun, schließlich steht das nächste Jubiläum vor der Tür. Den 150. Geburtstag wollen die Männer und die Frauen gebührend feiern und laden dazu alle zu ihrem Feuerwehrfest in Diedorf vom 14. Juli 2023 bis zum 16. Juli 2023 ein.

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