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Friedberg: Corona: Wie Schüler und Bufdis mit der Situation umgehen

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Corona: Wie Schüler und Bufdis mit der Situation umgehen

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    Das Coronavirus sorgt für geschlossene Schulen und leere Kindergärten.
    Das Coronavirus sorgt für geschlossene Schulen und leere Kindergärten. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa (Symbol)

    Darauf wartet eigentlich jeder Schüler: Ferien. Ist die freie Zeit jedoch staatlich vorgegeben und zum Lernen bestimmt darf man sich dann nicht einmal mit Freunden treffen, kann es schnell mal langweilig werden. Unsere K!ar.texter beschreiben hier ihre Probleme, bieten jedoch auch kreative Lösungen an.

    Claudia Egger leistet ihren Bundesfreiwilligendienst in einer Kinderkrippe: Aktuell ist meine Krippe wie auch alle Schulen und Kindergärten für zunächst einmal fünf Wochen geschlossen. Mein Team hält sich per Mailverteiler und WhatsApp-Gruppe täglich gegenseitig auf dem Laufenden.

    Jede unserer Gruppen nutzt die außergewöhnliche Zeit auf ihre Weise: Wir stehen im regelmäßigen Kontakt mit den Familien und schicken den Kindern Bastelideen, Ausmalbilder und Singspiele. Außerdem arbeiten wir im Team an verschiedenen Projekten, die wir für die Zeit nach der Pandemie einplanen. Wenn die Ausgangsbeschränkungen nicht mehr gelten, wollen wir zunächst Teamsitzungen im kleinen Kreis auf die Tagesordnung setzen. Dort besprechen wir die wichtigsten Dinge und überlegen, was wir machen können, obwohl unsere Krippe geschlossen ist. Da ist für uns erst einmal der Frühjahrsputz angesagt!

    Internetportal des Kultusministeriums ist "faktisch tot"

    Max von Linden bereitet sich auf seine Abiturprüfung vor: Tag eins beim Homeschooling, also Unterricht zuhause: Montagmorgen, viertel nach Acht. Eigentlich stünde nun Deutsch auf meinem Stundenplan, aber ich liege noch im Bett. Hört sich an wie Ferien, ist es aber nicht. Gleich muss ich mein Laptop hochfahren und mich auf Mebis einloggen. Mebis ist ein Internetportal des Kultusministeriums und ist faktisch tot. Denn das Programm, das das Homeschooling ermöglichen soll, wurde laut dem Bayerischen Rundfunk gehackt. Der Online-Unterricht sei deshalb lahmgelegt. Euer Ernst?!

    Die Lehrer haben schon eine Alternative gefunden. Also logge ich mich dort ein, natürlich für jeden Kurs einzeln. Sonst wär’s ja einfach. Parallel dazu kommen dutzende E-Mails von Lehrern, die das System noch nicht so richtig verstanden zu haben scheinen. Na großartig.

    Montagnachmittag, 16 Uhr: Bis jetzt sind genau drei digitale Arbeitsaufträge eingegangen. Regulär hätte ich heute sieben Stunden gehabt, davon fünf in Abiturfächern. Zum Glück geht die Schule bald weiter. Ob wir mit dem Stoff durchkommen, kann ich nicht sagen.

    Friedberg: Etwas Künstlerisches mit der Familie machen

    Anna Marie Mayr, besucht die 11. Klasse und muss sich voraussichtlich auf zahlreiche nachzuholende Prüfungen einstellen: Wir bekommen von der Schule zwar Arbeitsaufträge, müssen diese jedoch selbst erarbeiten. Zudem weiß ich gar nicht, wie ich den ganzen Stoff nachholen soll. Oft sind auch die Systeme überlastet, weshalb nicht jeder seine Mails bekommt. Eine Überlegung der Schule ist, dass wir alle für wenig oder gar kein Geld die Office-Programme erhalten.

    Doch außerhalb der Lernzeiten mache ich gerne etwas mit meiner Familie. Vor allem Künstlerisches. Vermutlich kennen es noch einige aus dem Kindergarten oder der Grundschule: Man nimmt eine Münze, legt sie unter ein Blatt Papier und malt mit einem Bleistift darüber. Auf dem Papier entsteht dann das abgepauste Muster der Münze.

    So geht es in Corona-Zeiten in den Schulen weiter

    Doch dieses Verfahren kann man nicht nur bei Münzen anwenden, sondern auch bei jedem anderen Gegenstand, der eine klare Struktur auf der Oberfläche aufweist. Mein Bruder und ich haben, um uns zu beschäftigen, nach interessanten Oberflächen gesucht und sind fündig geworden: Ich bin auf einen Blumentopf, die Wand in meinem Zimmer, Baumrinde und meine Schulmappe gekommen. Mein Bruder wollte unbedingt sehen, ob das Sprungtuch des Trampolins funktioniert. Das hat es tatsächlich, besser als das Muster der Baumrinde.

    Am besten gefiel mir der Abdruck einer Steinbodenplatte auf unserer Terrasse. Als kreativer Kopf kann man nun entweder Stücke aus dieser Stoffsammlung ausschneiden, zusammenkleben und später weiter bearbeiten oder aus den verschiedenen Strukturen ein komplettes Kunstwerk erschaffen.

    Auch wenn die Motive im ersten Moment nichts darstellen, kann man mit dem zweiten Blick Tiere oder Landschaften erkennen. Man kann auch einen Gegenstand abpausen und mit einem Bleistift fertig zeichnen. Oder mit verschiedenen Wasserfarben einzelne Bildelemente hervorheben.

    In welcher Form auch immer, wenn einem beim Homeschooling langweilig wird, der PC nicht so will, wie der Schüler es sich vorstellt oder Kinder bei Mandalas immer wieder über den Rand malen - Frottage hilft immer. Und das nicht nur bei den Kleinen.

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