Drei blaue Becher, ein weißer Teller und grünes Besteck. So muss Werners Frühstückstisch gedeckt sein. Immer. Jeden Tag. Jede Abweichung bringt seine Welt ins Wanken, bedeutet Rückschritt in seiner Entwicklung und vielleicht sogar Gefahr für ihn selbst und die Menschen in seiner Umgebung. Marion Späth weiß das. Sie ist Gruppenleiterin der Gruppe Manuel im Haus Peter und Paul, das sich als Teil des Dominikus-Ringeisen-Werkes am östlichen Ortsrand von Ursberg befindet. Hier finden Menschen ein Zuhause, für die sonst nur schwer ein Platz zum Leben gefunden werden kann. Menschen jeden Alters mit Schädel-/Hirnverletzungen, schweren Erkrankungen aus dem autistischen Formenkreis, oft verbunden mit vielfältigen anderen neurologischen Handicaps. Menschen, die feste Strukturen brauchen und dennoch darauf angewiesen sind, dass ihre Betreuer sehr flexibel und einfühlsam auf ihre aktuellen Befindlichkeiten eingehen.
Ursberg