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Pro und Contra: Dieses Jahr auf den Christbaum verzichten - eine gute Idee?

Pro und Contra

Dieses Jahr auf den Christbaum verzichten - eine gute Idee?

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    Vielleicht muss es ja kein Christbaum von den Plantage sein? Ist das die Kompromisslösung?
    Vielleicht muss es ja kein Christbaum von den Plantage sein? Ist das die Kompromisslösung? Foto: Fabian Sommer, dpa

    Ja, Weihnachten geht auch ohne Christbaum

    Neben Geschenken, Festessen und Familie gehört zu Weihnachten auch der prächtig geschmückte Weihnachtsbaum. Doch nur wenige wissen, warum wir am 24. Dezember unter dem grünen Nadelbaum feiern.

    Die Geschichte des Weihnachtsbaumes hat seinen Ursprung im heidnischen Brauchtum. Schon im Mittelalter verzierten die Menschen ihre Häuser mit den grünen Zweigen von Tanne, Mistel und Wacholder. Der Brauch, den Baum mit Süßigkeiten zu schmücken, entstand im 16. Jahrhundert im Elsass, später kamen die Kerzen hinzu. Der Weihnachtsbaum erlangte im 19. Jahrhundert immer mehr Popularität.

    Ein Brauch, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Aber ist das überhaupt noch aktuell? Müssen wir einen jahrelang gewachsenen Baum fällen, um ihn für höchstens ein paar Wochen in unser Wohnzimmer zu stellen? Die Antwort lautet: Nein, denn an nachhaltigen Alternativen mangelt es nicht.

    Anstatt dass der Weihnachtsbaum zusammen geschmückt wird, kann eine Bastelaktion mit Plätzchen und Punsch gestartet werden. Selbst gebastelte Christbäume sind viel kreativer: Ob Konstruktionen aus Holz oder Ästen, aus Pappe, mit bunten Bändern, Lichterketten oder mit der Hand gemalt. Bei einem Waldspaziergang können auch Tannenäste zum Dekorieren aufgesammelt werden.

    Wer doch einen Nadelbaum haben möchte, kann einen Weihnachtsbaum ausleihen. Im Topf wird der Baum geliefert, der alle paar Tage gegossen werden muss. Danach ist eine Rücksendung möglich. Wer den Baum lieb gewonnen hat, kann ihn auch behalten und nach dem Fest einpflanzen. So überlebt der Baum Weihnachten und sorgt auch noch in den kommenden Jahren für Freunde.
    (Susanne Klöpfer)

    Nein, auf den Christbaum zu verzichten kommt nicht in Frage

    Natürlich ist es absurd, sich einen ganzen Baum ins Wohnzimmer zu stellen, ihn mit Klimbim zu behängen und womöglich noch davor zu singen – oder drum herumzutanzen, wie es in Dänemark Tradition ist. Aber so ist es nun mal mit vielen Bräuchen. Sie sind nicht für den Verstand gemacht, sondern fürs Herz.

    Deswegen werden Millionen Menschen über völlig korrekte Nachhaltigkeitsargumente hinwegblicken, die ökologische Vernunft ausschalten und sich wieder einen Baum kaufen, der dazu angepflanzt wurde, dass er gefällt wird, um Weihnachtsdeko zu werden. Zum Glück kann man beim Christbaumkauf ja dennoch auf den ökologischen Fußabdruck achten.

    1. Tipp: Baum aus heimischen Wäldern wählen, am besten sogar einen, der nicht gespritzt wurde.
    2. Tipp: Kein Lametta dranhängen, ist schlecht für die Umwelt und erschwert die Weiternutzung (siehe 4. Tipp).
    3. Tipp: Ausgraben statt fällen. Wer einen grünen Daumen hat, kann sich eine kleine Tanne im Topf kaufen – und diese Jahr für Jahr wieder behängen. Ihr beim Wachsen zuzuschauen: unbezahlbar. Man spart sich damit auch den
    4. Tipp: Upcycling. Fliegt der Baum nach Dreikönig oder Lichtmess raus, kann er weiterverwertet werden. Als Meisenknödelhalter und Vogelversteck im Garten. Oder als Frostschutz für die noch nicht verpackten Rosen. Wer einen Kamin hat oder ein Lagerfeuer im Garten plant, kann dort auch die Zweige verheizen – der Stamm sollte dafür aber erst einmal gelagert werden.

    Übrigens ist so ein Baum mehr als nur Deko. Die ätherischen Öle aus den Fichtennadeln sollen eine antidepressive Wirkung haben – ein bisschen Stimmungsaufhellung können zur dunklen Jahreszeit alle gut gebrauchen, oder? (Lea Thies)

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