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  3. Literatur: Bestsellerautor Robert Seethaler nimmt seine Leser mit ins Café ohne Namen

Literatur
25.05.2023

Bestsellerautor Robert Seethaler nimmt seine Leser mit ins Café ohne Namen

Robert Seethaler erzählt von kleinen Leuten in Wien. Mit Bestsellern wie "Der Trafikant" wurde er bekannt. Sein neues Buch heißt "Das Café ohne Namen".
Foto: Ullstein Verlag, dpa

Der österreichische Schriftsteller hat sich "Der Trafikant" und "Ein ganzes Leben" einen Namen gemacht. In "Das Café ohne Namen" schreibt er wieder in seinem eigenen Sound.

Die Welt der Cafés ist voller klangvoller Namen. Benannt nach Familien, nach Orten, nach Lust und Laune. Manche weltberühmt – das Florian in Venedig zum Beispiel, das Imperial in Prag, das Central in Wien … wobei es sich auch da natürlich nicht um ein kleines Café, sondern um ein Kaffeehaus handelt, über die der Wiener Satiriker Georg Kreisler einmal sagte: "In Wien passieren die Dinge nur, damit man ihnen nachweinen kann, wenn sie vorbei sind. Als ich ein Kind war, stand an fast jeder Ecke ein Kaffeehaus. Jetzt gibt es mehr Bücher, die den Kaffeehäusern nachweinen, als Kaffeehäuser."

In Robert Seethalers neuem Roman aber wird erst einmal eines eröffnet. Wobei, in dem Fall wiederum kein Kaffeehaus, nicht einmal ein Café, sondern eher Kneipe. Das kulinarische Angebot ist dürftig: Schmalzbrot mit oder ohne Zwiebel, Gurken, Salzstangen … Zu trinken: Kaffee, Limonade, Himbeersoda, Bier, Wein. Es ist das Jahr 1966, Wien rappelt sich gerade erst wieder auf und die Kundschaft im neu eröffneten Lokal am Karmelitermarkt ist schon froh ums Wenige. Nicht einmal einen Namen hat das Café, den Vorschlag, es nach ihm zu benennen, lehnt der Wirt ab. Kommt ihm selbstgefällig vor. So bleibt es "das Café ohne Namen" – so der Titel auch des Romans, der auf der Bestsellerliste auch am bestvermarkteten Buch des Jahres ("Noch wach") eher still vorbeigezogen ist, derzeit auf Platz zwei. 

"Das Café ohne Namen": Durch Wien weht der Wind des Aufbruchs

Der Seethaler-Sound, den das Lesepublikum über die Jahre hat lieben lernen mit Romanen wie "Der Trafikant" oder "Ein ganzes Leben", der österreichische Schriftsteller liefert ihn diesmal wieder vom Feinsten. Hört mit Robert Simon, dem Wirt, diesmal den Stammgästen im Café ihre feinen, alltagsklugen Sätze ab. Darum geht es bei Seethaler-Romanen. Um die einzelnen Sätze. Um Nachdenkmomente. Um den Kaffeesatz des Lebens sozusagen. Und um die Stimmung, die diesmal das noch vom Krieg versehrte Wien zeichnet, durch das der Wind des Aufbruchs, der Moderne weht. Und der den Marktarbeiter Simon erfasst und ihn zum Gastgeber für die kleinen Leute werden lässt. Im Café ohne Namen gleich am Eck sitzen am Tisch: Der Heumarkt-Ringer René Wurm, der manchmal einen fürchterlichen Durst bekommt, Bier, Branntwein, alles muss dann hinein in den massigen Körper, aber eigentlich ist er ja ein Zarter, jungenhaft verschossen in die Bedienung Mila. Die Fierantin Heide und der Maler Mischa, Fremdgeher, dem sie in Wut die Zähne austritt. Der Fleischermeister Johannes Berg, dem die Familie über den Kopf wächst. Der Trinker Georg. Harald mit dem Glasauge … Und quasi aus dem Off lässt Seethaler noch einen weiblichen Gast sinnieren, auch sie eine Alltagspoetin: "Manchmal kann man sich nur wundern über dich. Das ist immerhin etwas. Es ist noch nicht vorbei."

Trafikant-Autor Seethaler ist kein Weich-, aber ein Klugzeichner

Die Handlung? Ach, die Zeit verstreicht halt so. Der Wirt verliebt sich ein bisschen und entliebt sich wieder, die Kriegerwitwe, bei der er ein Zimmer bewohnt, wird alt, der Fleischermeister wieder Vater. Jeder wurschtelt sich halt so gut durch, wie es geht. Das dieses Konzept aufgeht, die einzelnen Strophen dieses Chors zum stimmigen Lied werden, hat Seethaler schon in "Das Feld" gezeigt, als er die Toten auf dem Friedhof sprechen ließ. Seethaler ist kein Weichzeichner, keine seiner Figuren ein Glückskind, aber eben doch manchmal glücklich im kurzen Augenblick. Aber ein Klugzeichner ist er manchmal dann doch, stutzt man also ob all der weisen, oft so fein verdichteten und doch federleichten Sätze vom nicht schriftstellernden Stammpublikum. Liest man dennoch gerne. Jetzt aber, "bringen S´mir noch ein Achtel Rot. Das sieht so schön aus in der Sonne". 

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